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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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war, blieb Eve noch einen Moment lang sitzen. »Jetzt sag bloß nicht, was für ein weiches Herz ich habe oder so«, warnte sie ihren Gatten. »Sonst wirst du nämlich froh sein, dass du dich in einem Krankenhaus befindest, wenn du wieder zu Besinnung kommst.«
    »Eine solche Bemerkung fiele mir nicht einmal im Traum ein.« Roarke nahm zärtlich ihre Hand. »Lieutenant Softie.«
    Sie schenkte ihm einen bitterbösen Blick, stand aber auf, ohne handgreiflich zu werden.
    »Lass uns von hier verschwinden.«
    Sie ließ ihn nach Hause fahren, denn sie musste überlegen. Das Ganze drehte sich in irgendeiner Art um Elektronik. Elektronik war nicht gerade ihre Stärke. Tatsächlich lagen sie und die moderne Technik im Dauerclinch. Es hatte bisher kaum eine Schlacht gegeben, aus der sie als Siegerin hervorgegangen war.
    Feeney war Leiter der Abteilung für elektronische Ermittlungen, weil er ein guter Polizist war und weil er nicht nur Verständnis für die ihr fremde Welt der Elektronik hatte, sondern schon vor vielen Jahren eine regelrechte Liebesbeziehung mit ihr eingegangen war. Auch auf McNab könnte sie zählen, wenn er wieder auf den Beinen wäre. Er brächte nicht nur jugendliche Frische, sondern auch viele gute Ideen in ihr Team.
    Und nach dem, was heute vorgefallen war, war ihr die Kooperationsbereitschaft aller Polizisten und zivilen Angestellten der Abteilung für elektronische Ermittlungen gewiss.
    Aber sie hatte noch eine zusätzliche Waffe, nämlich die, die hinter dem Steuer ihres altersschwachen Dienstfahrzeuges saß und es wie ein Kätzchen schnurren ließ. In flottem Zickzack schoss es durch das elendige abendliche Gedränge auf den Straßen.
    Sie mochte seine Frau sein und der Abschluss von Geschäften war vielleicht sein liebster - okay, zweitliebster - Zeitvertreib. Aber der Welt der Elektronik schien er genauso zugetan zu sein.
    »Wir müssen uns Cogburns Computer noch mal ansehen«, überlegte sie nun laut. »Wir müssen ihn auseinandernehmen und jeden Chip, jeden Schaltkreis, jede Platine genauestens untersuchen. Und zwar möglichst schnell und ohne dass derjenige, der diese Arbeit macht, durchdreht und zum Amokläufer wird. Hast du vielleicht eine Idee, wie sich das bewerkstelligen lässt?«
    »Wäre durchaus möglich. Wenn ich offiziell als Berater zu euren Ermittlungen hinzugezogen würde, würde ich mir sogar die Zeit nehmen und die Mühe machen, sie dir genauer zu erklären.«
    Ja, dachte sie. Er war eben ein durch und durch geschäftstüchtiger Mensch. »Ich werde es mir überlegen, wenn ich weiß, was für Ideen das sind.«
    »Ich werde über meine Ideen sprechen, nachdem du überlegt hast.«
    Sie runzelte die Stirn und rief über das Autotelefon bei Morris im Leichenschauhaus an.
    Die vorläufige Untersuchung des toten Halloway hatte denselben unerklärlichen Druck im Schädelinneren gezeigt.
    Die bisherigen Tests mit Cogburns Hirngewebe wiesen auf eine Infektion durch einen bisher unbekannten Virus hin.
    Während sie in die Einfahrt ihres Grundstücks bogen, runzelte sie immer noch die Stirn. »Es gibt Computerviren.«
    »Aber die sind nicht biologischer Natur«, erklärte Roarke. »Ein befallener Computer kann andere Computer infizieren, den Anwender aber hundertprozentig nicht.«
    »Genau das hat Cogburns Kiste aber getan.« Davon war sie vollkommen überzeugt.
    »Vielleicht mit einem nicht sichtbaren Programm zur Bewusstseinsveränderung? Mit solchen Dingen hatten wir früher schon zu tun.«
    »Stimmt.« Um Summerset die Mühe zu ersparen, den Wagen später noch umparken zu müssen, stellte er ihn gleich in der Garage ab. »Wie gesagt, ich habe bereits ein paar Ideen.«
    In der von ihr »Spielzeugauto-Warenlager« getauften, riesengroßen Halle stieg sie aus.
    Sie würde nie verstehen, was ein Mann mit zwanzig Autos, drei Jet-Bikes, einem Minicopter und ein paar Allradfahrzeugen tat. Und dazu kamen noch all die Gefährte, für die es andernorts Garagen gab.
    »Ich werde den Commander fragen, ob ich dich vorübergehend als zivilen Berater engagieren kann.«
    »Möglicherweise bekomme ich ja sogar einen echten Dienstausweis.« Er nahm entschlossen ihre Hand. »Komm, lass uns einen Spaziergang machen.«
    »Einen was?«
    »Einen Spaziergang«, wiederholte er und zog sie in den Hof. »Es ist ein schöner Abend, und es wird wahrscheinlich für etliche Zeit der letzte Abend sein, den wir für uns haben.
    Ich hätte einfach Lust, mit dir zusammen etwas frische Luft zu schnappen, Lieutenant.«
    Er

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