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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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weil sie nicht mehr gebraucht wird.«
    Sie erschauderte. »Du meinst, falls Gorshank schon tot ist?«
    Er antwortete nicht. »Bleib hier draußen. Ich lasse die Tür angelehnt.« Als er das Schloss aufbrechen wollte, pfiff er leise durch die Zähne. »Halt die Pistole schussbereit. Offenbar ist uns jemand zuvorgekommen und hat dieses Schloss schon geknackt.« Vorsichtig öffnete er die Tür und verschwand im Haus.
    Sophies Hand umschloss die Pistole in ihrer Handtasche. Ihr Herz raste. Angestrengt lauschte sie auf Geräusche im Haus. Minuten vergingen wie Stunden. Verdammt, sie fühlte sich so nutzlos. Wenn Royd etwas zustieß, wie sollte sie ihm dann helfen, wenn sie hier draußen rumstand?
    Sie musste die Ruhe bewahren. Jock hatte ihr immer wieder beschrieben, wie tödliche Fehler zustande kamen. Zu viele Köche in der Küche. Was für eine harmlose Beschreibung für eine solch gefährliche Situation.
    Da war etwas.
    Kaum hörbar. Ein Schritt. Wo? In der Küche? Nein, nicht in der Küche. Hinter ihr.
     
    Zum Glück war das Haus ziemlich klein. Royd hatte nicht lange gebraucht, um sich zu vergewissern, dass hier niemand auf der Lauer lag. Jetzt würde er sich das Wohnzimmer vornehmen, wo Gorshank vor dem Fernseher saß. Lautlos schlich er die Treppe hinunter und durchquerte die Diele. Von dort aus konnte er sowohl den Fernseher als auch Gorshank sehen.
    Gerade lief CSI.
    Aber Gorshank bekam nichts davon mit.
    Royd blieb in der Tür stehen und betrachtete den Fernsehsessel.
    Gorshank war an den Sessel gefesselt, die toten Augen starr auf den Bildschirm gerichtet. Er war geknebelt, seine Augenlider waren an den Brauen festgetackert, und man hatte ihn kastriert.
    Himmel. Das war eindeutig Devlins Handschrift.
    Nachdem Royd das Zimmer überprüft hatte, trat er an den Sessel.
    Gorshank war tot, aber noch nicht lange. Die tödliche Stichverletzung in seiner Brust blutete noch.
    Also gut, Gorshank würde ihnen nichts mehr nützen. Aber vielleicht ließen sich irgendwo im Haus Aufzeichnungen finden, irgendein Hinweis, der ihnen weiterhelfen konnte. Doch das war unwahrscheinlich. Devlin arbeitete in der Regel sehr gründlich.
    Andererseits hatte er sich mit Gorshank viel Zeit gelassen, und es war noch nicht lange her, dass er ihm den tödlichen Stich verpasst hatte.
    Royd zuckte zusammen. Wie lange mochte es her sein? War er gestört worden? Royd hatte das ganze Haus überprüft, ehe er ins Wohnzimmer gegangen war, und es gab keine Unordnung, anscheinend war nichts angerührt worden. Keine Spur davon, dass hier jemand nach etwas gesucht hatte.
    Was, wenn Devlin ihn und Sophie auf der Veranda gehört, Gorshank hastig erstochen und anschließend das Weite gesucht hatte? Aber keins der zur Straße liegenden Fenster stand offen.
    Das Fenster zum Garten? Es war –
    Dann hörte er den Schuss.
     
    Etwas Metallisches glänzte in der Hand des Mannes, der auf sie zustürzte!
    Sophie hob ihre Pistole, drückte ab und ließ sich gleichzeitig zu Boden fallen.
    Offenbar hatte sie den Mann getroffen.
    Er blieb stehen, das Gesicht schmerzverzerrt. »Du Schlampe!«
    Dann bewegte er sich weiter auf sie zu!
    Sophie rollte sich zur Seite und schoss noch einmal.
    Daneben.
    Erst zielen, hatte Jock ihr immer gesagt. Lass dich nicht nervös machen. Vergeude keine Kugel.
    Wie sollte sie sich Zeit zum Zielen nehmen, wenn der Typ auf sie zukam? Das musste Devlin sein. Er wankte, bewegte sich langsam, aber der Dreckskerl hatte eine Kugel in der Brust und schien es noch nicht mal zu spüren. Und der Ausdruck in seinem Gesicht …
    »Du verdammte Schlampe. Du dreckige Hure«, zischte er. »Mir kannst du nichts anhaben. Deine Hände zittern, und du machst dir vor Angst in die Hose. Aber ich kann dir alles Mögliche antun. Glaubst du etwa, dein Sohn ist in Sicherheit? Franks wird ihn unter den Augen der Polizei wegschnappen. Sanborne meint, ich wäre nicht zuverlässig genug, um den Auftrag zu übernehmen, ich würde am Ende noch seinen besten Trumpf vernichten. Da hat er sogar recht. Aber du hast mich wütend gemacht, und jetzt wollen wir doch mal sehen, wie es deinem Sohn gefällt, wenn ich dich –«
    Sie zielte. Diesmal würde sie ihn treffen.
    Sie kam nicht dazu.
    Royds Arm legte sich von hinten um Devlins Hals. »Fahr zur Hölle, Devlin«, zischte er. Dann brach er ihm das Genick.
    Sophie hörte die Knochen krachen und sah, wie Devlins Augen sich trübten. Wie ein lebloses Bündel sank er zu Boden, als Royd ihn losließ.
    Im nächsten Moment

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