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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sein?«
    »Du hast ja Recht«, sagte sie. »Also, streich die Pommes.« Der Typ an dem Schalter reichte mir die Tüte mit dem Essen und sah auf die Rückbank des Buicks. »Wo haben Sieidenn heute Ihren Hund gelassen?«
    »Zu Hause.«
    »Schade. Das war echt cool das letzte Mal, Lady. So ein riesiger Haufen…«
    Ich trat aufs Gaspedal und raste los. Als wir vor Munsons Haus ankamen, war alles aufgegessen, und ich fühlte mich schon viel besser.
    »Warum bist du dir so sicher, dass der Kerl wieder hierher gekommen ist?«, fragte Lula.
    »Nur so ein Gefühl. Er muss seinen Fuß verbinden und sich ein neues Paar Schuhe holen. Ich an seiner Stelle würde so etwas zu Hause erledigen. Außerdem war es ziemlich spät gestern Abend. Und wenn ich dann schon bei mir zu Hause wäre, würde ich auch gern in meinem eigenen Bett schlafen.«
    Von außen war nichts zu erkennen. Die Fenster waren dunkel, und im Haus sah man keine Lebenszeichen. Ich fuhr um den Block herum und bog in die Zufahrtsstraße zur Garage.
    Lula sprang aus dem Wagen und sah durch das Garagenfenster.
    »Er ist zu Hause«, sagte sie und stieg wieder ein. »Jedenfalls steht seine Schrottkarre in der Garage.«
    »Hast du deine Schreckschusspistole und dein Spray dabei?« »Schon mal Schwarzenegger ohne Pumpgun gesehen? Mit dem Kram in meiner Handtasche könnte ich eine ganze Armee ausrüsten.«
    Ich fuhr zurück zur Vorderseite des Hauses und ließ Lula aussteigen, mit der strengen Anweisung, den Eingang zu beobachten. Danach stellte ich den Wagen zwei Häuser weiter in einer Zufahrt ab, außerhalb von Munsons Blickfeld. Habib und Mitchell parkten in ihrem Kinderwagen hinter mir und machten sich über ihre McDonald’s-Fresstüten her.
    Ich nahm eine Abkürzung über zwei Hinterhöfe und gelangte an die Rückseite von Munsons Haus. Ich lugte vorsichtig durchs Küchenfenster. Nichts tat sich da drin. Auf dem Küchentisch lagen eine Schachtel Pflaster und eine Rolle Küchenkrepp.
    Hatte ich also doch Recht gehabt! Ich trat zurück und schaute hoch zum ersten Stock. Von ferne war ein Wasserrauschen zu vernehmen. Munson stand unter der Dusche. Junge, Junge, was Besseres konnte mir gar nicht passieren.
    Ich probierte den Hintereingang. Abgeschlossen. Die Fenster. Verriegelt. Ich wollte gerade eine Scheibe einschlagen, als Lula mir von innen die Tür aufmachte.
    »Das Schloss an der Vordertür war leicht zu knacken«, sagte sie.
    Ich musste der einzige Mensch weit und breit sein, der keine Schlösser knacken konnte.
    Wir standen in der Küche und lauschten. Oben im ersten Stock lief immer noch Wasser. Lula hatte das Reizgas in der einen, die Pistole in der anderen Hand. Ich hatte die eine Hand frei, in der anderen ein Paar Handschellen. Wir schlichen die Treppe hoch und blieben an der obersten Stufe stehen. Das Haus war sehr schmal. Zwei Schlafzimmer und ein Badezimmer im ersten Stock. Die Schlafzimmertüren standen offen, die Zimmer selbst waren leer. Die Badezimmertür war zu. Lula postierte sich mit gezücktem Spray auf die eine Seite der Tür, ich auf die andere Seite. Wir wussten genau, wie wir vorgehen mussten, denn wir hatten es tausendmal in Polizeifilmen gesehen. Munson trug normalerweise keine Waffe, und unter der Dusche hatte er bestimmt keine in Reichweite dabei, aber Vorsicht konnte nicht schaden.
    »Ich zähle bis drei«, flüsterte ich Lula nur mit Lippenbewegungen zu. Meine Hand lag auf dem Türknauf. »Eins. Zwei. Drei!«

9
    »Moment mal«, sagte Lula. »Der Kerl ist doch bestimmt nackt. Ich finde, das haben wir nicht nötig. Hässliche nackte Männer habe ich in meinem Leben genug gesehen. Auf den Anblick bin ich nicht scharf.«
    »Ob nackt oder nicht, ist völlig unwichtig«, sagte ich. »Viel wichtiger ist die Frage, ob er ein Messer oder einen Flammenwerfer zur Hand hat.«
    »Ein schlagendes Argument.«
    »Also, ich zähle noch mal bis drei. Fertig? Eins. Zwei. Drei!« Ich machte die Tür auf, und wir sprangen ins Badezimmer. Munson schob den Duschvorhang zur Seite. »Was soll das?« »Sie sind verhaftet«, sagte Lula. »Binden Sie sich bitte ein Handtuch um. Ersparen Sie uns den traurigen Anblick Ihres schrumpligen Gemächts.«
    Munsons Haar war mit Shampoo eingeseift, und an seinem Fuß war ein dicker Verband, den er mit einer um das Gelenk gewickelten und mit einem Gummiband befestigten Plastiktüte gegen die Feuchtigkeit schützte.
    »Ich bin irre«, kreischte Munson. »Ich bin total irre. Lebend kriegen Sie mich nie hier raus.«
    »Soll mir

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