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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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vertuschen.«
    »Dann wird er auch die Möglichkeit haben, uns hier zu finden.« Gladstone klang so ruhig, als würde er über das Wetter sprechen.
    »Vermutlich. Deshalb habe ich diesen Hawk gebeten, herzukommen. Gemeinsam sollte es uns möglich sein, die Speicher wieder zurückzubringen.«
    »Wenn die Mörder uns nicht vorher finden.«
    »Ja.« Jack sah, wie Lissa schauderte, und trat neben sie. Seine Finger berührten sanft ihre Wange. »Keine Angst. Hawk wird in zwei, höchstens drei Stunden hier sein. Gladstone hat seine Waffe dabei und ich habe die Schrotflinte. Solange niemand mit einem Panzer kommt, sind wir relativ sicher hier. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kerle vermeiden wollen, zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Und das würden sie, wenn sie versuchen würden, uns auszuräuchern.« Er lehnte seine Stirn an ihre. »Es wird dir nichts geschehen.«
    »Der Agent heißt Hawk? Ist das ein Deckname?« Lissa stürzte sich darauf, um nicht über die Gefahr nachdenken zu müssen, in der sie schwebten.
    »Nein, anscheinend nicht. Sein voller Name ist Daniel Hawk.«
    »Indianisch?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Was ist, wenn eure Verfolger das Motorrad entdecken?«
    Gladstones Frage ließ Jack aufblicken. »Ich weiß nicht, ob sie es wiedererkennen würden, aber wir sollten kein Risiko eingehen.«
    »Ich kann es …«
    Jack unterbrach Lissa. »Nein, du wirst hierbleiben. Wenn du mir den Schlüssel gibst, werde ich es außer Sichtweite verstecken.«
    »Aber …«
    »Ich werde es schieben, versprochen.«
    Lissa zog ihn am T-Shirt zu sich heran, bis ihre Nasenspitze fast seine berührte. »Ich mache mir Sorgen um dich, nicht um die Maschine, du Idiot.«
    Ein Grübchen erschien auf seiner Wange. »Das brauchst du nicht.« Er hielt seine Hand auf, bis sie ihm den Schlüssel aushändigte. »Ich komme gleich wieder.« Er wandte sich an Gladstone. »Halten Sie Wache, bis ich zurück bin.« Jack wartete die Antwort nicht ab, sondern lief bereits die Treppe hinunter zum Parkplatz.
    Lissa blickte ihm nach, bis er die Maschine erreichte, dann seufzte sie auf. Sie erschrak, als Erins kühle Finger sich um ihren Arm legten.
    »Es hat dich ganz schön erwischt.«
    Lissa seufzte erneut. »Scheint so. Allerdings weiß ich noch nicht, ob das so klug ist.«
    Erin zog sie mit sich zur Sitzgruppe, außer Hörweite von Gladstone. »Vermutlich nicht. Aber so wie er dich angesehen hat, ist er wohl auch an dir interessiert. Zumindest im Moment.« Der Satz hatte einen bitteren Unterton.
    Lissa verstand, warum ihre Freundin in Bezug auf Männer so misstrauisch war. Ihr wütender Blick traf Gladstones Rücken. Erst durch ihn war Erin so geworden. Aber nur weil sie schlechte Erfahrungen gemacht hatte, hieß das ja nicht, dass alle Männer so waren. Natürlich könnte es sein, dass Jack sie nicht mehr sehen wollte, sobald der Reiz des Neuen verflogen war. Aber deswegen auf die Chance zu verzichten, mit ihm zusammen zu sein – niemals! Sie würde sich ewig fragen, was daraus hätte werden können, wenn sie sich jetzt aus Feigheit zurückzog.
    »Ich werde …« Weiter kam sie nicht, denn ein leises Schaben ertönte von der hinteren Tür. Erin erhob sich, um sie für Jack zu öffnen.
    Würde er wirklich zum Hintereingang gehen? Wenn er allerdings jemanden gesehen hatte … Lissas Blick fiel auf Henry, der vor dem Bett stand, seine Ohren aufmerksam nach oben gereckt. Er wedelte nicht mit dem Schwanz, wie er es sonst nahezu immer tat. Irgendetwas schien ihn zu irritieren.
    »Erin …«
    Bevor sie ihre Freundin warnen konnte, hatte diese bereits die Tür geöffnet. Alles geschah in Sekundenschnelle. Während Henry ein dumpfes Grollen von sich gab, wirbelte Gladstone mit der Pistole in der Hand herum. Die Tür wurde von außen mit Gewalt aufgeschoben, sodass Erin zu Boden geschleudert wurde. Henry setzte zum Sprung an.
    »Lissa, in Deckung!«

29
    Gladstones Warnung war unnötig, Lissa hatte sich bereits zu Boden geworfen. Sie wollte auf keinen Fall im Weg stehen, wenn er auf die Eindringlinge schoss. Es waren tatsächlich ihre Verfolger von gestern. Woher wussten die, wo sie waren? Oh Gott, hatten sie Jack gesehen und ihn bereits ausgeschaltet?
Bitte, nein!
Lissa ballte die Hände zu Fäusten. Wenn sie Jack etwas angetan hatten … Der Gedanke war zu schmerzhaft, um ihn fortzuführen.
    Ein gedämpfter Schuss ertönte, Henry jaulte auf. Er stürzte zu Boden und versuchte vergeblich, wieder auf die Beine zu kommen. Lissa wollte zu ihm, aber

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