Toedliche Verfolgung
sofort zu Hawk zurück, als dieser leise stöhnte. Die Augen des Agenten öffneten sich und richteten sich auf ihn, nachdem er ein paar Mal geblinzelt hatte.
»Was …« Hawk brach ab, als ihm seine Situation bewusst wurde. Ein verwirrter Ausdruck zuckte über sein Gesicht, dann erstarrte seine Miene, wurde ausdruckslos. »Ich würde ja sagen, es ist schön, Sie kennenzulernen, aber das wäre wohl unangebracht.«
»Vermutlich. Ich kann leider kein Risiko eingehen, nicht wenn so viel auf dem Spiel steht.«
»
Sie
haben
mich
angerufen, wenn ich mich recht erinnere.«
»Ja, und prompt tauchten hier die beiden Mörder auf, die uns schon unterwegs begegnet sind.«
Hawk hielt seinem Blick stand. »Und Sie denken, ich habe sie geschickt?«
»Entweder das, oder jemand hat unser Gespräch abgehört.«
»Und natürlich gehen Sie sofort davon aus, dass ich dahinterstecke.« Es war keine Frage.
»Nein, aber ich kann darauf keine Rücksicht nehmen.«
»Ich werde nicht gerne als Verräter bezeichnet.« Diesmal klang Ärger in Hawks Stimme mit.
»Wenn ich alleine wäre, würde ich das Risiko eingehen, aber solange andere Leben davon abhängen, dass ich das Richtige tue …«
Hawks Blick glitt über Gladstone und landete dann auf Lissa. Verständnis flackerte für einen Moment in seinen Augen auf, bevor er sich wieder Jack zuwandte. »Also, wie kann ich Sie überzeugen, dass ich nichts von der ganzen Angelegenheit wusste, bis ich von Will angerufen wurde? Und dass ich nur so schnell wie möglich die Datenspeicher dorthin zurückbringen will, wo sie hingehören?«
Jack hielt eine Pistole in der Hand, hatte sie aber nicht direkt auf ihn gerichtet. Wenn Hawk es darauf anlegen würde, könnte er sich mit ein wenig Mühe befreien, doch Jack war sich sicher, dass er es nicht versuchen würde. Denn er glaubte nicht wirklich daran, dass der Agent mit Fellini unter einer Decke steckte. Er hatte während seiner Militärzeit viel gemeinsam mit Will erlebt, und auch danach hatten sie sich nie aus den Augen verloren. Wenn sein Freund ihm sagte, dass er Hawk vertrauen könnte, dann tat er das auch – bis er einen Gegenbeweis erhielt.
»Will sagte, Sie könnten etwas über diese Sache wissen.«
Hawk nickte in Richtung Gladstone und Lissa. »Zu viele Ohren.«
»Sie sind in Gefahr, also haben sie auch das Recht zu hören, worum es geht. Ganz davon abgesehen werde ich sie nicht mehr aus den Augen lassen, bis diese ganze Sache erledigt ist. Ich erwarte nicht, dass Sie geheime Informationen ausplaudern.«
Hawks Mundwinkel zuckte. »Das hätte ich sowieso nicht getan.« Er versuchte eine bequemere Stellung zu finden. »Seit Monaten bin ich hinter jemandem her, der versucht, unsere Operationen zu sabotieren, geheime Daten weitergibt und auch sonst alles tut, um uns das Leben schwer zu machen. Die Sensibilität der Informationen legt nahe, dass es jemand sein muss, der bei der NSA arbeitet und einen ziemlich hohen Rang bekleidet. Vor einigen Wochen sah es so aus, als wäre ich nahe dran, aber es war eine falsche Fährte und der Kerl ist untergetaucht.« Wut sprach aus seinen Worten. »Inzwischen habe ich jeden Stein umgedreht, aber es ist einfach nichts zu finden. Entweder ist der Maulwurf ziemlich schlau, oder er hat einfach nur Glück. Vielleicht hat er auch Helfer an entscheidenden Stellen.«
Jack rieb seine schmerzende Schläfe. Wenn es stimmte, was Hawk sagte, dann war das Problem noch viel größer, als er gedacht hatte. Sollte es einen Agenten geben, der Zugriff zu allen wichtigen Informationen hatte und sich dafür bezahlen ließ, dass er sie weitergab, dann könnte das Land sehr schnell zu einer noch größeren Zielscheibe von Terroristen jeder Art werden. Oder feindlich gesonnene Länder könnten versuchen, die USA gezielt zu schwächen.
»Darauf deutet auch hin, dass der Datenspeicher, dessen Code Will mir übermittelt hat, angeblich an seinem Platz sein soll. Niemand geht einfach so hin und nimmt sich eine der Speicherkarten, ohne dass es vermerkt wird. Also wurde der Eintrag entweder manipuliert oder gar nicht erst getätigt. Und das macht mir wirklich Sorgen. Wer weiß, wie viele Daten bereits abhandengekommen sind?«
»Prüft das denn niemand nach?« Lissas Frage ließ Hawk aufblicken.
»Natürlich gibt es in regelmäßigen Abständen Revisionen, aber das kann man wegen des Aufwands nicht so häufig machen, und eigentlich sollte das System auch fehlerfrei funktionieren.«
»Das tut es aber anscheinend nicht.«
»Es
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