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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ausgebildet zu sein.«
    Er drückte noch einmal kräftig zu, bevor er sich wieder dem Truck zuwandte. Den Blick auf Georges Rücken gerichtet, rieb Lissa über ihre schmerzenden Wangen. Sie musste vorsichtiger sein, wenn sie die Entführung überleben wollte. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie in den nur wenige Schritte entfernten Wald fliehen sollte, doch sie wusste, dass George sie verfolgen und schließlich wieder einfangen würde. Und was er dann mit ihr tat, war sicher noch bedeutend schlimmer als die jetzige Behandlung. Nein, so schwer es ihr auch fiel: Sie musste weiter in seiner Nähe bleiben und mitspielen, solange es eben ging.
    Nach wenigen Versuchen hatte George es geschafft: Der Motor der Rampe sprang an. »Stellen Sie sich da hin, wo ich Sie sehen kann.« Während Lissa tat, was er verlangte, startete George den Mechanismus der Klappe. Langsam senkte sie sich. Das Piepsen und Blinken zerrte an Lissas ohnehin schon strapazierten Nerven. »Steigen Sie auf die Rampe.«
    Die Klappe war nur etwa bis zur Hälfte abgesenkt, sodass Lissa hinaufklettern musste. Obwohl Jack ihr gezeigt hatte, wie man die Rampe mit dem Fuß hochfahren lassen konnte, schwieg Lissa. Sie würde es dem Verräter sicher nicht erleichtern. Sollte er sich doch abmühen, um zu seinen geliebten Datenspeichern zu kommen. Ernüchtert sah sie zu, wie George sich ohne Probleme auf die Klappe schwang. Sollten Verbrecher nicht eigentlich auch wie welche aussehen? Einen Verräter stellte sie sich nicht fit, gut aussehend und sonnengebräunt vor. Aber George ließ sich einfach nicht in ein Schema pressen. Hätte sie ihn irgendwo getroffen, hätte sie ihn für einen wohlhabenden Geschäftsmann gehalten. Inzwischen sah er natürlich nicht mehr ganz so gepflegt aus: Sein Anzug wies Löcher und Flecken auf, und der provisorische Verband an seinem Arm war durchgeblutet.
    George richtete die Waffe auf sie. »Nach Ihnen.«
    Obwohl Lissa von vornherein gewusst hatte, dass er nicht so dumm sein würde, alleine in den Anhänger zu steigen und ihr damit die Gelegenheit zu geben, ihn darin einzusperren, war sie doch enttäuscht.
    »So, wo sind die Datenspeicher?«
    »In den Kisten.«
    Ohne Vorwarnung packte George sie am T-Shirt und zog sie dicht zu sich heran. »Ich glaube, Sie haben immer noch nicht verstanden, in welcher Gefahr Sie sich befinden. Wenn mir Ihre Antworten nicht gefallen, werde ich die Wahrheit aus Ihnen herausholen. Und das wird Ihnen nicht guttun.« Er wartete, bis er ihr Zittern spürte, dann schob er sie ein Stück von sich. »Also, noch einmal. Wo sind die Speicherkarten?«
    »Wir haben sie in einer Kiste gesammelt.«
    George lächelte sie befriedigt an. »Na also, es geht doch. Wo ist diese Kiste?«
    Lissa deutete auf die festgezurrten Pakete. »Irgendwo dazwischen.«
    Diesmal schnappte George sich ihren Arm und drehte ihn auf ihren Rücken. Mit einem Schmerzensschrei beugte Lissa sich nach vorne, um den Druck von ihrem Schultergelenk zu nehmen. George vergrub eine Hand in ihren Haaren und riss ihren Kopf nach hinten. Ungerührt blickte er in ihre schreckgeweiteten Augen. »Wollen Sie die Antwort noch einmal überdenken?«
    Lissa schluckte hörbar. »Nein.«
    »Ich soll also glauben, dass ihr die Datenspeicher zwischen den anderen Kartons versteckt habt?«
    »Ja-a.« Lissa schloss die Augen, als der Druck unerträglich wurde. Es fehlte nicht mehr viel und sie würde vor Schmerzen das Bewusstsein verlieren. Ihre Muskeln und Sehnen schrien protestierend auf, als George ihren Arm abrupt losließ und sie von sich stieß. Lissa konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und stürzte schwer zu Boden. Erneut zuckte der Schmerz durch ihren gesamten Körper. Schweiß brach ihr aus, Übelkeit wühlte in ihren Eingeweiden. Heftig den Atem durch die Nase ausstoßend, blieb sie eine Weile still liegen. Als ein Schatten über sie glitt, öffnete Lissa mühsam die Augen. Mit einem belustigten Ausdruck auf dem Gesicht beugte George sich über sie.
    »Sie vertragen aber wirklich nicht viel. Ich denke, es wird sehr leicht werden, alle Informationen aus Ihnen herauszubekommen.« Er lachte über Lissas Versuch, ihn wütend anzublicken. »Vielleicht nehme ich Sie mit nach Mexiko und vergnüge mich eine Weile mit Ihnen.«
    Nur über deine Leiche!
Lissa kniff die Lippen zusammen, damit ihr nicht etwas herausrutschte, das besser ungesagt blieb. Sollte er doch denken, sie wäre unterwürfig und eingeschüchtert. Umso überraschter würde er sein,

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