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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hörte, dass Roarke hereinkam, drehte sie sich fragend zu ihm um. Er nickte und trat ans Fußende des Bettes. »Hier auf der Station scheint es eine ungewöhnlich große Zahl an hübschem weiblichem Pflegepersonal zu geben, Ian. Obwohl Ihnen das bisher vermutlich noch nicht aufgefallen ist.«
    »Selbst wenn ich momentan nicht ganz bei Kräften bin, kann ich immer noch gut sehen.«
    »Wenn das der Fall ist, haben Sie eventuell gar kein Interesse daran umzuziehen. Summerset ist zwar ein durchaus effizienter Krankenpfleger, aber nicht wirklich attraktiv.«
    »Wie bitte? Was?«
    »Der Lieutenant dachte, Sie würden womöglich lieber anderswo genesen. Wir haben ein Zimmer für Sie bei uns zu Hause, in dem es allerdings keine hübschen Krankenschwestern gibt.«
    »Sie würden mich mitnehmen?« Ein Hauch von Farbe trat in sein Gesicht. »Mit zu sich nach Hause?«
    »Erst möchte der Arzt noch mal nach Ihnen sehen, aber er meint, innerhalb der nächsten ein, zwei Stunden könnten wir Sie sicher transportieren. Falls Sie das überhaupt wollen.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das wäre einfach super. Lieutenant -«
    »Ja, ja.« Eve scharrte unbehaglich mit den Füßen. »Wir werden sehen, wie dankbar Sie uns sind, wenn erst mal Summerset Sie in die Finger kriegt. So, und jetzt muss ich wieder gehen. Ich habe noch zu tun.«
    »Er sah krank aus«, sagte McNab und Eve drehte sich noch einmal zu ihm um.
    »Halloway?«
    »Ja, ich kam gerade von einem Außeneinsatz, und er stand neben dem Wasserspender.
    Er war total schlecht drauf. Ich meine nicht nur schlecht gelaunt, sondern sogar richtiggehend aggressiv. War völlig untypisch für ihn. Er konnte einem manchmal auf die Nerven gehen. War ein bisschen eingebildet, aber im Grunde kamen wir ganz gut miteinander klar. Er war seit zwei Jahren dabei.«
    Er schloss die Augen wieder. »Meine Güte. Ich verstehe das nicht. Er hat mich richtig blutrünstig angeguckt. Es waren nicht nur die Sachen, die er zu mir gesagt hat - manchmal streitet man ja auch einfach nur zum Spaß. Sie wissen, wie das ist.«
    »Sicher.« Eve kehrte noch einmal an sein Bett zurück. »Aber heute ging es nicht um Spaß.«
    »Nein. Es war die Art, wie er mit mir gesprochen hat, die Art, wie er mich dabei angesehen hat. Er hat mich so gereizt, dass ich ihm vorgeschlagen habe, runter in den Fitnessraum zu gehen und sich dort mit mir zu schlagen. In dem Moment kam allerdings der Captain und hat mich an meinen Platz zurückgeschickt. Er sah echt nicht gut aus. Ich meine, Halloway. Total verschwitzt und mit verquollenen Augen. Manchmal brennen einem die Augen, wenn man stundenlang vor dem Computer sitzt. Aber seine sahen richtig schlimm aus. Ich bin zu meinem Tisch gegangen und er ist an seinen Platz zurückgekehrt. Danach habe ich die Sache vergessen.«
    »Haben Sie noch mal mit ihm gesprochen? Oder haben Sie danach vielleicht gesehen, dass er mit jemand anderem gesprochen hat oder in Streit geraten ist?«
    »Nein. Ich musste meinen Bericht fertig kriegen. Und dann musste ich noch ein paar Links checken. Das hatte ich schon seit dem Morgen vor mir hergeschoben, weil es todlangweilig ist. Ich habe mir einen Kaffee geholt, ein paar Sätze mit Gates gewechselt, und dann einen Anruf von einer Frau bekommen, die sich einbildet, dass ihr Computer von Aliens befallen ist. So was kriegen wir alle Tage rein. Wir erklären den Leuten dann immer… aber das ist zurzeit egal. Kaum hatte ich dieses Gespräch beendet, habe ich gehört, wie irgendjemand brüllt. In unserer Abteilung brüllt ständig irgendwer herum, aber das war was anderes. Das klang, als ob es echte Schwierigkeiten gab. Ich habe mich also umgedreht, um zu gucken, was verdammt noch mal da los war …«
    Plötzlich brach er ab. Eve hörte das aufgeregte Piepsen eines Monitors und sah, dass sich sein Herzschlag deutlich gesteigert hatte. Es war allerhöchste Zeit, die Unterhaltung zu beenden.
    »Okay, über den Rest reden wir morgen.«
    »Nein, nein, jetzt kann ich mich wieder dran erinnern, wie es abgelaufen ist. Ich sah ihn auf mich zukommen, nur habe ich nicht schnell genug reagiert. Ich meine, weshalb sollte Halloway mit einer gezückten Waffe auf mich zustürzen? Es ergab effektiv keinen Sinn.
    Aber sein Gesicht … Er sah total irre aus und hat rumgeballert wie einer der Kerle vom SEK, wenn sie einen Laden stürmen. Jemand hat geschrien. Ich bin aufgesprungen …
    wollte aufspringen. Ich hatte meine Waffe nicht dabei. Kaum einer von uns trägt eine

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