Toedliche Verfolgung
dass sie sieht, wie Sie verlieren?«
»Wohl kaum.«
Hawk beachtete ihn gar nicht mehr, sondern richtete seine ganze Konzentration auf Lissa. »Sehr erfreut, ich bin Daniel Hawk.«
»Lissa Cameron.« Ihre Hand verschwand fast in seiner riesigen Pranke. »Und es tut mir leid.«
Hawk grinste über ihren Kopf hinweg Jack an. »So macht man das.« Er zwinkerte Lissa zu. »Sie gefallen mir. Wie wäre es, wenn wir …«
»Nein.« Jacks scharfe Antwort unterbrach ihn. Er befreite ihre Hand aus Hawks und zog Lissa an seine Seite. »Wir haben Wichtigeres zu tun.«
Hawk wurde augenblicklich ernst. »Ich weiß. Also, ich schlage vor, wir stellen dem Verräter eine Falle. Aber dazu muss ich erst einmal sämtliche Informationen bekommen, die Sie über ihn haben.«
Fellinis Telefon gab ein fiependes Geräusch von sich, das ein Gespräch über Hawks Apparat ankündigte. Dieser Kerl war wirklich sehr umtriebig. Vielleicht sollte er ihn mit Tease zusammen beseitigen lassen. Ein merkwürdiger Zufall, dass gerade die beiden Männer, die ihm schaden könnten, nun zusammenarbeiteten. Aber das würde er zu verhindern wissen. Er hob den Hörer ans Ohr und lauschte, als Hawks Stellvertreter sich meldete.
» NSA , Stewarts.«
»Hier ist Jack Tease. Ich habe vorhin mit Daniel Hawk telefoniert, um ihn über beunruhigende Vorgänge zu unterrichten.«
»Agent Hawk ist verreist, ich weiß nicht …«
»Genau deshalb rufe ich an. Er hat sich mit mir getroffen, um gestohlene Datenspeicher sicherzustellen. Wir sind überfallen worden. Es gab einen Kampf und Hawk wurde dabei tödlich verwundet.«
Stewarts holte hörbar Luft. »Hawk ist tot? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
»Glauben Sie es mir. Agent Hawk ist … war ein guter Mann. Wenn ich gewusst hätte, was passieren würde …« Tease kämpfte hörbar mit seinen Gefühlen. »Ich brauche hier dringend Hilfe. Die beiden Mörder habe ich überwältigt, aber es könnten jederzeit weitere auftauchen. Die Speicherkarten müssen unbedingt in Sicherheit gebracht werden. Könnten Sie bitte jemanden hierher schicken?«
»Wo sind Sie?«
»In Colorado.«
Eine Tastatur klapperte. »Das würde mindestens drei Stunden dauern.«
»So viel Zeit habe ich nicht. Gibt es kein näheres Büro der NSA ?«
Stewarts zögerte. »Nein, Phoenix ist am nächsten. Aber es gibt ein FBI -Büro in Farmington. Ein Team könnte um zwei Uhr bei Ihnen sein.«
»Ich werde mich nur mit einem NSA -Agenten treffen, sollten Sie jemand anderen schicken, werde ich mit den Datenspeichern verschwinden. Haben Sie das verstanden?«
»Ja, aber …«
»Es sollte doch wohl möglich sein, innerhalb von drei Stunden von Phoenix aus hierher zu kommen. Ich werde
einen
NSA -Agenten im Mesa Verde National Park, auf dem Parkplatz vom Cliff Palace, treffen. Er soll einen Anzug tragen und am Toilettenhäuschen auf mich warten.«
»Hören Sie …«
»Um zwei Uhr nachmittags werde ich dort sein.«
Es klickte im Hörer, die Leitung war unterbrochen. Langsam ließ Fellini den Hörer sinken. Übelkeit wühlte in seinem Magen, seine Hand zitterte. Wenn sich ein anderer Agent mit Tease traf, dann war er erledigt. Das konnte er nicht zulassen. Fellini erhob sich ruckartig, sein Schreibtischstuhl kippte um. Er nahm sich nicht die Zeit, ihn wieder aufzurichten, sondern stürzte auf den Flur hinaus. Wenn er sich beeilte, könnte er Stewarts vielleicht noch aufhalten, bevor der jemanden kontaktierte. Eilig lief er den langen Flur entlang, bis er vor Stewarts’ Tür stand. Mit den Fingern glättete er seine Haare und zog das Jackett zurecht. Er klopfte an die Glastür und trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Der Agent hatte den Telefonhörer in der Hand, den Finger über dem Ziffernblock.
»Ja?«
Fellini ließ sich in den Besucherstuhl sinken. »Ich wollte mal sehen, wie es hier so läuft, Stewarts.«
Langsam legte der Agent den Hörer auf die Gabel zurück. »Warum?«
»Nun, die Beurteilungen stehen bald wieder an. Woran arbeiten Sie?«
»Jemand hat gerade angerufen und berichtet, dass Daniel Hawk getötet worden sei. Eine sehr merkwürdige Sache. Angeblich hat es mit Datenspeichern zu tun. Wissen Sie etwas darüber?«
»Hawk hat mich informiert, bevor er losgefahren ist. Er soll tot sein, sagen Sie? Haben Sie das nachgeprüft?«
»Das hat zumindest dieser Tease gesagt. Aber ich habe vorher noch nie etwas von ihm gehört, daher weiß ich nicht, ob wir seinen Angaben vertrauen können. Ich wollte gerade Agent Hawks Handy
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