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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sorgfältig die Tür. Obwohl sie nicht sicher wusste, wann Whitney mit der Arbeit anfing, ging sie davon aus, dass er inzwischen auf dem Weg von seinem Haus in Westchester zur Wache war. Während sie versuchte, ihn in seinem Wagen zu erreichen, gestand sie sich unumwunden ein, dass sie extra langsam gefrühstückt hatte, weil sie ihn dann nicht zu Hause anrufen musste, wo die Möglichkeit bestand, dass an seiner Stelle seine Gattin an den Hörer kam.
    »Whitney.«
    »Sir. Der Fall hat eine Wendung genommen, von der ich Sie und wohl auch Chief Tibble umgehend in Kenntnis setzen muss.«
    »Was für eine Wendung?«
    »Ich glaube nicht, dass wir am Link darüber sprechen sollten, Commander. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen Code fünf.«
    Sie sah, dass er die Augen zusammenkniff. Code fünf bedeutete eine absolute Nachrichtensperre und eine vollständige Versiegelung sämtlicher Akten in Zusammenhang mit einem bestimmten Fall.
    »Sind Sie in Ihrem Büro zu Hause?«
    »Ja, Sir. Ich kann in -«
    »Nein. Zu Ihnen hat der Chief es näher als bis aufs Revier. Genau wie ich im Moment.
    Ich werde ihn umgehend kontaktieren. Wir sind in einer halben Stunde da.«
    »Ja, Sir.«
    »Haben Sie Ihre Leute über die neue Entwicklung informiert?«
    »Nein, Sir. Nur den zivilen Berater, der mit mir zusammengearbeitet hat, als sich diese neue Wendung abgezeichnet hat.«
    »Dabei sollten Sie es vorläufig belassen. Ende des Gesprächs.«
    Kaum war der Bildschirm wieder schwarz, klopfte es vernehmlich an der Tür, und ohne auf ein »Herein« zu warten, kam Nadine hereingeplatzt.
    »Verdammt, Nadine, ich habe diese Tür geschlossen, weil ich sie geschlossen haben will. Ich habe keine Zeit für Journalisten. Hauen Sie ab.«
    »Immer mit der Ruhe.« Nadine drückte die Tür hinter sich zu, kam mit laut klappernden Schuhen eilig durch den Raum und warf Eve eine Diskette zu. »Ich habe mir jede Menge Mühe gemacht, um Ihnen dieses Ding zu bringen, und ich will nicht, dass irgendwer erfährt, dass Sie es von mir haben.«
    »Warum, und was ist das überhaupt?«
    »Weil man es mir so auslegen könnte, als hätte ich die guten Beziehungen zwischen Medien und Polizei einen Schritt zu weit geführt. Darum«, erwiderte Nadine. »Davon, dass meine Bosse es so sehen würden, bin ich beinahe überzeugt. Und zu Ihrer zweiten Frage: Das ist eine Kopie des Amateurfilms, den mein Sender nach schnellen, wie man mir erzählte, äußerst lebhaften Verhandlungen von einem Touristen verkauft bekommen hat. Einem Touristen, der gerade einen Luftbus filmen wollte, als Nick Greene auf seinen Balkon stürmte. Der Film wird um Punkt neun gesendet, aber ich wollte Ihnen die Möglichkeit geben, ihn sich vorher anzusehen.«
    »Ihr Sender wird öffentlich zeigen, wie sich ein Mann umbringt?«
    »Ich werde nicht behaupten, dass ich davon allzu begeistert bin. Aber das Gegenteil werden Sie genauso wenig von mir hören. Sie gehen damit um neun auf Sendung, und ich kann Ihnen versichern, dass es ein echter Knüller werden wird. Was ich, natürlich nur Ihnen gegenüber, sage, ist, dass ich nicht damit einverstanden bin, diesen Film zu senden, ohne vorher damit zur Polizei zu gehen. Auch wenn die Aufnahmen weder die Ermittlungen noch das Ergebnis Ihrer Arbeit ändern werden, gefällt mir nicht, dass dieser Film womöglich neue Unterstützung für die Reinheitssucher bringt. Deshalb gebe ich Ihnen die Zeit, um eine Antwort darauf zu formulieren.«
    »Haben Sie ihn sich schon angesehen?« Eve hielt die Diskette hoch.
    »Ja, auf dem Weg hierher. Er ist qualitativ bescheiden, inhaltlich eher grausig, und er stellt Greene wie ein Monster dar. Es wird also kein Problem für viele Leute sein, sich den kurzen Streifen anzusehen und zu denken: Dem Himmel sei Dank, dass dieser Kerl nicht mehr am Leben ist.«
    »Nennen Sie mir den Namen des Touristen.«
    »Das kann ich nicht.« Ungeduldig schob die Journalistin sich die Haare aus der Stirn.
    »Dallas, selbst wenn ich seinen Namen wüsste, könnte ich das nicht tun. Ein Informant ist und bleibt schließlich ein Informant.«
    »Ist das Ihre Story?«
    »Nein.«
    »Dann ist er nicht Ihr Informant?«
    Nadine schüttelte den Kopf. »Ich gehe nur bis zu einer bestimmten Grenze, genau wie Sie. Und falls Sie meinen, dass dieser Typ nicht wirklich ein harmloser Tourist gewesen ist, kann ich mir nicht vorstellen, wie das möglich sein soll. Aber ich werde der Sache nachgehen, und ich verspreche Ihnen, falls etwas daran faul wirkt, gebe

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