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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Welt?
    »Müssen wir tanken?«
    »Nein, aber für heute ist Schluss.«
    »Schluss?«
    »Ende, aus. Ich bin müde und verdammt hungrig. Ich kann nicht weiterfahren, ohne uns und andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.«
    »Aber wir müssen weiter …«
    »Ich …« Sie betonte das Wort, indem sie auf ihre Brust klopfte. »
Ich
muss gar nichts. Und Sie können nicht. Also treffe ich die Entscheidung.« Als sie sah, dass Jack erneut etwas einwenden wollte, seufzte sie. »Jack, wir haben seit Stunden keine neue Nachricht über Ihren Truck erhalten. Wer weiß, ob er überhaupt noch vor uns und nicht schon längst abgefahren ist? Vielleicht hat der Dieb ebenfalls irgendwo haltgemacht.«
    »Eben, das ist eine gute Gelegenheit, ihn zu erwischen.«
    »Ja, aber nur, wenn wir wissen, wo er ist!« Ihre Stimme wurde sanfter. »Könnten Sie sich damit anfreunden, jetzt erst einmal etwas zu essen und vielleicht ein wenig zu schlafen? Ich verspreche Ihnen, dass wir sofort losfahren, sobald wir wissen, wo der Truck ist.«
    Jack drehte sich um und blickte zum Highway zurück. In unregelmäßigen Abständen tauchten Scheinwerfer auf und verschwanden wieder. Irgendwo da draußen war der verdammte Dieb und machte sich einen schönen Tag mit seinem Truck. Und er konnte hier nur herumstehen und darauf hoffen, dass er irgendwann den nächsten Anruf erhielt. Seine Hände ballten sich in hilfloser Wut zu Fäusten. »Würden Sie mir das Motorrad leihen?«
    »Nein, ganz sicher nicht. Erstens würde ich es nie weggeben und zweitens können Sie überhaupt nicht fahren.« Jack schwieg. »Oder?«
    Die Frage wollte er lieber nicht beantworten. »Wenn ich einen Truck lenken kann, dann auch ein Motorrad.«
    Lissa lachte auf. »Da gibt es einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied.«
    »Und der wäre?«
    »Den erkläre ich Ihnen irgendwann mal, wenn ich nicht gerade verhungere. Kommen Sie jetzt mit? Ich lade Sie ein.«
    Jack beobachtete weiter den Highway. »Ich sollte eigentlich weiterfahren.«
    Lissa streckte die Hand aus. »Wenn Sie das unbedingt wollen, kann ich Sie nicht aufhalten. Viel Glück bei Ihrer Suche.«
    Jack reichte ihr den Rucksack, den Nierenschutz und die Brille. »Danke. Für alles.«
    Das fröhliche Grinsen tauchte wieder auf. »Bitte, gern geschehen. Es war sehr … interessant, Sie kennenzulernen, Jack Tease.«
    Ihre Finger berührten kurz seine Hand, dann wandte sie sich um und strebte auf den Eingang des Fastfood-Restaurants zu.

6
    Jack blickte ihr mit einem seltsam hohlen Gefühl in der Brust hinterher. Vielleicht war es auch sein Magen, so genau konnte er das nicht zuordnen. Er ging einige Schritte in Richtung des Highways, dann blieb er wieder stehen. Was sollte er nun tun? Er hatte Lissas Handynummer als Kontaktnummer angegeben und war nur über sie erreichbar. Natürlich könnte er versuchen, eine neue Mitfahrgelegenheit zu finden, aber dann würde er nicht mehr erfahren, wohin sein Truck verschwunden war. Nach einem letzten Blick auf die Lichter des Highways kehrte er um und strebte entschlossen auf den Imbiss zu.
    Sicher konnte er sie dazu überreden, ihm das Handy zu leihen, und wenn nicht, hatte er wenigstens etwas gegessen, bevor er weiter seinem Lastwagen hinterherjagte. Er hatte Schmarotzer immer gehasst, aber im Moment entwickelte er sich selbst zu einem. Von sich selbst angewidert stieß Jack die Schwingtür des Restaurants mit mehr Kraft als nötig auf. Er zuckte zusammen, als sie mit einem lauten Knall gegen die Wand stieß, woraufhin sämtliche Gäste in ihren Bewegungen innehielten und ihn anstarrten. Toller Auftritt!
    Nachdem er der Bedienung entschuldigend zugenickt hatte, wanderte sein Blick über die wenigen Anwesenden. Bald fand er Lissa an einem Tisch in der Ecke, mit einem großen Glas eisgekühlter Cola vor sich. Plötzlich kam ihm sein Mund staubtrocken vor. Ob das an dem verlockenden Getränk oder vielmehr an ihren zu einem herzlichen Lächeln verzogenen Lippen lag, vermochte er nicht zu sagen. Während er sich betont langsam auf die gepolsterte Sitzbank sinken ließ, blieb sein Blick an der Speisekarte hängen, die sie in den Händen hielt.
    Lissa bemerkte offenbar, wo er hinschaute. »Mögen Sie Cheeseburger mit Pommes?«
    Jack nickte stumm. Hätte er den Mund aufgemacht, hätte er wahrscheinlich vor Hunger gesabbert.
    »Okay.« Lissa hob den Kopf und blickte schräg an ihm vorbei. »Zweimal Cheeseburger extra large, dazu Pommes.«
    Die Bedienung trug ein schlichtes Uniformkleid und eine

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