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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einen Rang gehabt. Aber als Assistent des von den Cops hinzugezogenen Experten hatte er auf alle Fälle schon mal einen Airboot in der Tür.
    Er würde dafür sorgen, dass seine Hilfe zählte, dass er ihnen wirklich weiterhalf.
    Die Arbeit mit Feeney würde super, davon war er überzeugt. Onkel Feeney war nicht nur ein obermegatalentierter elektronischer Ermittler, sondern kannte obendrein alle möglichen Geschichten aus der Zeit, bevor die Abteilung für elektronische Ermittlungen eingerichtet worden war.
    Und auch McNab war wirklich toll. Zwar redete er jede Menge Unsinn, aber er kannte sich mit Elektronik aus. Nun, da er im Dienst verwundet worden war, war er für Jamie so etwas wie ein Held. Auch wenn er sich kaum noch bewegen konnte, setzte er seine Arbeit fort.
    So waren die Cops nun mal.
    So war auch Dallas. Nichts hielt sie jemals davon ab. Egal, was passierte - sie trat für die Opfer ein. So, wie sie für seinen Großvater und für seine Schwester Alice eingetreten war.
    Die Erinnerung an seine Schwester tat noch immer weh. Er wusste, seine Mutter käme über ihren Tod niemals hinweg. Vielleicht sollte das so sein.
    Manchmal, wenn er an die Dinge dachte, die im letzten Herbst geschehen waren, erschienen sie ihm wie ein Traum. Vor allem das Ende. All das Feuer und der Rauch in dem fürchterlichen Raum, in dem Dallas von dem Bastard Alban erst betäubt und dann gefesselt worden war.
    Feuer, Rauch und Blut, und die Hexe Selina, die tot auf dem Fußboden gelegen hatte.
    Roarke und Alban hatten wie zwei wilde Hunde miteinander gekämpft und Dallas hatte gerufen, dass er, Jamie, das Messer nehmen und sie von dieser Art Altar losschneiden sollte, auf dem Alban sie nackt angebunden hatte.
    Er hatte ihre Fesseln durchgeschnitten, aber ihm war eisig kalt gewesen. Kalt trotz all des warmen Rauchs. Und splitternackt und nach wie vor benommen von den Drogen hatte Dallas sich von hinten auf Alban gestürzt.
    Es war wie in einem Traum gewesen, alles total seltsam und verschwommen. Er hatte Roarkes Faust nach oben fliegen sehen, hatte gesehen, wie Alban zusammengebrochen war. Er hatte die Sirenen der Polizeiautos gehört, hatte gehört, wie Roarke und Dallas miteinander sprachen - nicht die genauen Worte, aber ihre Stimmen hatte er gehört. Das Feuer hatte laut geknistert, der Rauch hatte ihm in den Augen gebrannt.
    Und noch immer hatte er das Messer in der Hand gehabt.
    Sie hatte geschrien, als sie es gemerkt hatte. Doch es war zu spät gewesen. Sie hätte ihn unmöglich daran hindern können. Er selbst hätte sich niemals daran hindern können.
    Endlich war der Bastard, der seine Familie getötet hatte, tot, und sein Blut klebte heiß an Jamies Händen.
    Er konnte sich nach wie vor nicht daran erinnern, dass er überhaupt zugestoßen hatte.
    Konnte sich nicht entsinnen, wann er Alban das Messer ins Herz gestoßen hatte. Für ihn war dieser Augenblick ein schwarzer Fleck.
    Doch es war passiert. Er hatte es eindeutig nicht geträumt. Dallas hatte Feeney und Peabody und den anderen Polizisten, die hereingerannt gekommen waren, erklärt, dass Alban bei dem Kampf gestorben war. Sie hatte ihm das Messer aus der Hand gerissen, den Griff mit ihren eigenen Fingerabdrücken versehen und für ihn gelogen.
    Sie hatte auch für ihn eingestanden, in jener grauenhaften Nacht.
    »Jamie. Konzentrier dich«, befahl ihm Roarke knapp.
    Er blinzelte, errötete und zog den Kopf ein wenig ein. »Ja, sicher. Richtig.«
    Er arbeitete bereits an der dritten Virussimulation.
    »Diese Simulationen werden uns nicht weiterbringen, solange wir nicht wissen, was auf den infizierten Kisten ist.«
    »Das hast du mir inzwischen mindestens sechs- bis achtmal erklärt.«
    Jamie wandte sich von seinem Computer ab. Hinter ihm arbeitete Roarke an einer Art von Filter. Er gab die Befehle größtenteils manuell mit flinken Fingern ein. Jamies Meinung nach musste jeder Elektroniker, der sein Geld wert war, in der Lage sein, mit einem Keyboard umzugehen. Und er sollte wissen, wann er besser tippte und wann er besser akustische Befehle gab.
    Roarke war für ihn in allen Bereichen der weltbeste Elektronik-Mann.
    »Es würde höchstens fünf Minuten dauern, das Diagnoseprogramm durchlaufen zu lassen«, wiederholte er.
    »Nein.«
    »Geben Sie mir zehn, damit ich den Virus lokalisieren und isolieren kann.«
    »Nein.«
    »Ohne eine Identifizierung -«
    Als Roarke eine Hand hob, brach er enttäuscht ab.
    Er führte die Simulation zu Ende, gab die Ergebnisse in den

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