Toedliche Verfolgung
Meilen haben die Beschreibung des Wagens und der Personen, aber ich könnte wetten, dass sie inzwischen längst in einem anderen Auto unterwegs sind.«
»Verdammt!« Jacks Hand ballte sich zur Faust. Sein Blick glitt wieder zum Fenster. »Bis diese Sache erledigt ist, muss immer jemand Wache halten. Ich möchte nicht überrascht werden.«
Niemand wollte das natürlich. Lissa blieb bei ihm, während er den Parkplatz beobachtete. Am liebsten hätte sie sich ins Bett gelegt und geschlafen, aber sie wollte mitbekommen, was passierte. Außerdem würde sie sowieso nicht ruhig schlafen können, solange die Verfolger noch auf freiem Fuß waren. Und sie wollte auch keine Sekunde in Jacks Gegenwart versäumen. Ihre gemeinsame Zeit lief langsam aber sicher ab. Jack war so distanziert und wortkarg wie bei ihrer ersten Begegnung. Ob das an der Gefahr lag, in der sie schwebten oder daran, dass sie nicht alleine waren, konnte sie nicht beurteilen. Sie wusste nur, dass es ihr wehtat.
Lissa verdrehte die Augen.
Sei doch keine Memme! Jack ist einfach nur beschäftigt und hat keine Zeit, sich um dich zu kümmern.
Sie straffte die Schultern. Auf keinen Fall würde sie an Jacks Rockzipfel – Hemdzipfel – hängen und ihn ablenken. Genauso gut konnte sie sich ein wenig frisch machen, damit sie bereit war, wenn etwas passierte.
Das Telefon klingelte, als Lissa gerade ihr Gesicht mit eiskaltem Wasser wusch. Sie hörte, wie Jack sich meldete, seinem Freund zuhörte, eine Nummer wiederholte und dann auflegte. Das Handtuch noch in der Hand trat sie aus dem Badezimmer.
»Was hat er gesagt?«
»Dass es tatsächlich echte Datenspeicher sind. Er hat mir den Namen eines Agenten in Phoenix genannt, der uns weiterhelfen kann. Dort werde ich gleich anrufen.«
»Warum nicht sofort?«
»Weil Will seinen Freund zuerst vorwarnt.« Jack legte seine Hand auf ihre Schulter. »Mach dir keine Sorgen, die Sache ist bald ausgestanden.«
»Hoffen wir es.« Lissa ließ sich auf das Bett sinken und tauschte einen nervösen Blick mit Erin. Es war klar, dass ihre Freundin auch betete, dass die Situation bald geklärt sein würde. Schon allein, um nicht mehr in der Nähe von Gladstone sein zu müssen. Als Jack endlich die Nummer des Agenten wählte, gruben sich ihre Finger in die Bettdecke. Wenn sie Glück hatten, könnte die ganze Angelegenheit in wenigen Minuten ausgestanden sein.
» NSA , Hawk.«
»Hier ist Jack Tease. Hat Will Peters mit Ihnen gesprochen?«
»Ja, er hat mir eine unglaubliche Geschichte erzählt.«
Jacks Rücken versteifte sich, als er die Skepsis in der Stimme des Agenten hörte. »Von der jedes Wort wahr ist. Werden Sie uns helfen?«
Hawk stieß ein kurzes Lachen aus. »Gleich zur Sache, wie?«
»Spart Zeit. Die Mörder sind vermutlich immer noch in unserer Nähe, sie könnten uns jeden Moment finden.«
»Also gut, geben Sie mir Ihre Adresse, dann lasse ich die Datenspeicher abholen und Ihnen einen Schutz zuteilen.«
Genau das, was Jack nicht wollte. »Nein.«
»Nein?«
Jacks Stimme klang hart. »Will sagte, ich könnte Ihnen vertrauen, aber das heißt nicht, dass ich irgendeinem anderen Agenten die Speicherkarten aushändigen werde. Entweder Sie kommen selbst oder ich werde eine andere Möglichkeit suchen, die Informationen in Sicherheit zu bringen.«
Einen Moment lang herrschte Stille, dann lachte Hawk. »Will hat recht gehabt, es war gut, dass
Sie
die Datenspeicher gefunden haben.«
»Wollten Sie mich testen?« Wut stieg in Jack auf.
»Ich musste sichergehen, dass Ihnen klar ist, womit wir es zu tun haben, und wie ernst die Situation ist. Geben Sie mir die Adresse, dann komme ich vorbei. Es wird etwa zweieinhalb Stunden dauern.«
Nach kurzem Zögern nannte Jack die Anschrift des Motels und die Zimmernummer, dann legte er auf.
»Warum hast du ihm gesagt, wo wir sind?«
Jack blickte Lissa an. »Damit er herkommen und die Sache in die Hand nehmen kann. Schließlich ist das seine Aufgabe, nicht unsere.«
»Aber …«
»Die Datenspeicher sind von der NSA . Allerdings ist dort überhaupt nichts über den Diebstahl bekannt, angeblich sind die Speicherkarten sicher an ihrem Standort.«
»Wie kann denn das sein? Das sollte doch jemandem auffallen.«
Jack zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, dass derjenige, der die Sache geplant hat, selbst bei der NSA arbeitet oder jemanden kennt, der es tut und bereit war, sein Land zu verraten. Sonst hätte er keine Möglichkeit gehabt, die Speicher zu entwenden und die Tat zu
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