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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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der bereits etwas Erfahrung mit diesen Dingen hat, die Arbeit weiterführen wird. Willst du von hier aus dabei zusehen oder aus deinem Büro?«
    »Aus meinem Büro. Dort ist mehr Platz.« Als er wieder verschwinden wollte, hielt sie ihn am Handgelenk zurück. »Und keinen falschen Heldenmut, wenn ich bitten darf.«
    »Ich bin nicht zum Held geboren.«
    »Wenn ich dir befehle, das Gerät runterzufahren, fährst du es sofort runter.« Sie tastete nach seiner Hand. »Verstanden?«
    »Laut und deutlich. Du bist der Boss, Lieutenant.«
    Eve trank nur deshalb Kaffee, weil sie ohne Becher nicht gewusst hätte, wohin mit ihren Händen.
    Feeney saß an ihrem Schreibtisch vor einem Computer, über den sich das Geschehen im Labor von außen kontrollieren und Fitzhughs Kiste herunterfahren ließ, falls irgendetwas Unvorhergesehenes geschah.
    Jamie stand so dicht neben ihm, dass sie beide wirkten wie ein Körper mit zwei Köpfen, dachte Eve.
    »Warum können wir nicht die ganze Sache per Fernbedienung machen?«, wollte sie von den Männern wissen.
    »Dann würde man den Instinkt des Anwenders verlieren«, klärte McNab sie auf. »Den entwickelt man nur dann, wenn man direkt vor einer Kiste sitzt.«
    »Außerdem - aua.« Jamie rieb sich den Ellenbogen, nachdem er von Feeney unsanft gepufft worden war.
    »Außerdem was?«, fragte Eve den Jungen. »Jetzt kommt mir nicht wieder mit diesem Schwachsinn von der Solidarität unter Elektronikfachleuten, derentwegen ihr mir nicht alles verraten dürft. McNab?«
    »Okay, okay, einfach ausgedrückt können wir nicht sicher sein, dass der Schutzschild die Infektion bei einem Übertragen auf einen anderen Computer wirklich rausfiltert.
    Ebenso gut könnte der Virus sich von einem auf den anderen Computer übertragen. Wir gehen davon aus, dass er sich auf diesem Weg auf allen acht Geräten, die Fitzhugh in seiner Wohnung hatte, ausgebreitet hat. Das wäre effizient, schnell und vor allem gründlich. Wenn wir also versuchen würden, den Computer aus der Ferne zu bedienen, würde der Virus höchstwahrscheinlich auch auf den externen Computer überspringen, und dadurch würde möglicherweise das gesamte hiesige Netzwerk infiziert.«
    »Wir brauchen noch mehr Daten, um ganz sicher zu sein«, mischte sich Jamie kenntnisreich ein. »Aber wenn wir die erst haben, werden wir einen Schild entwickeln, der zugleich vor der Ausbreitung der Infektion auf andere Geräte schützt. Bisher ging es uns vor allem darum, den Anwender zu schützen, während der die Daten von der Kiste runterlädt.
    Wenn man ein Netzwerk hat, sprechen die Geräte eine Sprache. Sie reden miteinander, wenn Sie wissen, was ich damit sagen will. Der infizierte Computer hat eine andere Sprache, sie ist zwar kompatibel, aber trotzdem anders. Wie, ich weiß nicht, Spanisch und Portugiesisch oder so.«
    »Okay.« Eve nickte. »Kapiert. Weiter.«
    »Ich und McNab, wir arbeiten an einer Art Übersetzungsprogramm. Dann können wir das Infektionsprogramm in die Sprache unserer Computer übertragen, Simulationen anstellen und einen Schild entwickeln, der das gesamte System umfassend schützt. Wenn es uns gelingen würde, uns damit in die Computerüberwachung einzuklinken, wäre mit einem Schlag die ganze Stadt vor dem Virus sicher.«
    »Immer mit der Ruhe, Jamie. Eins nach dem anderen.« Feeney schaute konzentriert auf den Wandbildschirm und verfolgte, wie sich Roarke gerade die Sensoren der medizinischen Geräte an den Oberkörper klebte.
    »Ich schalte jetzt die Überwachungsgeräte an. Sind Sie bereit?«
    »Ja.«
    »Sämtliche Werte sind normal. Sie können starten.«
    »Dann fahre ich die Kiste erst mal hoch.«
    Eve wandte ihren Blick kein einziges Mal von dem Bildschirm ab. Wie häufig bei der Arbeit am Computer hatte sich Roarke das schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, saß lässig mit halb offenem Hemd an seinem Platz und schob mit ruhigen Händen die Diskette in den dafür vorgesehenen Schlitz.
    »Erst mal lade ich den Filter. Es wird um die zweiundsiebzig Sekunden dauern, bis die Kiste hochgefahren ist. Jetzt lade ich Jamies Dekodierer. In zirka fünfundvierzig Sekunden geht er in Betrieb. Jetzt gehe ich auf Multi-Tasking und suche nach allen Programmen, die in den letzten beiden Wochen geladen worden sind.«
    Mit raschen Fingern tippte er die entsprechenden Befehle ein und erklärte dabei mit ruhiger, kühler, wunderbarer Stimme jeden der Schritte, die er tat.
    »Die Daten werden sofort auf Diskette abgespeichert und

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