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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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zittern, als hätten Sie Malaria.«
    »Ich zittere nicht.« Doch, sie zitterte tatsächlich. In diesem Zustand konnte sie unmöglich zu Michael gehen. Außerdem musste sie dringend mit Royd reden. »Ich bin total aufgebracht.« Sie ließ sich aufs Bett fallen. »Ich hab die Daten dreimal überprüft, Royd. Es ist wahr.«
    »Was ist wahr?«
    »Sanborne ist nach Garwood noch einen Schritt weitergegangen. Er hat einen Chemiker angestellt, um die Wirkung von REM-4 noch zu steigern.«
    »Er hat sie verstärkt?«
    »REM-4 konnte nur in geringen Mengen hergestellt werden. Das war eins der Probleme, an denen ich damals gearbeitet habe. Es wäre viel zu teuer gewesen, das Mittel als Massenprodukt herzustellen.«
    »Und Sanbornes Chemiker hat das Problem gelöst?«
    »Er hat die Wirkung extrem erhöht, so dass man das Mittel in Wasser auflösen kann, ohne dass es seine Eigenschaften einbüßt.«
    »Wasser?« Er schaute sie durchdringend an. »In einem Glas Wasser?«
    Sie hob die Schultern. »Oder in einem Fass. Erinnern Sie sich, wie der Lastwagenfahrer gesagt hat, die Fässer würden auf das Schiff gebracht?«
    Er nickte.
    »Am Ende der Datei steht ein kurzer Text, es sind nur ein paar Zeilen. Obwohl es ernste Probleme gab, haben die ersten Tests offenbar zu vielversprechenden Ergebnissen geführt. Gorshank versichert Sanborne in der Fußnote, dass das Experiment auf der Insel sich als voller Erfolg erweisen wird.«
    »Insel? Wir suchen also nach einer Insel.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Hat dieser Gorshank auch einen Vornamen?«
    Sie schüttelte erneut den Kopf. »Er muss einer von Sanbornes Chemikern sein, aber ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Und das Experiment?«
    »Wozu sollte Sanborne all diese Fässer mit REM-4 brauchen?« Sie leckte sich die Lippen. »Es geht nicht um ein kontrolliertes, eingegrenztes Experiment.«
    »Sondern? Was vermuten Sie?«
    »Sanborne wird den Inhalt der Fässer auf der Insel in irgendein Wasserreservoir einleiten und dann abwarten, was passiert.«
    Royd nickte. »Klingt plausibel.«
    »Wie können Sie so gelassen bleiben? Er will sehen, ob er eine komplette Inselbevölkerung in Zombies verwandeln kann.«
    »Und dann verkauft er die Formel an den Meistbietenden, damit der das Zeug in unsere Wasserversorgung einspeisen kann«, sagte Royd. »Ziemlich gruselig.«
    »So weit habe ich noch gar nicht gedacht«, sagte Sophie. »Die Vorstellung von dem Experiment auf der Insel ist schon schlimm genug.« Aber unterschwellig war der Gedanke da gewesen, wurde ihr bewusst. »Das Mittel ist noch nicht ausgereift. Es könnte Menschen töten.«
    »Oder sie so fügsam machen, dass sie einer Bande von Terroristen keinen Widerstand entgegensetzen würden.«
    »Wir müssen das verhindern.«
    »Ja.« Royd ging zur Tür. »Und wir haben jetzt einen Ansatzpunkt. Gorshank. An Boch und Sanborne ranzukommen wird nicht so einfach sein, aber vielleicht kriegen wir Gorshank.«
    »Wenn wir wüssten, wer er ist.« Sie folgte ihm in den Flur. »Sie haben doch Kontakte. Können Sie nicht feststellen, wer der Mann ist?«
    »Ich kann’s versuchen. Aber wir müssen schnell handeln. Und wir brauchen Unterstützung.« Er schaute sie an. »Ich werde mit MacDuff verhandeln. Es ist mir egal, ob Sie immer noch sauer auf ihn sind oder nicht. Ich habe mit Jock gesprochen, und er sagt, MacDuff kann Quellen anzapfen, zu denen ich keinen Zugang habe. Er hat Kontakte nach überallhin, von der britischen Regierung bis zur amerikanischen Polizei.«
    »Ich habe ja nichts dagegen.« Sie seufzte. »Auch wenn ich nicht glaube, dass die Polizei auf irgendjemanden hören wird, der sich auf mich beruft. MacDuff kann tun, was er will, Hauptsache, er legt Sanborne das Handwerk. Nur was Michael angeht, könnte es sein, dass wir uns nicht einig sind.«
    »Das ist eine Sache zwischen Ihnen und ihm.« Er ging die Treppe hinunter. »Da mische ich mich nicht ein.«
    »Vielen Dank auch«, rief sie ihm nach. »Sehr liebenswürdig.«
    Er drehte sich noch einmal um. »Das erwarten Sie doch von mir, oder?«, sagte er schroff. »Sie wollen nicht, dass ich mich einmische und Ihnen in die Quere komme. Sie machen große Worte darüber, dass man Hilfe einfach dankend annehmen soll, aber in der Hinsicht sind Sie auch nicht besser als ich. Sie sind schon so oft in Ihrem Leben verletzt worden, dass Sie fürchten, ich würde es auch tun. Okay, es kann sein, dass ich Sie mal verletze, aber niemals mit Absicht. Und ich werde jeden töten, der versucht, Ihnen etwas

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