Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
gar nicht komplett leer geräumt.«
    »Offenbar haben sie alles eingepackt, was sie brauchen, und den Rest einfach zurückgelassen.«
    »Verflucht, wie sollen wir dann –«
    »Immer mit der Ruhe. Kelly ist an der Sache dran. Er hat eine Barkasse gemietet und den Frachter eingeholt, ehe er aus dem Kanal war. Er versucht, ihm unbemerkt zu folgen. Der Frachter hat Kurs nach Süden genommen.«
    »Und Sanborne?«
    Royd zuckte die Achseln. »Kelly kann nicht überall gleichzeitig sein. Aber wenn wir das Schiff nicht aus den Augen verlieren, können wir davon ausgehen, dass wir Sanborne und Boch wiedersehen, wenn sie das Schiff an seinem Bestimmungsort in Empfang nehmen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist. Oder ich werde das tun. Ich breche noch heute auf, um zu Kelly aufs Boot zu gehen, aber Sie brauchen nicht mitzukommen. Wenn Sie lieber bei Michael bleiben wollen, dann –«
    »Hören Sie auf. Sie wissen doch genau, dass ich mitkommen werde.« Trotzdem musste sie Michael beschützen, dachte sie. »Und Sie haben mir selbst gesagt, dass Sie mich wahrscheinlich brauchen werden. Wieso bin ich plötzlich entbehrlich?«
    »Niemand ist entbehrlich. Nur bin ich mein Leben lang ohne Sie zurechtgekommen. Sie hätten sich als nützlich erweisen können, aber wenn Ihre Gedanken sich nur um Ihren Sohn drehen, kann ich Sie nicht gebrauchen. Also halten Sie sich von mir fern.«
    »Nicht zu fassen. Sie sind wirklich der gröbste –« Sie unterbrach sich, als sie seinen Gesichtsausdruck wahrnahm. »Mein Gott, ich habe tatsächlich den Eindruck, Sie versuchen, mich zu schützen. Wie absurd.«
    »Es ist keineswegs absurd. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich Sie schützen würde, wenn ich könnte.«
    »Um mich dann bei jeder Gelegenheit einer neuen Gefahr auszusetzen.«
    »Ich habe Ihnen lediglich die Gelegenheit dazu geboten. Sie haben sich aus freien Stücken der Gefahr ausgesetzt.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber inzwischen steht das nicht mehr zur Debatte. Sie müssen tun, was Sie für richtig halten.«
    »Das werde ich. Also halten Sie sich bedeckt. Diese ritterliche Masche passt nicht zu Ihnen. Sie wirken viel überzeugender, wenn Sie grob und rücksichtslos sind.« Sie trat ans Fenster und schaute hinunter in den Hof. »Da unten steht ein Auto. Wahrscheinlich das von dem Inspektor. Wir können also noch nicht runter gehen.« Sie ging zum Tisch und kramte in ihrer Handtasche. »Dann werde ich die Zeit nutzen und mir mal auf meinem Laptop ansehen, was auf der CD ist, die ich in Sanbornes Fabrik kopiert habe. Würden Sie sich solange um Michael kümmern?«
    »Ich will auch sehen, was da drauf ist.«
    »Ich werde es Ihnen berichten. Womöglich ist es auch gar nichts Brauchbares.«
    »Wenn die CD in dem Safe war, dann muss etwas Wichtiges darauf gespeichert sein.«
    »Kann ich helfen?« Als sie sich umdrehten, sahen sie Jock in der Tür stehen. Er schaute von einem zum anderen. »Kann es sein, dass hier dicke Luft herrscht?«
    »Ja, du kannst uns helfen«, sagte Royd. »Würdest du in mein Zimmer gehen und Michael ablenken, während wir ein bisschen recherchieren?«
    »Sicher. Am besten, ich gehe gleich mit ihm zum Turnierplatz, dann wird er sich freuen. Der Inspektor ist fast fertig. MacDuff ist ein einflussreicher Mann, und selbst ein Inspektor von Scotland Yard behandelt ihn mit einem gewissen Respekt.«
    »Moment«, sagte Sophie. »Warum bist du hergekommen?«
    »Um die Wogen zu glätten. Allerdings nicht zwischen dir und Royd. Ich habe mit MacDuff geredet, und er hat eingesehen, dass er dir gegenüber nicht besonders taktvoll war. Er will wirklich nur das Beste für dich und Michael, Sophie. Er gibt sich alle Mühe, eine angemessene Lösung zu finden.«
    »Damit er sich ruhigen Gewissens auf den Weg machen kann, um Devlin zu töten.«
    Jock lächelte. »Das hoffe ich nicht«, sagte er. »Ich hoffe, das wird er mir überlassen. Was dieses Thema angeht, habe ich schon ein paar ausgezeichnete Ideen.« Er drehte sich um und ging.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, während sie ihm nachschaute. So schön wie die Morgendämmerung und so tödlich wie eine Viper. Diese Seite an Jock war ihr nicht vertraut. »Mein Gott.«
    »Sie haben das kleine Mädchen in dem Brunnen nicht gesehen«, bemerkte Royd.
    Sie nickte. »Es hat mich nur so … verblüfft.« Sie zog ihre Reisetasche aus dem Schrank und nahm den Laptop heraus. »Ich muss mich an die Arbeit machen. Wenn Michael so

Weitere Kostenlose Bücher