Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
desto sicherer war sie sich. Ihr Herz klopfte mit jedem Kilometer, den sie zurücklegte, immer heftiger. Wie würde Jack auf ihre Rückkehr reagieren? Würde er verstehen, warum sie Hals über Kopf geflohen war? Sie hoffte es. Wenige Minuten später hielt sie vor dem Polizeigebäude an und blickte unentschlossen auf den beleuchteten Eingang. Es könnte durchaus sein, dass ihr der Zugang verwehrt wurde, aber sie musste es zumindest versuchen. Die Vorstellung, dass Jack ganz alleine in der Zelle saß, veranlasste sie zum Handeln. Rasch stieg sie ab und lief auf das Gebäude zu. Als sie durch die Tür trat, blickte Travis auf. Sein Mund öffnete sich, doch sie kam ihm zuvor.
    »Es gab kein einziges freies Zimmer mehr. Ich brauche eine Übernachtungsmöglichkeit.«
    »Warum sind Sie dann zurückgekommen?«
    »Das werde ich Jack erklären, aber sicher nicht Ihnen.«
    »Fahren Sie weiter, vielleicht haben Sie in Capulin oder Springer mehr Glück.« Travis erhob sich, als sie sich auf die Schreibtischkante setzte.
    »Ich kann aber nicht weg, solange Jack noch hier ist. Können Sie ihn nicht freilassen?«
    »Das ist völlig unmöglich. Sie müssen schon bis morgen früh warten.«
    Lissa verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann übernachte ich auch hier.«
    »Es ist nicht erlaubt, jemanden in eine Zelle zu sperren, der nichts verbrochen hat.«
    »Ich habe das Motorrad gelenkt.«
    »Ja, aber Sie haben die Strafe bereits gezahlt, deshalb können Sie gehen.«
    Lissa zog die Augenbrauen hoch. »Und wenn ich nicht möchte?«
    »Das ist unerheblich.«
    »Muss ich auch jemanden beleidigen, um eingesperrt zu werden? Würde das reichen?«
    Travis blickte sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. »Das ist Irrsinn. Wir haben nur diese eine Zelle und die ist schon durch diesen Typen belegt.«
    »Ich kenne Jack, er wird mir nichts tun. Außerdem sind Sie ja auch hier, oder?«
    »Ja. Allerdings nicht mehr lange, dann ist nur noch die Nachtwache da.« Genervt rückte er das Namensschild auf dem Tisch zurecht. »Wir sperren Sie nicht ein, das ist mein letztes Wort.«
    »Bitte, ich bin von der langen Fahrt und der Aufregung erschöpft, ich kann nicht mehr so weit fahren.«
    »Das tut mir leid, aber es bleibt trotzdem dabei: Wir sperren Sie nicht in die Zelle.«
    »Dann lassen Sie einfach wieder die Tür offen. Wir werden sicher nicht flüchten und außerdem habe ich vorhin meine Personalien angegeben.«
    »Das …«
    Lissa beugte sich vor. »Sie können gar nicht gewinnen, Travis. Wenn Sie mich nicht zu Jack lassen, werde ich hier so viel Ärger machen, dass Sie mich sowieso einsperren werden. Also, warum ersparen wir uns nicht das Vorspiel und kommen gleich zur Sache?«
    Travis sah aus, als wollte er erneut protestieren, doch er überlegte es sich offensichtlich anders, als er ihr entschlossenes Gesicht bemerkte. Kopfschüttelnd holte er den Schlüsselbund heraus und führte sie zur Zelle. »Damit wir uns verstehen, ich möchte, dass Sie morgen früh, wenn Walters eintrifft, auf dem Besucherstuhl sitzen, ist das klar?« Lissa nickte stumm. »Ich lasse die Tür offen, damit Sie jederzeit gehen können. Meinen Kollegen werde ich dementsprechend instruieren, aber wenn Ihr Freund versucht abzuhauen, werde ich Sie wegen Beihilfe zur Flucht belangen.«
    »In Ordnung.« Travis öffnete die Tür und winkte sie hindurch. Als er sich wieder entfernen wollte, legte sie ihre Hand auf seinen Arm. »Danke.«
    »Hoffentlich werde ich es nicht bereuen.« Damit verschwand er im schwach beleuchteten Gang.
    »Was soll das werden?«
    Lissa wirbelte herum, als Jacks Stimme dicht an ihrem Ohr ertönte. »Gott, hast du mich erschreckt!«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich … ich wollte mich bei dir entschuldigen.«
    Jack kreuzte die Arme über der Brust. »Wofür? Du bist mir nichts schuldig. Fahr einfach weiter.«
    Lissas Hals zog sich zusammen, als sie den unterdrückten Ärger in seinen Augen sah. »Doch, ich schulde dir eine Erklärung.«
    »Ich will sie nicht hören.«
    Lissas Temperament regte sich. »Dein Pech, dass du nicht fliehen kannst. Du wirst mir wohl zuhören müssen.«
    »Noch nicht einmal in einer Zelle hat man seine Ruhe!« Erregt strich Jack mit den Händen durch seine Haare. Schließlich senkte er seine Stimme. »Es ist in Ordnung, Lissa, ich verstehe, warum du gegangen bist. Jetzt verschwinde bitte.«
    »Das kann ich nicht.«
    Jack ließ die Hände sinken und sah sie erstaunt an. »Warum nicht? Haben sie dich doch

Weitere Kostenlose Bücher