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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zu unterdrücken, blickte er sich um. Trinidad war eine von den vielen kleinen Städten, die während des Goldrauschs entstanden und irgendwann einmal touristisch aufpoliert worden waren. Die Häuser entlang der Hauptstraße waren herausgeputzt, die Bürgersteige und kleinen Touristenläden gepflegt. Es gab Motels, Tankstellen, einen Supermarkt und sogar einen Schnellimbiss. Über den Straßen hingen Banner, die auf das Trinidaddio Blues Fest hinwiesen. Natürlich war da auch noch die schmucke Polizeistation, die sie gerade betraten. An den Wänden hingen Fotos von vermissten Personen und Steckbriefe von gesuchten Verbrechern, eine Theke trennte den Raum, dahinter waren zwei Schreibtische und eine Tür, die vermutlich zur Toilette führte. Ein Polizist bemannte das Funkgerät, das in unregelmäßigen Abständen ein statisches Knistern von sich gab. Er sah auf und beobachtete desinteressiert, wie Jack und Lissa hineingeführt wurden.
    Es passte Jack überhaupt nicht, wie ein Schwerverbrecher behandelt zu werden, aber er schwieg, um weitere Ausbrüche zu vermeiden, die nur dazu führen würden, dass sie noch länger hier festsaßen. Mit etwas Glück könnten sie vielleicht nach Angabe ihrer Personalien und Bezahlen der Strafe hier wieder verschwinden. Andererseits, wenn die Polizisten hier so wenig zu tun hatten wie es schien, dann würden sie ihre Gäste vielleicht einfach zum Zeitvertreib länger dabehalten. Tolle Aussichten. Genau deshalb war er nicht mehr in der Army. Er war nicht dafür geschaffen, stumm Befehle entgegenzunehmen, ohne etwas dagegen zu sagen, und vor allem hielt er sich nicht gerne an unsinnige Regeln. Außerdem hatte er auf schmerzhafte Art lernen müssen, dass auch die ›Guten‹ häufig nicht davor zurückschreckten, ihre Machtpositionen auszunutzen. Aber jetzt waren sie diesen Dorfpolizisten ausgeliefert und konnten nichts dagegen tun.

10
    »Hoppes.« Der Spediteur lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte aus dem Fenster auf die geschäftige Straße herunter. Diese ganze Geschichte machte ihn nervös, aber er hatte keine Wahl gehabt. Die Spedition brachte einfach nicht genug Geld ein, um all seine Bedürfnisse zu befriedigen.
    »Hier ist Richards. Dieser Tease hätte beinahe den Truck eingeholt.«
    Ruckartig setzte Hoppes sich auf, sein Herz begann zu rasen. »Was? Wie ist er denn dort hingekommen? Gestern Abend war er doch noch weit weg!«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Die Hand, mit der er den Hörer hielt, zitterte. »Haben Sie ihn außer Gefecht gesetzt?«
    Richards lachte. »Das war gar nicht nötig. Er wurde von der Polizei verhaftet.«
    Erleichterung breitete sich in Karl Hoppes aus. »Warum das?«
    »Vermutlich weil er bei geschlossener Schranke einen Bahnübergang überquert hat.«
    »Bahnübergang? Egal. Hauptsache er hat den Lastwagen nicht erwischt. Wo ist Tease jetzt?«
    »Wahrscheinlich in Trinidad, Colorado. Der Wagen war vom Sheriffs Department Trinidad.«
    »Warum sind Sie ihm nicht gefolgt?«
    »Das wäre zu gefährlich gewesen, sie hätten mich bemerken können. Es war schon riskant genug, alles von Weitem zu beobachten. Außerdem dachte ich, es wäre in Ihrem Sinne, wenn ich beim Truck bleibe und darauf achte, dass er nicht verloren geht.«
    »Ja, Sie haben recht. Bleiben Sie außer Sichtweite und passen Sie auf, dass sich niemand daran zu schaffen macht.«
    »Alles klar.« Damit beendete Richards die Verbindung, ohne sich zu verabschieden.
    »Setzen Sie sich dorthin.«
    Unsanft wurde Jack auf einen harten Holzstuhl geschoben und mit einer Handschelle daran befestigt.
    »Könnten Sie mich jetzt losmachen?«
    »Nicht, solange wir nicht Ihre Identität geklärt haben.«
    »Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten, ich habe nichts getan.«
    Der Polizist setzte sich ihm gegenüber. »Sie haben Polizisten beleidigt und sich dann der Festnahme widersetzt.«
    »Ich habe nichts dergleichen getan.«
    Langsam schüttelte der Polizist den Kopf. Laut dem Namensschild auf seiner Uniform hieß er Walters. »Doch, das haben Sie, und dafür können wir Sie bis zu vierundzwanzig Stunden hier festhalten. Also passen Sie lieber auf, was Sie sagen.«
    Jack schloss den Mund und drehte sich zu Lissa um. Sie sprach gerade mit dem anderen Polizisten, Travis, der an einer alten Schreibmaschine etwas tippte. Wahrscheinlich das Ticket über fünfhundert Dollar. Noch etwas, das er Lissa zurückzahlen musste, wenn er erst wieder Herr über sein Leben war.
    »Hier spielt die Musik.« Ein Tritt

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