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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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mehr beschützen. Dann finden wir vielleicht nicht mal raus, wo er ist«, sagte Jane frustriert. »Wo zum Teufel steckt MacDuff, jetzt, wo wir ihn dringend brauchen.«
    »Er ist auf dem Weg hierher.«
    »Also, ich verlasse mich lieber nicht darauf, dass er aus der Entfernung seine Beziehungen spielen lassen kann. Ich nehme die Sache lieber selbst in die Hand.«
    »Sie können das Schloss nicht verlassen. Man wird Sie sehen.«
    »Es gibt einen Geheimgang nach draußen, den hab ich früher schon mal benutzt.«
    »Jane, das gefällt mir nicht.«
    »Ich weiß. Michael hinter dicken Mauern zu wissen ist wesentlich beruhigender«, sagte Jane verständnisvoll. »Aber da, wo wir hingehen, wird er auch in Sicherheit sein. Joe wird dafür sorgen, dass jeder Polizist der Stadt ein Auge auf ihn hat.«
    »Sie wollen nach Atlanta?«
    »Dort ist er am sichersten. Vertrauen Sie mir, Sophie. In dieser Welt kann man steinerne Mauern leicht mit Hilfe von Geld und politischem Druck überwinden. Wir müssen Michael von hier wegbringen.«
    »Wir könnten doch MacDuff anrufen, der kann vielleicht –« Sie griff nach jedem Strohhalm, um zu verhindern, dass Michael in Gefahr geriet. Jane hatte recht. Die Vorstellung, dass er sich hinter dicken, hohen Steinmauern befand, war sehr beruhigend. »Ich muss darüber nachdenken. Ich rufe Sie noch mal an.«
    »Tun Sie das möglichst bald.« Jane legte auf.
    »Los, komm«, sagte Royd, als er in die Küche kam. »Machen wir, dass wir verschwinden.«
    Sophie nickte und stand auf. »Hast du was gefunden?«
    »Ich glaube ja.« Er schob sie an Devlins Leiche vorbei. »Und ich habe mit MacDuff telefoniert und ihm gesagt, er soll seine Kumpels von der CIA herschicken, damit die hier aufräumen und Devlins Leiche entsorgen. Es ist vielleicht besser, wenn Sanborne noch nichts davon erfährt, dass er tot ist.« Er sah sie eindringlich an. »Was ist denn mit Michael?«
    »Jane will ihn mit nach Atlanta nehmen. Sie sagt, sie kann ihn aus dem Schloss bringen, ohne dass jemand was bemerkt.« Sie bemühte sich, mit fester Stimme zu sprechen. »Ich habe solche Angst.«
    »Du hast ihr doch hoffentlich gesagt, dass du damit einverstanden bist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss erst noch darüber nach–«
    »Wenn du ihr vertraust, gib ihr grünes Licht.« Er hielt ihr die Beifahrertür auf. »Mir gefällt dir Vorstellung nicht, dass die Behörden sich für Michael interessieren könnten. Es ist viel zu leicht, jemanden aus dem Weg zu schaffen, der angeblich zu seiner eigenen Sicherheit festgehalten wird.«
    »Du scheinst dir da ja sehr sicher zu sein. Hast du das schon mal gemacht?«
    »Ja, einmal. In Syrien.« Er stieg in den Wagen. »Aber das möchtest du lieber nicht wissen.« Er ließ den Motor an. »Jedenfalls nicht genauer, als ich es dir erzähle.«
    Nein, sie wollte nicht wissen, wie einfach es war, jemanden zu töten, der unter dem Schutz der Polizei oder des Militärs stand. Und sie wollte sich auch nicht vorstellen, dass Royd derjenige war, der es tat. Sie hatte jetzt schon zum zweiten Mal miterlebt, wie er einen Menschen getötet hatte, und jedes Mal hatte sie mit Entsetzen beobachtet, wie effektiv und lässig er solche Aktionen durchführte. Trotzdem konnte sie sich eine Frage nicht verkneifen: »Sanborne?«
    »Nein, das war zu der Zeit, als ich noch bei den SEALs war. Ruf Jane an und sag ihr, sie soll Michael aus Schottland fortbringen.«
    »Hast du schon mal von diesem Franks gehört?«
    »Simon Franks. Nicht so viel wie von Devlin, aber er weiß, was er tut, und er wird tun, was Sanborne von ihm verlangt. Er ist nicht wie Devlin. Er ist eine Drohne, ein ferngesteuertes Werkzeug.«
    »Mein Gott.«
    »Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Er würde Michael nur umbringen, wenn er den ausdrücklichen Befehl dazu hätte, während Devlin es aus reinem Vergnügen tun und sich anschließend überlegen würde, wie er das gegenüber Sanborne rechtfertigt.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass wir über Männer reden, die meinen Sohn umbringen wollen.« Ihre Stimme zitterte. »Für dich ist Michael ja nur irgendein Junge, aber für eine Mutter –«
    »Wie kommst du darauf, dass Michael mir derart gleichgültig ist«, fragte Royd ungehalten. »Ich mag ihn. Ich liebe ihn nicht, aber ich kenne ihn noch nicht besonders gut, und bei mir dauert es eine Weile, bis ich jemanden liebe. Ich müsste lügen, um etwas anderes zu behaupten. Aber behandle mich nicht, als wäre ich immer noch der Roboter, der ich war,

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