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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nennt sie G. G. Ich habe ihr Bild in die Datenbank eingegeben, als sie sich mit Butter beschmiert hat, damit Fifi in Fahrt kommt. Gretta Gowan, Ehefrau von Jonah Gowan. Professor Jonah Gowan von der New Yorker Universität. Er ist Leiter der Soziologieabteilung. Mitglied der Konservativen Partei und Dekan bei den Methodisten.
    Wollen wir wetten, dass Clarissa Price in einigen seiner Vorlesungen gewesen ist?«
    »Man wettet besser nie gegen das Haus«, antwortete Roarke und starrte, wenn auch gegen seinen Willen, weiter fasziniert auf den Monitor.
    »Entweder hat sie ihn oder er sie für die Reinheitssucher geworben. Davon bin ich überzeugt. Tja, unsere gute Gretta ist Mutter zweier Kinder und - bah, das ist ja widerlich!
    - Vorsitzende diverser Komitees einschließlich des Gartenbauvereins, dessen Mitglieder bestimmt nicht unbedingt begeistert davon wären, dass sie es mit Hunden treibt.«
    »Es gibt einen Eintrag in Greenes Terminkalender für G. G. Sechs Tage vor den Morden hat sie sechstausend an ihn bezahlt.«
    »Passt zu seinem Tagebucheintrag. Dieses Video wurde nicht in seiner Wohnung gedreht«, erklärte Eve. »Ein paar der anderen schon. Er hat das Gästezimmer dafür benutzt. Sie sind deutlich zahmer als das, was du hier siehst. Gruppensex mit Kostümen, Fessel- oder Rollenspiele. In einem trat ein junges Mädchen auf. Ich habe ihr Bild ebenfalls in den Computer eingespeist. Natürlich genauso eine Ausreißerin. Greene hat sich eindeutig die richtigen Mädels rausgesucht. Kopie der Diskette, speichern.«
    Roarke atmete hörbar aus. »Wie wäre es, wenn wir uns noch eine nette klassische Komödie ansehen würden, die den schlechten Geschmack aus dem Mund vertreibt?«
    »Ich will das hier noch zu Ende bringen. Wenigstens die Namen der Leute brauche ich.«
    »Wofür?«
    »Zum einen, um zu wissen, wen er alles erpresst hat.« Sie legte die Diskette fort und schob bereits die nächste in den Schlitz. »Und zum anderen, um zu gucken, ob es vielleicht irgendeine Querverbindung gibt.«
    »Glaubst du allen Ernstes, dass Terroristen alle diese Menschen töten, um sich eines Erpressers zu entledigen?«
    »Nein, aber ich glaube, sie haben jedes ihrer Opfer sorgfältig gewählt, und dass Greene ein Erpresser war, hat sich auf ihre Entscheidung ausgewirkt. Vielleicht war es nur ein zusätzlicher Bonus, aber es hat ganz sicher eine Rolle für sie gespielt. Diskette an. Du brauchst nicht zu bleiben.«
    »Wenn du all diese Bilder aushältst, schaffe ich das ebenso.«
    »Wieder bei ihm zu Hause«, meinte Eve, denn das Gästezimmer von Greenes Wohnung war ihr inzwischen regelrecht vertraut. »Ich schätze, er hatte die Kameras schon eingeschaltet, wenn seine Kunden kamen, und sie dann per Fernbedienung aus dem Nebenraum bedient. Anschließend hat er den Leuten zusammen mit einer Zahlungsaufforderung Kopien von dem Dreck geschickt. Wahrscheinlich hat er auf diesem Weg ein paar Kunden verloren, aber trotzdem hat es sich für ihn gelohnt. Er hatte keine großen Kosten, hat also jede Menge Reingewinn damit erzielt. Los geht’s, Vorhang auf.«
    Eine Frau kam aus dem angrenzenden Bad. Eine elegante Frau in einem mörderischen schwarzen Kleid und über die Schultern wogendem, dichtem, platinblondem Haar. Zu dem hautengen Kleid trug sie seidig glänzende Strümpfe, Pumps mit meterhohen Stiletto-Absätzen, um ihren Hals lag eine diamantbesetzte Kette, und die Lippen hatte sie blutrot geschminkt.
    »Sie kommt mir irgendwie bekannt vor«, meinte Eve. »Nur, wer von beiden ist sie?
    Kundin oder Nutte?«
    »Gibst du ihr Foto in den Computer ein?«
    »Später. Erst gucken wir uns den Film noch etwas an.«
    Durch die Flurtür kam ein Mann. Er trug nur eine enge schwarze Lederhose, und seine Brust war eingeölt. Die Haare hatte er aus dem scharfkantigen Gesicht gekämmt, und unter seinem linken Nippel hatte er eine kleine Tätowierung. Eve drückte auf den Pausenknopf, vergrößerte den Ausschnitt und sah, es war ein Totenkopf.
    Er ließ eine schlanke Reitgerte durch seine Finger gleiten.
    »Roseanna«, sagte er, und die Frau hob eine Hand an ihren Hals.
    »Wie bist du hier hereingekommen?«
    »Rollenspiel«, erklärte Eve. »Am besten überprüfen wir sie beide.« Wieder hielt sie die Diskette an und gab den Auftrag manuell in den Computer ein.
    »Eve?«
    »Hmm?«
    »Sieh sie dir mal genauer an.«
    »Das tue ich bereits. Ich kenne das Gesicht. Diskette weiter.«
    Mit einem leichten Lächeln lehnte sich Roarke gegen ihren Schreibtisch.

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