Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
schaffte sie es, sich ein Stück aufzurichten, und erstarrte. Die Pistole direkt auf ihre Brust gerichtet, hatte Fellini sich über ihr aufgebaut.
    »Nennen Sie mich ruhig George, ich denke, wir werden uns heute noch viel näherkommen.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Und da wir nun hier zusammen sind, werden Sie sicher nichts dagegen haben, mir zu sagen, wo die Speicherkarten sind, damit ich sie wieder an mich nehmen kann.«
    Lissa öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Es war, als hätte sich eine unsichtbare Schlinge um ihren Hals zugezogen.
    »Je früher Sie kooperieren, desto eher kann ich diese ganze unerfreuliche Angelegenheit beenden.«
    Genau das befürchtete Lissa. Hielt er sie wirklich für so blöd, nicht genau zu wissen, dass er sie töten würde, sobald er das bekam, was er wollte? Er würde eine Zeugin sicher nicht einfach so laufen lassen. Lissa zuckte zusammen, als der Verräter vor ihren Augen plötzlich zur Seite kippte. Hawk! Lautlos hatte er sich herangeschlichen und dem Verräter die Beine unter dem Körper weggetreten. Jetzt rollte er sich auf ihn und schlug ihm die Pistole aus der Hand. Die Waffe flog in den Sand, nur wenige Meter von den beiden kämpfenden Männern entfernt. Lissa versuchte, sich aufzurichten, doch das Schwindelgefühl wurde stärker, sowie sie den Kopf bewegte. Ein Wimmern entfuhr ihr, als sie sich wieder zurücksinken ließ.
    Jack fuhr die sechs Kilometer lange Strecke ohne Rücksicht auf die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit. Tief über den Lenker des Motorrads gebeugt fuhr er so schnell die kurvige Straße es erlaubte. Sein Magen revoltierte. Er hatte sich geschworen, nie wieder auf solch eine Höllenmaschine zu steigen, aber in den letzten Tagen hatte er gelernt, dass es manchmal nicht zu vermeiden war. Und wenn es um Lissas Sicherheit ging, würde er alles tun, was in seiner Macht stand. Er hätte darauf bestehen müssen, immer in ihrer Nähe zu bleiben. Aber Hawk war derjenige gewesen, der den Verräter erkennen und als NSA -Agent eine Verhaftung vornehmen konnte. Im Motel hatte es noch ganz sinnvoll geklungen, dass jemand von der anderen Seite der Schlucht den Überblick behielt. Jetzt verfluchte er jeden Meter, der ihn von Lissa trennte. Jacks Herz klopfte immer heftiger, je näher er der Klippensiedlung kam. Endlich kam die Abzweigung zum Parkplatz des Cliff Palace in Sicht. Ohne sich um das erboste Hupen und die Schreie der Touristen zu kümmern, fuhr er quer über den Parkplatz bis zum eingezäunten Rand des Plateaus.
    Dort angekommen sprang er ab, zog den Schlüssel heraus und steckte ihn in seine Hosentasche. Lissa würde ihn lynchen, wenn ihrer Maschine irgendetwas geschah. Jacks Herz krampfte sich zusammen. Es musste ihr einfach gut gehen! Er lief an dem Tor zum Abstieg vorbei, vor dem einige Ranger Wache bezogen hatten. Über diesen Weg würde er auf keinen Fall nach unten kommen, schließlich konnte er sich nicht wie Hawk als Agent ausweisen. Aber er hatte einen Plan.
    Nachdem er die Pistole aus dem Hosenbund gezogen hatte, kletterte Jack über das Geländer des Aussichtspunktes und lief auf die Bauarbeiter zu. Mehr als einmal rutschte er beinahe auf den glatten, schräg zur Schlucht hin abfallenden Felsen aus. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass es Hawk noch nicht gelungen war, Gibson zu überwältigen. Jack stockte der Atem als er erkannte, dass Lissa benommen auf dem Boden lag, während Hawk sich ebenfalls gerade aufrappelte.
Er musste ihnen helfen!
Erneut blickte er zu den Bauarbeitern hinüber, die anscheinend von dem Drama, das sich unter ihnen abspielte, überhaupt nichts mitbekamen.
    Im Laufen prüfte Jack, ob die Pistole durchgeladen war. Obwohl er für den Weg nur wenige Sekunden brauchte, kam es ihm viel länger vor. Jeder vorsichtige Schritt auf dem bröckeligen Sandstein brachte ihn näher an sein Ziel, trotzdem könnte er immer noch zu spät kommen. Einige Meter neben den beiden Bauarbeitern warf er den Rucksack zur Seite und robbte das letzte Stück auf dem Bauch zum Abgrund. Von hier aus konnte er nur den äußeren Rand der Felssiedlung sehen, alles andere wurde durch einen Vorsprung wenige Meter unter ihm verdeckt.
    Inzwischen waren die Arbeiter auf ihn aufmerksam geworden. »He, Sie da, verschwinden Sie!«
    Die Schuhe gegen die Felsen gestemmt, kletterte Jack vorsichtig den Überhang hinab. Auf dem Plateau über sich konnte er die Schemen der beiden Arbeiter sehen, die ihm den Gurt angelegt und das Sicherungsseil befestigt

Weitere Kostenlose Bücher