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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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eigentlich vorgehabt hatte.
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja. Wenn Sie mir zeigen, wie dieses Ding funktioniert, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    Die Schwester führte ihm den Steuerknopf vor, der den Rollstuhl lenkte, und öffnete ihm dann die Tür. »Der nächste Waschraum ist drei Türen den Flur hinunter auf der linken Seite.«
    »Alles klar, vielen Dank.«
    »Übernehmen Sie sich nicht. Ich werde nachher noch einmal nach Ihnen sehen.«
    Jack hob die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und steuerte den Rollstuhl dann vorsichtig den langen Gang hinunter. Er war wirklich froh, dass es ein Elektrostuhl war, mit nur einer Hand hätte er sonst Probleme gehabt. Seit ihm sein Truck gestohlen worden war, hatte er nichts mehr im Griff gehabt, ständig hatte er die Hilfe anderer Leute in Anspruch nehmen müssen: Lissa, seine Truckerkollegen, Erin und Gladstone und dann auch noch Agent Hawk. Zum Dank waren sie alle in Lebensgefahr geraten.
    Jack stieß die Tür zum Waschraum auf und blickte hinein. Er könnte mit dem Rollstuhl hineinfahren, aber es würde ziemlich eng werden. Mit seiner gesunden Hand zog er die Krücke aus der Verankerung hinter der Lehne und hielt sie vor sich. Mühsam stemmte er sich hoch und lehnte sich an die Wand, während er ausprobierte, ob er sich nur mit der Krücke vorwärtsbewegen konnte, ohne hinzufallen. Glücklicherweise waren sein Arm und sein Bein nicht auf der gleichen Seite gebrochen, sodass er langsam in den Waschraum humpeln konnte. Trotzdem war er froh, als er schon nach wenigen Schritten das Waschbecken erreichte. Die Tür war hinter ihm ins Schloss gefallen, wohltuende Stille breitete sich aus.
    Automatisch hob er den Blick zum Spiegel und zuckte erschrocken zurück. Er sah wirklich aus, als könnte er ein paar Tage Erholung gut gebrauchen. Unter der Sonnenbräune war sein Gesicht fahl, an Stirn und Wange schillerten die Prellungen und Hautabschürfungen in allen Farben. Dunkle Bartstoppeln zierten sein Kinn, seine vor Schweiß glänzenden Haare standen nach allen Seiten ab. Zumindest dagegen konnte er etwas tun. Er hielt den Kopf unter den Wasserhahn und drehte ihn auf.
    Eiskaltes Wasser prasselte auf ihn nieder und belebte ihn schneller, als ihm lieb war. Mit der Hand fuhr er einige Male durch seine Haare und über sein Gesicht, bevor er den Hahn wieder zudrehte. Eilig zog Jack einige Papiertücher aus dem Spender und trocknete sich so gut es ging ab. Alles Weitere würde warten müssen, bis er seine Sachen aus dem Lastwagen hatte. Verdammt, er hatte vergessen, Hawk danach zu fragen, was aus seinem Truck geworden war. Sicher hatte ihn irgendjemand vom Minengelände geholt. Nur, wo war er jetzt?
    Jack machte einen Schritt auf die Toilettenkabinen zu. Heißer Schmerz schoss bei der Erschütterung durch sein verletztes Bein, obwohl er es nicht belastete. Mit zusammengebissenen Zähnen erledigte er auch diese Tortur, bevor er wieder zum Ausgang humpelte. Erneut lehnte er sich gegen die Wand, während er die Tür öffnete. Er schob sich hindurch und blieb abrupt stehen. Wo war der Rollstuhl?
    Jack blickte den Gang auf und ab, doch der Stuhl war nirgends zu sehen. Irgendjemand musste ihn gestohlen haben. Mit einem lauten Stöhnen sank er gegen die Wand zurück. Nicht schon wieder! Er schien derzeit wirklich kein Glück mit seinen Fahrzeugen zu haben. Es sah so aus, als müsste er den Weg zu seinem Zimmer zu Fuß zurücklegen. Keine besonders angenehme Vorstellung, weil er sich jetzt schon kaum noch auf den Beinen halten konnte; nur der Gedanke an sein Bett setzte ihn in Bewegung. Jeder Schritt schien noch mehr Kraft zu kosten als der vorherige, bis er schließlich stehen blieb. Es waren nur noch wenige Meter bis zu seinem Zimmer, aber für ihn schien es unendlich weit entfernt.
    »Wenn das nicht der Rücken meiner Träume ist.«
    Lissas fröhliche Stimme ließ Jack herumfahren. Dabei belastete er sein verletztes Bein und geriet ins Schwanken. »Verdammt noch mal.« Der reißende Schmerz trieb Tränen in seine Augen.
    Sofort war Lissa bei ihm und schob ihren Arm um seine Taille, um ihn zu stützen. »Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Geht es wieder?«
    »Hmmhm.«
    Besorgt blickte Lissa ihn an. »Warum liegst du nicht im Bett, wo du hingehörst? Du darfst doch bestimmt noch gar nicht herumlaufen.«
    »Ich war im … Waschraum. Irgendjemand hat vor der Tür meine Fahrgelegenheit geklaut.«
    Ein Lachen stieg in Lissas Kehle auf, das sie heldenhaft zu unterdrücken

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