Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
ich Ihnen umgehend Bescheid.«
    Eve nickte zufrieden. »Sagen Sie mir eins. Wie viel haben Sie für diesen Film gelöhnt?«
    »Dallas -«
    »Rein privat, Nadine. Nur unter uns beiden. Ich bin einfach neugierig.«
    »Eine runde Million für zwanzig Sekunden Film.«
    »Ich schätze, damit hat er das große Los gezogen. Ich weiß, dass Sie nicht hätten zu mir zu kommen brauchen. Das werde ich Ihnen nicht vergessen.«
    »Damit wären Sie mir was schuldig.«
    »Da ich meine Schulden immer gern sofort begleiche, werde ich Ihnen auch etwas erzählen«, meinte Eve nach kurzer Überlegung. »Bald wird eine Bombe platzen. Höchstwahrscheinlich in den nächsten ein, zwei Tagen. Sparen Sie sich die Mühe, mich zu löchern. Mehr kriegen Sie jetzt nicht aus mir heraus. Aber sobald die Sache unter Dach und Fach ist und ich die Erlaubnis habe, darüber zu reden, kriegen Sie ein Exklusivinterview mit mir.«
    »Innerhalb der ersten Stunden, nachdem die Bombe platzt.«
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit.«
    »Das klingt fair. Aber jetzt muss ich schleunigst wieder los. Ich war niemals hier.«
    Sobald die Tür hinter Nadine ins Schloss gefallen war, schob Eve die neue Diskette in den Schlitz ihres Computers und erblickte Greenes Balkon.
    Die Türen schwangen auf, und er kam, von Kopf bis Fuß mit Blut beschmiert, herausgerannt. Das Bild wackelte ein wenig, als der Filmer keuchend zusammenfuhr. Doch bewahrte er genug Gelassenheit, um mit dem Objektiv etwas näher an Greene heranzugehen.
    Er sah wirklich wie ein Monster aus. Das Blut tropfte ihm von den Fingern und aus seinem Haar. Sein weit aufgerissener Mund und seine wilden, rot verquollenen Augen sahen wie die eines Dämonen aus. Er schwenkte das bluttriefende Messer durch die Luft und schlug sich mit einer Faust gegen den eigenen Kopf.
    Er rannte von einem Ende der Terrasse bis zum anderen und fuchtelte mit beiden Armen, als schlüge er auf einen Schwarm Insekten ein. Dann legte er beide Hände um den Griff des Messers, warf den Kopf nach hinten.
    Und rammte sich die Waffe mitten in die eigene Brust.
    »Heiliges Kanonenrohr.« Jamie stand im Durchgang zu Roarkes Arbeitszimmer und blickte mit weit aufgerissenen Augen zwischen Eve und dem Bildschirm hin und her.
    »Gottverdammt. Filmende. Die Tür war geschlossen.«
    »Tut mir leid. Roarke hatte mich gebeten … Ich wollte nur kurz etwas für ihn holen und Sie fragen - ach, egal.« Er atmete tief durch und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Das ist der Typ von gestern, oder? Der gestrige Mord.«
    »Du solltest vor deinem Computer sitzen und nicht hier herumstehen.«
    »Ich bin ein Mitglied Ihres Teams.« Er reckte stolz das Kinn. »Mein Großvater war ein Cop, und ich werde einer werden. Ich habe auch vorher schon mal Blut gesehen. Ich habe sogar bereits einen Mann getötet.«
    »Halt die Klappe«, schnauzte sie ihn an, marschierte durch ihr Arbeitszimmer und machte die Tür hinter ihm zu. »Es gibt einen offiziellen, von mir unterschriebenen Bericht, demzufolge Alban bei dem Versuch, ihn zu entwaffnen und verhaften, umgekommen ist. Falls du mir also Ärger machen willst, erzählst du fleißig weiter, dass du einen Mann getötet hast, Jamie.«
    »Ich will Ihnen bestimmt keinen Ärger machen.« Plötzlich stand etwas von dem, was er für sie empfand, etwas von der Liebe, die er unter der Fassade des obercoolen Teenagers so sorgfältig verbarg, in seinem Gesicht. »Das würde ich niemals tun.«
    Um weder sich noch ihn in Verlegenheit zu bringen, wandte sich Eve nach einem kurzen Blick entschlossen von ihm ab. »Okay.«
    »Das bleibt unser Geheimnis. Ich weiß, dass Sie mich heute nicht zu der Besprechung eingeladen haben, und ich kann mir vorstellen, warum. Sie dachten, ich sollte so etwas nicht sehen.« Er nickte in Richtung des Monitors. »Dieser neue Polizist, dieser Trueheart, kann nicht viel älter sein als ich. Drei Jahre, höchstens vier. Was ist an ihm anders als an mir?«
    »Er trägt eine Uniform.«
    »Das werde ich bald ebenfalls.«
    Sie studierte sein Gesicht und dachte, dass der Blick aus seinen grauen Augen bereits halb der eines Polizisten war. »Ja. Ja, das wirst du bald auch. Hör zu, ich will ja gar nicht sagen, dass du damit nicht fertig werden würdest. Aber dort draußen gibt es viele schlimme Dinge, und wenn du zu früh zu viele davon siehst, können sie dich fressen, bevor du richtig bei uns angefangen hast.«
    »Ich habe bereits jede Menge furchtbarer

Weitere Kostenlose Bücher