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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verdorben. Meine gute Stimmung ist dahin. Und Sie sind Schuld. Vernichten werde ich Sie, Sie Rumpelstilzchen mit Schrumpelstiel.« Sie stieß die Beifahrertür auf, quälte sich aus dem Auto und riss die hintere Tür auf.
    Munson sprang aus dem Auto.
    Ich wickelte schnell die Decke um ihn, und wir alle gingen in die Polizeiwache, außer Lula. Lula reagierte allergisch auf Polizeiwachen. Sie fuhr rückwärts aus der Einfahrt hinaus, auf den Parkplatz, und stellte den Wagen ab.
    Ich ging zu dem Beamten, der die Prozessliste führte und fesselte Munson mit den Handschellen an die nächstgelegene Bank. Dem Beamten reichte ich meine Unterlagen und bekam dafür die Empfangsbestätigung für Munson. Als Nächstes wollte ich Brian Simon einen Besuch abstatten.
    Ich war auf dem Weg in den ersten Stock, da hielt mich Costanza an. »Wenn du Simon suchst, gib dir keine Mühe. Der hat sich gleich verdünnisiert, als er gehört hat, dass du hier bist.« Costanza musterte mich von oben bis unten. »Ich will ja nicht ausfallend werden, aber du siehst schlimm aus.«
    Ich war von Kopf bis Fuß verdreckt, meine Jeans hatte an einem Knie ein Loch, meine Frisur lag im Kampf mit dem natürlichen Haarwuchs, und dann war da noch der Pickel.
    »Du siehst aus, als hättest du seit Tagen nicht geschlafen«, sagte Costanza.
    »Richtig erraten.«
    »Ich werde mal ein Wörtchen mit Morelli reden.«
    »Es liegt nicht an Morelli. Es ist meine Großmutter. Sie ist bei mir eingezogen, und sie schnarcht.« Von Ranger, Moon und den anderen Verrückten, die mir das Leben schwer machten, ganz zu schweigen.
    »Habe ich dich richtig verstanden? Du wohnst zusammen mit deiner Oma und Simons Hund?«
    »Ja.«
    Costanza grinste. »He, Juniak«, schrie er, »ich muss dir was erzählen, das glaubst du nicht.« Er sah wieder mich an. »Kein Wunder, dass Morelli in letzter Zeit so mies gelaunt ist.«
    »Sag Simon Bescheid, ich wäre hier gewesen.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte Costanza.
    Ich verließ die Polizeiwache und fuhr mit Lula zurück zum Büro, um mein Kopfgeldjägerhonorar einzustreichen. Lula und ich hatten den Kerl gefangen, zudem war es ein großer Fang. Der Mann war Triebtäter. Die Operation war vielleicht nicht ganz makellos verlaufen, aber wir hatten ihn geschnappt, trotz allem.
    Ich knallte Connie die Empfangsbestätigung auf den Schreibtisch. »Na? Sind wir nicht gut?«, sagte ich.
    Vinnie steckte den Kopf durch die Tür zu seinem Arbeitszimmer. »Habe ich da gerade was von einer Festnahme gehört?«
    »Morris Munson«, sagte Connie. »Ordnungsgemäß übergeben.«
    Vinnie, die Hände in den Hosentaschen, ein Lächeln so breit wie sein Gesicht, schaukelte auf den Fersen. »Wunderbar.«
    »Er hat diesmal sogar keinen von uns beiden abgefackelt«, sagte Lula. »Wir waren echt Spitze. Wir haben den Saftarsch in den Knast geschafft.«
    Connie sah Lula mit großen Augen an. »Weißt du eigentlich, dass du völlig durchnässt bist?«
    »Wir mussten den Kerl aus der Dusche werfen.«
    Vinnies Augenbrauen schössen in die Höhe. »Habt ihr ihn etwa nackt verhaftet?«
    »Selber schuld, der Blödmann. Wenn er nicht aus dem Haus auf die Straße geflüchtet wäre, hätte es nicht ganz so schlimm für ihn kommen müssen«, sagte Lula.
    Vinnie schüttelte den Kopf, und er lachte breiter als üblich. »Ich liebe meine Arbeit!«
    Connie zahlte mir mein Honorar aus, ich gab Lula ihren Anteil, danach ging ich nach Hause um mich umzuziehen.
    Grandma war noch da, machte sich fertig für die Fahrstunde. Sie trug einen lila Jogginganzug, flache Turnschuhe und ein langärmliges T-Shirt mit einer quer über die Brust verlaufenden Aufschrift: Friss meine Shorts auf. »Ich habe heute einen Mann im Aufzug kennen gelernt«, sagte sie. »Ich habe ihn zum Abendessen eingeladen.«
    »Wie heißt er?«
    »Myron Landowsky. Er ist ein Langweiler, aber irgendwann muss ich ja mal anfangen.« Sie nahm ihre Handtasche von der Ablage, klemmte sie untern Arm und tätschelte Bob am Kopf. »Bob war heute sehr brav. Er hat nur eine Rolle Klopapier gefressen. Ach so, ja, ich habe mir gedacht, du und Joseph, ihr könntet uns beide vielleicht mitnehmen zu deinen Eltern. Myron fährt bei Dunkelheit nicht mehr gerne Auto, er ist nachtblind.«
    »Kein Problem.«
    Ich machte mir ein Sandwich mit Spiegelei zum Mittagessen, wechselte die Jeans, bürstete das Haar, band es zu einem halbwegs anständigen Pferdeschwanz zusammen und trug eine halbe Tonne von dem Pickel-Make-up auf. Dann

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