Toedliche Verfolgung
Spedition in Auftrag gegeben.«
Jack lehnte sich vor. »Die Computerhardware?«
»Ja. Dort haben Sie doch die Datenspeicher gefunden, oder?« Jack nickte. »Ich habe versucht, über diesen Fellini etwas herauszufinden, aber es scheint ein Deckname zu sein. Keine Sozialversicherungsnummer, kein Führerschein. Eine tote Spur.«
»Verdammt!«
»Wenn die beiden Spediteure noch leben würden, könnten wir sie danach fragen, aber so …« Gladstone zuckte mit den Schultern. »Ich habe mit einigen Angestellten telefoniert, unter anderem auch mit der Sekretärin von Bell und Hoppes. Niemand hat jemals diesen Namen gehört. Ein Kollege aus Los Angeles hört sich ein wenig für mich um, aber das kann noch etwas dauern.«
»Wir haben aber keine Zeit mehr.«
Gladstone blickte Jack ruhig an. »Ich weiß.«
Lissa schaltete sich ein. »Was machen wir jetzt?«
»Meinen Freund bei der NSA anrufen. Wenn uns jemand helfen kann, dann er.«
»Können Sie ihm vertrauen?«
Jack verzog den Mund. »Das hoffe ich.«
»Wie beruhigend.« Erins Stimme hatte einen harten Klang.
»Haben Sie eine bessere Idee? Ich bin für jeden Vorschlag dankbar, der den Verräter ins Netz gehen lässt und Lissa dabei aus der Gefahrenzone bringt.«
Erins Züge wurden weicher, ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »Nein, habe ich nicht. Aber Ihre Einstellung gefällt mir.« Sie drehte sich zu Lissa um und hob den Daumen.
Jack zog sein Handy aus dem Rucksack und wählte eine gespeicherte Nummer. Der Freiton dröhnte in seinem Ohr. Hoffentlich war Will schon bei der Arbeit.
»Peters.«
Erleichtert atmete Jack auf. »Hier ist Jack.«
»Hey, dass du dich auch mal wieder meldest! Klappt es nächsten Monat mit unserem Trip in die Berge?«
»Sicher. Aber im Moment habe ich ein anderes Problem.«
»Was ist los?«
»Ist die Leitung abhörsicher?«
»Auf meiner Seite schon, von wo aus rufst du an?«
»Mein Handy.«
»Dann ist es vermutlich nicht sicher. Ruf mich lieber von deinem Telefon zu Hause an, wenn du nicht willst, dass jemand mithört.«
»Ich bin unterwegs und es kann nicht warten.«
»Dann schieß los.«
Jack berichtete von den Geschehnissen, erzählte aber nicht, wo der Truck und die Datenspeicher versteckt waren. Es herrschte einen Moment lang Stille, dann räusperte Will sich. »Ist das ein Scherz?«
Jack wünschte, es wäre so. »Leider nicht. Hast du eine Idee, was wir jetzt machen sollen?«
»Du bist sicher, dass es NSA -Datenspeicher sind?«
»Ziemlich. Soll ich dir einen Code nennen? Dann kannst du es nachprüfen.«
Rascheln ertönte. »Okay.«
Jack diktierte die Ziffern- und Buchstabenkombination, die er sich aufgeschrieben hatte. »Hast du es?«
»Ja. Ich prüfe es nach und rufe dich dann gleich zurück.« Damit beendete er die Verbindung.
»Was hat er gesagt?« Lissas Stimme klang angespannt.
»Er war nicht gerade erfreut. Ich habe ihm die Nummer gegeben, damit er nachforschen kann, woher die Speicherkarte stammt. Jetzt können wir nur abwarten.«
Jack stand auf und trat zum Fenster. Der Parkplatz lag immer noch verlassen da. Immerhin schienen sie die Verfolger abgehängt zu haben. Mit etwas Glück waren die Mörder mittlerweile von der Polizei verhaftet worden. Aber er wollte sich lieber nicht darauf verlassen.
»Gladstone, können Sie noch einmal bei der Polizei nachfragen, ob inzwischen Verhaftungen im Fall der beiden Morde auf der 550 vorgenommen wurden?«
Der Detektiv nickte und zog sein Handy aus der Tasche, bevor er das Zimmer verließ. Seine Stimme drang gedämpft durch die dünne Holztür.
Lissa nutzte die Gelegenheit, zog ihre Jacke aus und setzte sich neben Erin. »Erklärst du mir jetzt, warum du gerade ihn da mit hineingezogen hast?«
»Er ist gut in seinem Beruf und schuldet mir was.«
»Erin …«
»Ich will nicht darüber reden, okay? Kümmere du dich darum, dass du hier wieder heil herauskommst.«
»Das hatte ich vor. Allerdings müsstest
du
nun wirklich nicht hier sein.« Lissa streichelte Henrys weiches Fell. »Mir wäre wesentlich wohler, wenn ihr beide sicher in Amarillo wärt.«
»Freust du dich denn gar nicht, uns zu sehen?«
Lissa lächelte sie an. »Natürlich tue ich das.«
Gladstone trat wieder ins Zimmer, sein Gesichtsausdruck wesentlich finsterer als zuvor. Jack stieß sich von der Wand ab und blickte ihm gespannt entgegen. »Und?«
»Das gleiche Ergebnis wie beim letzten Mal: Sie haben die Mörder noch nicht gefunden. Sämtliche Polizisten im Umkreis von dreihundert
Weitere Kostenlose Bücher