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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie Jamie fragen: »Glaubt ihr, dass sie es jetzt tun werden?« Und hörte, wie der treue Feeney seine flache Hand auf den jugendlichen Hinterschädel krachen ließ.
    »Und, werden wir es tun?« Roarke packte ihre Hand.
    »Soll ich Feeney bitten, dir ebenfalls eine zu verpassen?«
    »Ich bin immer noch ein bisschen schneller als Jamie. Aber das soll wahrscheinlich heißen, dass du nicht für eine schnelle Nummer mit mir nach oben gehen willst.«
    »Wie oft denkst du eigentlich an Sex?«
    Er machte ein nachdenkliches Gesicht. »Willst du wissen, wie häufig ich aktiv daran denke, oder zählt auch die unbewusste Bereitschaft? Die ist nämlich, ähnlich wie Jamies unsichtbares Dokument, so gut wie immer da.«
    »Egal. Hast du Doktor Mira gesprochen, als sie vorhin hier war?«
    »Nein. Ich war im Labor. Tut mir leid, dass ich sie nicht getroffen habe. Peabody hat mir erzählt, dass auch Mavis hier gewesen ist, dass sie aber unter vier Augen mit dir reden wollte. Ist mit ihr alles okay?«
    »Es hat sie er…« Doch sie hatte keine Zeit für dieses kleine Spielchen und so verbesserte sie sich. »Sie ist schwanger.«
    »Sie ist was?« Er blieb wie angewurzelt stehen.
    Es war ein allzu seltenes Vergnügen, ihn sprachlos zu erleben, und deshalb erklärte sie ihm grinsend: »Total schwanger, wie sie sagt. Und es war sogar Absicht.«
    »Mavis? Unsere Mavis?«
    »Genau die. Sie kam hüpfend, Pirouetten drehend und tanzend in mein Büro. Ich habe keine Ahnung, ob sie all das jetzt machen sollte. Besteht bei allzu viel Bewegung nicht vielleicht die Gefahr - ich habe keine Ahnung -, dass das Ding in ihrem Bauch verrutscht?
    Aber sie war total aus dem Häuschen.«
    »Tja, das ist … wunderbar«, stellte er schließlich fest. »Und wie geht es ihr?«
    »Ich schätze, gut. Auf alle Fälle sieht sie super aus. Meinte, sie würde jeden Morgen kotzen, aber selbst das fände sie toll. Das kann ich nicht nachvollziehen.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich das könnte. Am besten gehen wir so bald wie möglich einmal mit den beiden aus. Außerdem sollte ich mir umgehend ihren Terminkalender ansehen.« Er kannte sich genauso gut wie seine Gattin - nämlich überhaupt nicht - mit der Pflege werdender Mütter aus. »Ich nehme an, sie sollte nicht zu viele Gigs und Aufnahmetermine in den nächsten Monaten haben.«
    »Ausgehend von heute Nachmittag hat sie offenbar genügend Energie für zwei, wenn nicht sogar noch mehr.«
    Als sie, nachdem sie ihr Büro betreten hatten, die Tür hinter sich schloss, sah er sie fragend an. »Da du dich gegen Sex ausgesprochen hast, willst du wahrscheinlich aus einem weniger angenehmen Grund mit mir alleine sein.«
    »Sie haben eine einstweilige Verfügung gegen die Einsicht in die versiegelten Akten erwirkt, und wenn man darauf warten muss, bis zwei Bürokratien eine solche Sache vor Gericht ausgefochten haben, stirbt man wahrscheinlich eines natürlichen Todes, bevor es zu einer Entscheidung kommt. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit Doktor Mira. Ich habe das Profil bisher noch nicht gelesen, aber sie hat den Inhalt mündlich für mich zusammengefasst. Und ich habe Baxter gefragt, was er von der ganzen Sache hält.«
    »Eve, was soll ich für dich tun, von dem es dir lieber wäre, dass ich es unterlasse?«
    »Es werden weitere Menschen sterben. Vielleicht stirbt sogar gerade jetzt der Nächste.
    Sie wissen es noch nicht, aber sie sind infiziert, und für einige von ihnen ist es eventuell bereits zu spät. Wenn wir es nicht verhindern, breitet dieser Virus sich vermutlich immer weiter aus. Ein guter Polizist ist tot, ein zweiter … einer, der obendrein ein Freund ist - selbst wenn ich es kaum glauben kann, dass ich mit einem derartigen Idioten wirklich befreundet bin -, wird womöglich nie wieder aus eigener Kraft aus einem Rollstuhl aufstehen - und ein paar der Antworten auf unsere Fragen nach den Tätern finden sich möglicherweise in den versiegelten Akten, die ich mir nicht ansehen darf.«
    »Dann werden wir die Siegel eben brechen.«
    Sie sah ihn ausdruckslos an und wandte sich dann fluchend ab. »Inwiefern unterscheide ich mich von diesen Leuten? Ich bin bereit, die Gesetze zu brechen, weil ich mir einbilde, dass ich dazu berechtigt bin.«
    »Im Gegensatz zu dir bringen sie andere Menschen um.«
    »Das ist nur ein schwacher Trost.«
    »Das ist totaler Schwachsinn. Du wirst immer ein Gewissen haben, und du wirst dich immer fragen, ob du das, was du tust, damit in Einklang bringen kannst. Genau über

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