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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Rothaarigen in die Rippen. Sie war eindeutig überrascht, ihre Augen weiteten sich, als sie ihn neben sich stehen sah. Deutlich konnte er die Angst darin erkennen, aber auch die Erkenntnis, wer er war. Ein der Erregung ähnliches Gefühl breitete sich in ihm aus. Er spürte die Macht, die er in diesem Moment besaß. Wie ein Rausch fuhr sie durch seinen Körper.
    Erneut lächelte er. »Hallo. Machen wir einen kurzen Spaziergang.«
    Bevor sie antworten konnte, zog Fellini sie mit sich über das Plateau zum Parkplatz. Gerade als er die Straße überqueren wollte, entdeckte er Hawk, der auf ihn zustürmte. Zum Auto konnte er nicht zurück, denn Hawk schnitt ihm den Weg dorthin ab. Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn der Agent ihn nicht gesehen hätte. Hastig blickte er sich um. Das ganze Plateau war von Touristen verstopft, es würde nur ein paar Sekunden dauern, bis er gestellt werden würde. Sein Blick fiel auf den mit einem Tor gesicherten Abstieg zum Cliff Palace. Wenn sie dort hinunterliefen und dann auf der anderen Seite wieder hinauf, könnte er ungesehen entkommen. Hawk war noch näher gekommen, er hatte keine Zeit zu verlieren. Kurz entschlossen ergriff Fellini den Arm der Frau und zerrte sie mit sich auf die Schlucht zu.
    Hawk erkannte den Verräter sofort. Er mochte George Gibson zwar nicht sonderlich, hätte aber nie vermutet, dass er der gesuchte Maulwurf sein könnte. Allerdings entdeckte er den Agenten erst, als dieser bereits direkt neben Lissa stand. Fluchend rannte Hawk los und schob sich rücksichtslos durch die Touristen, die ihn vorwurfsvoll anstarrten. Er musste Gibson erreichen, bevor dieser Lissa etwas antat. Im Laufen gab er Jack auf der anderen Seite der Schlucht Zeichen, dass ihre Beute aufgetaucht war. Gibson stand nun dicht neben Lissa und hatte ihren Ellbogen ergriffen. Verdammt! Er hätte sich nicht so weit von ihr entfernen sollen, aber er hatte Sorge gehabt, dass der Verräter ihn erkennen würde und sich gar nicht erst blicken ließ. Der Plan hatte funktioniert, allerdings war Lissa nun in Gibsons Gewalt und er selbst kam zu langsam vorwärts. Nur noch wenige Meter, dann …
    Ein lautes Hupen ertönte. Ein Reisebus fuhr direkt vor ihm die Straße entlang und versperrte den Weg. Hastig machte Hawk kehrt und lief um den Bus herum. Auf der anderen Seite blieb er ruckartig stehen. Wo waren Gibson und Lissa geblieben? Als wären sie vom Erdboden verschluckt worden. Den Vorteil seiner stattlichen Größe nutzend, suchte er in den Menschenmassen nach Lissas roten Haaren, aber sie war nirgends zu sehen. Wenn dieser Dreckskerl ihr etwas angetan hatte …
    Sein Handy klingelte. Rasch zog er es aus seiner Hosentasche, während er weiter Ausschau hielt. »Ja?«
    »Er hat sie mit nach unten zum Cliff Palace genommen. Sie sind mitten in einer japanischen Touristengruppe.« Jacks Stimme klang gepresst.
    »Hat er eine Waffe?«
    »Sah nach einer Pistole aus. Schwierige Situation zwischen den ganzen Menschen dort. Ich komme rüber.«
    »Nein, noch nicht. Beobachten Sie weiter, wo sie hingehen, ich werde ihnen folgen. Der Verräter ist George Gibson, ein hochrangiger Agent aus Phoenix.«
    »Verdammt!« Jack schwieg einen Moment. »Sie sind durch das Tor rechts gegangen, dahinter ist der Abstieg.«
    »Okay.«
    Hawk steckte das Telefon ein und näherte sich dem Tor. Es war abgeschlossen. Gerade als er sich darüberschwingen wollte, packte ihn jemand am Arm.
    »Das ist verboten, kommen Sie da herunter.«
    Er drehte sich zu dem Parkranger um, der unter seinem finsteren Blick zurückwich. »Eine Frau wird mit einer Waffe bedroht. Ich versuche, ihr zu helfen.«
    »Warum haben Sie den Vorfall nicht gemeldet?«
    Ungeduldig trat Hawk wieder zum Gitter. »Weil dafür keine Zeit ist.«
    »Dann nehmen wir uns die Zeit. Da unten sind jede Menge Besucher, wenn eine Panik ausbrechen würde, wäre das eine Katastrophe. Ich rufe Verstärkung.«
    »Tun Sie das, aber ich kann nicht darauf warten.«
    Der Ranger zog seine Waffe. »Doch, das werden Sie.«
    In dem festen Griff des Verräters gefangen, stolperte Lissa den schmalen Pfad herunter. Ihr Herz klopfte schmerzhaft in ihrer Brust, sie hatte Schwierigkeiten, gleichmäßig zu atmen. Wo blieb Hawk nur? Sie hatte gesehen, wie er auf sie zugelaufen war, aber dann hatte Fellini sie mit sich gezerrt und sie konnte sich nur noch darauf konzentrieren, den Touristen zu folgen, die den Weg zum Cliff Palace hinabstiegen. Warum führte der Kerl sie hierher? Was hatte er vor?

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