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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Eve zurück ins Haus ging, nippte Dr. Mira genüsslich an dem guten Wein, blickte auf die Blumen und den bunt schillernden Vogel. Und hing ein paar Träumen nach.
    Eve marschierte schnurstracks ins Labor, zog sich jedoch, ohne dass einer der Männer sie bemerkte, lautlos wieder zurück. Sie waren in irgendeine Diskussion, Debatte oder einen Streit über irgendwelche technischen Details vertieft, von dem sie auf der Stelle Kopfschmerzen bekam.
    Da sie bestimmt informiert würde, falls sie etwas fanden, ging sie als Nächstes in den Raum, der Baxter als Büro zugewiesen worden war.
    »Na, wie kommen Sie voran?«
    »Ich habe jede Menge Namen von Leuten gefunden, die Teile des Systems sind und mit einem oder mehreren der Opfer in Verbindung standen oder stehen. Cops, Anwälte, Sozialarbeiter, Ärzte, eine Hand voll Kläger, deren Akten nicht versiegelt worden sind.
    Erst mal habe ich eine Liste mit den Namen erstellt, die mit mindestens zwei der Opfer in Verbindung standen, sie anschließend überprüft und dann an den Computer in Ihrem Büro geschickt. Unsere Freundin Nadine Furst hat über den George-Prozess berichtet.
    Und dieser Schleimer Chang tauchte in der Sache als Pressesprecher unseres Bürgermeisters auf.«
    »Hätte ich mir denken sollen.« Sie nahm auf der Kante seines Schreibtischs Platz. »Wie sieht es mit Verwandten der missbrauchten Kinder aus?«
    »Ich bin der festen Überzeugung, dass die Namen von Familienmitgliedern, die in der Sache drinstecken, sorgfältig versiegelt sind. Diese Geschichten haben sie schwer getroffen, sie haben sie verletzt, und sie wollen nicht, dass irgendjemand an ihren Wunden rührt.«
    »Ja, das glaube ich auch. Und falls sie mit irgendwem darüber sprechen wollen, dann mit einem Menschen, der auf ihrer Seite steht. Jemandem, der die Geschichte kennt und für sie und ihre Kinder eingetreten ist.«
    »Wie Clarissa Price.«
    »Wie Clarissa Price. Wissen Sie irgendetwas über einen gewissen DS Dwier vom sechzehnten Revier?«
    »Nur das, was in seiner Akte stand. Soll ich mich mal umhören?«
    »Ja, aber gehen Sie dabei unauffällig vor.« Nach kurzem Zögern fragte sie: »Macht Ihnen das was aus?«
    »Einem Kollegen hinterherzuschnüffeln?« Baxter blies seine für gewöhnlich schmalen Wangen auf. »Ja, ein bisschen. Aber es sollte einen ja wohl auch stören. Sonst wären wir alle bei der Dienstaufsicht, oder?«
    »Richtig. Aber es ist halt so: Man kann die Gesetze beugen. Man kann sie manchmal sogar etwas verschieben. Aber man darf sie nicht brechen. Sobald man die Gesetze bricht, ist man keiner mehr von uns. Dann steht man auf der anderen Seite. Und Dwier hat das Gesetz gebrochen, Baxter. Davon bin ich überzeugt.«
    Sie stieß sich von Baxters Schreibtisch ab und tigerte ziellos durch den Raum. »Sie haben Trueheart ein paar Mal angefordert, richtig?«
    »Ja. Er ist ein guter Junge. Noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, aber unglaublich eifrig.«
    »Wenn ich ihn anfordern würde, würden Sie ihn nehmen?«
    »Ich hätte kein Problem damit, ein paar von meinen Sachen …« Er lehnte sich zurück, räusperte sich und musterte sie fragend. »Ich soll ihn ausbilden?«
    »Nein, nur … ja, okay. So ungefähr. Mit Ihrem Dienstgrad sind Sie dazu befugt, und er könnte jemanden gebrauchen, der mit ihm arbeitet und ihn ein bisschen abhärtet, ohne dass ihm dabei die Unschuld verloren geht. Hätten Sie Interesse?«
    »Vielleicht. Ich könnte ihn ja erst mal probeweise übernehmen, um zu prüfen, ob wir zueinander passen.«
    »Gut.« Sie wandte sich zum Gehen, blieb dann aber noch einmal stehen. »Baxter, warum haben Sie sich eigentlich zu uns versetzen lassen?«
    »Ich kann Ihnen eben nicht nahe genug sein, Schätzchen«, erklärte er ihr augenzwinkernd, fügte aber, als sie ihn reglos ansah, schulterzuckend hinzu: »Ich wollte einfach mal was anderes tun. Und mir wurde erzählt, dass es bei Ihrer Truppe nie Langeweile gibt.«
    »Das können Sie ruhig zweimal sagen.«
    »Und mir wurde erzählt, dass es bei -«
    »Haha, wirklich witzig«, fiel sie ihm ins Wort, wandte sich erneut zum Gehen und rempelte dabei gegen Roarke.
    Der Mann konnte sich bewegen wie ein Geist.
    »Tut mir leid, falls ich euer Techtelmechtel störe«, meinte er. »Aber wir haben den zweiten Schutzschild fertig und wollen uns damit jetzt Fitzhughs Kiste ansehen.«
    »Wer hat dieses Mal das Münzwerfen gewonnen?«
    Er sah sie lächelnd an. »Nach kurzer Diskussion sind wir darin übereingekommen, dass der Fachmann,

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