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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Kunde?«
    »Zuhälter. Er ist ein Riesenarschloch, aber er schuldet mir einen Gefallen. Und wahrscheinlich fährt er total drauf ab, mal für Ranger gehalten zu werden. Eine Ranger-Kluft hat er bestimmt auch schon in seinem Kleiderschrank hängen.« Fünf Minuten später reagierte Morgan auf den Funkruf, und Lula und ich hatten unseren Pseudo-Ranger.
    »Also«, erklärte Lula. »Wir holen Morgan in einer halben Stunde an der Stark Ecke Belmont Street ab. Er hat allerdings nicht den ganzen Abend Zeit. Deswegen müssen wir sofort alles in die Wege leiten.«
    Ich rief Joyce an und sagte ihr, ich hätte Ranger geschnappt, und sie solle sich auf dem Parkplatz hinterm Büro einfinden. Es war die dunkelste Stelle, die mir einfiel.
    Ich aß mein Sandwich auf und trank das Bier aus, dann fuhren Lula und ich mit dem Cherokee los. Wir kamen zur Stark Ecke Belmont Street, und ich musste zwei Mal hingucken, ehe ich mir sicher war, dass der Mann, der dort stand, tatsächlich nicht Ranger war.
    Als Morgan näher kam, waren die Unterschiede nicht mehr zu übersehen. Die Hautfarbe war die gleiche, aber die Gesichtszüge waren grobschlächtiger. Um Mund und Augen lauerten mehr Altersfalten, und er machte einen weniger intelligenten Eindruck. »Wehe, wenn Joyce zu genau hinguckt«, sagte ich zu Lula.
    »Ich hatte dir ja geraten, noch eine Flasche Bier zu trinken«, sagte Lula. »Hinter dem Büro ist es aber stockfinster, und wenn alles klappt, hat Joyce eine Reifenpanne, bevor sie allzu weit gekommen ist.«
    Wir legten Morgan Handschellen an, die Hände nach vorne, was ein grober Anfängerfehler war, aber Joyce ›war keine so gute Kopfgeldjägerin, dass ihr so etwas auffallen würde. Dann gaben wir ihm die Schlüssel zu den Handschellen, die er, so sah es unser Plan vor, in den Mund stecken sollte, wenn wir auf den Parkplatz fuhren. Er würde sich weigern, mit Joyce zu sprechen und einen auf mürrisch zu machen, und wir würden dafür sorgen, dass sie unterwegs einen platten Reifen bekam. Wenn sie ausstieg um nachzusehen, würde Morgan die Handschellen aufschließen und in die Nacht flüchten.
    Wir waren vor der verabredeten Zeit in der Zufahrtsstraße, und ich setzte Lula ab. Sie sollte sich hinter dem Müllschlucker verstecken, der zu Vinnie und seinem Nachbarn gehörte, und wenn Joyce gerade damit beschäftigt war, Ranger in Gewahrsam zu nehmen, sollte Lula eine Eisenkrampe in einen von Joyces Autoreifen stecken. Deja-vu. Ich stellte den Cherokee schräg auf den Parkplatz, sodass Joyce gezwungen war, direkt neben dem Müllschlucker zu parken. Lula sprang aus dem Wagen, lief in ihr Versteck, und fast gleichzeitig leuchteten Scheinwerfer an der Ecke auf.
    Joyce hielt mit ihrem Mehrzweckjeep neben mir und stieg aus. Ich stieg ebenfalls aus. Morgan hockte vornübergekauert auf der Rückbank, den Kopf auf die Brust gesenkt.
    Joyce spähte in meinen Wagen. »Ich kann ihn gar nicht erkennen. Mach doch mal das Licht an.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, sagte ich. »Und du tätest auch gut daran, dein Licht wieder auszumachen. Es sind eine Menge Leute hinter Ranger her.«
    »Warum sitzt er so zusammengesunken da?«
    »Er ist mit Beruhigungsmitteln voll gepumpt.«
    Joyce nickte. »Ich habe mich schon gefragt, wie du ihn kriegen willst.«
    Ich zog eine richtige Schau ab und machte ordentlich Lärm, als ich Morgan von der Rückbank zerrte. Er ließ sich auf mich drauffallen und nutzte die Gelegenheit, um mich heimlich zu begrabschen. Joyce und ich schleppten ihn rüber zu ihrem Wagen und verstauten ihn hinten.
    »Noch etwas«, sagte ich zu Joyce und übergab ihr eine handgeschriebene Erklärung, die ich mit Lula vorbereitet hatte. »Du musst das hier noch unterschreiben.«
    »Was ist das?«
    »Eine Bestätigung, dass du aus freien Stücken mit Carol zu dem Haustierfriedhof gegangen bist und sie gebeten hast, dich an den Baum zu fesseln.«
    »Was soll das? Bist du verrückt? Das unterschreibe ich nicht.«
    »Dann hole ich Ranger eben wieder aus deinem Wagen raus.« Joyce sah zu ihrem schicken Wagen und ihrer kostbaren Fracht. »Ist ja auch egal«, sagte sie, nahm den hingehaltenen Stift und unterschrieb. »Ich habe gekriegt, was ich haben wollte.«
    »Du fährst zuerst los«, sagte ich und zog meine Glock aus der Tasche. »Ich passe auf, dass du heil vom Parkplatz runterkommst.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass dir der Fang gelungen ist«, sagte Joyce. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein mieses dreckiges Arschloch sein kannst.«
    Ach,

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