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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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bis hierher gefolgt. Ihr Buick ist schwer zu übersehen.«
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich Ihre Frau bin, oder?«
    Sein Mund verzog sich zu einem dämlichen Grinsen. »Nein, aber wenn die beim Gericht glauben, ich hätte nicht alle Tassen im Schrank, kann ich Unzurechnungsfähigkeit geltend machen, einen auf armen, verwirrten Ehemann machen, der durchdreht. Die nötige Vorarbeit bei Ihnen habe ich schon geleistet. Jetzt brauche ich Sie nur noch zu filetieren und anzuzünden, und ich bin ein freier Mann.«
    »Sie sind ja verrückt!«
    »Sehen Sie. Es funktioniert!«
    »Damit haben Sie bei mir kein Glück, ich bin nämlich im Nahkampf ausgebildet.«
    »Erzählen Sie mir nichts! Ich habe mich erkundigt über Sie. Sie haben überhaupt keine Ausbildung. Sie haben früher Damen-Unterwäsche verkauft, bis Ihnen gekündigt wurde.« »Mir wurde nicht gekündigt. Ich wurde freigestellt.« »Egal.« Er öffnete eine Hand, die Innenfläche nach oben, damit ich sein Schnappmesser sah. Er drückte auf den Knopf, und die Klinge sprang heraus. »Wenn Sie mir entgegenkommen, wird es nicht so schlimm für Sie. Ich bringe Sie ja nicht aus Jux und Dollerei um. Ich habe mir gedacht, ich steche ein paar Mal auf Sie ein, damit es auch echt wirkt, und schneide Ihnen eine Brustwarze ab oder so.«
    »Eine Brustwarze? Nie und nimmer!«
    »Hören Sie, Lady, machen Sie es mir doch nicht so schwer.
    Schließlich läuft es für mich auf eine Mordanklage hinaus.« »Das ist doch albern. Das funktioniert niemals. Haben Sie sich mit einem Anwalt beraten?«
    »Ich kann mir keinen Anwalt leisten! Meine Frau hat mich bis aufs Hemd ausgezogen.«
    Ich war während der Unterhaltung zentimeterweise zurückgewichen. Jetzt, wo ich wusste, was er vorhatte – mir eine Brustwarze abzuschneiden –, dachte ich, wäre es vielleicht doch keine so schlechte Idee, die Pistole zu benutzen.
    »Bleiben Sie stehen«, sagte er. »Sie wollen doch nicht, dass ich Sie durch die ganze Wohnung jage.«
    »Ich will mich nur hinsetzen. Mir ist irgendwie schlecht.«
    Das war sogar nicht einmal weit von der Wahrheit entfernt. Mir flatterte das Herz in der Brust und auf meiner Kopfhaut sammelte sich Schweiß. Ich ließ mich auf das Sofa plumpsen und tastete mit den Fingern zwischen die Polster: Keine Pistole zu finden. Ich fuhr mit der Hand unter das Kissen neben mir: Immer noch keine Pistole.
    »Was machen Sie da?«, wollte er wissen.
    »Ich suche meine Zigaretten«, sagte ich.
    »Können Sie vergessen. Ihre Zeit ist um.« Er ging mit dem Messer auf mich los, ich wälzte mich zur Seite, und er rammte das Messer tief ins Sofapolster.
    Ich stieß einen Schrei aus und rappelte mich hoch, um weiter nach der Pistole zu suchen, die ich schließlich unter dem mittleren Sitzpolster fand. Munson ging wieder auf mich los, und ich schoss ihm in den Fuß.
    Bob schlug ein Auge auf.
    »Blöde Kuh!«, kreischte Munson, ließ das Messer fallen und fasste sich an den Fuß. »Blöde Kuh!«
    Ich trat zurück und hielt ihn mit der Waffe auf Distanz. »Sie sind verhaftet.«
    »Sie haben mich getroffen! Sie haben mich getroffen! Ich verblute. Ich sterbe.«
    Wir sahen uns beide seinen Fuß an. Es blutete nicht sehr stark. Es war nur ein Fleck, neben dem kleinen Zeh. »Es ist nur ein Streifschuss«, sagte ich.
    »Meine Fresse«, sagte er, »was sind Sie für ein mieser Schütze. Sie haben doch direkt über mir gestanden Wie konnten Sie nur meinen Fuß verfehlen?«
    »Soll ich noch mal schießen?«
    »Jetzt ist sowieso alles versaut. Und Sie haben Schuld, wie immer. Jedes Mal, wenn ich mir etwas vornehme, machen Sie es mir kaputt. Ich hatte mir alles so schön zurecht gelegt. Ich wollte herkommen, Ihnen eine Brustwarze abschneiden und Sie dann verbrennen. Und jetzt ist mein ganzer Plan kaputt.«
    Er warf angewidert die Hände in die Höhe: »Frauen!«, drehte sich um und humpelte zur Tür.
    »He«, rief ich hinter ihm her, »wo wollen Sie hin?« »Ich gehe. Mein Zeh tut höllisch weh. Und gucken Sie sich den Schuh an. Ein großes Loch. Glauben Sie vielleicht, Schuhe wachsen auf Bäumen? Ich sag’s ja: Sie haben keinerlei Achtung vor anderen Menschen. Sie denken immer nur an sich. Ihr Frauen seid doch alle gleich. Immer nur nehmen, nehmen, nehmen. Her damit, her damit, her damit.«
    »Um Ihre Schuhe machen Sie sich mal keine Sorgen. Sie kriegen ganz bestimmt neue. Auf Staatskosten.« Dazu einen hübschen Overall und Fußketten.
    »Das können Sie getrost vergessen. Ich gehe erst wieder ins

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