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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Moon. »Weil, du bist doch erfolgreich in deinem Beruf. Dougster und du, ihr seid doch irgendwie… Unternehmertyp und Unternehmertypistin, oder so.«
    »Nicht, dass ich keine Angebote hätte.«
    »Genau«, sagte Moon. »Dougster ist ein gefragter Mann in der Pharmaindustrie. Für engagierte junge Männer gibt es in der Pharmaindustrie immer freie Stellen.«
    »Meinst du die Metamucilbranche?«
    »Die auch«, sagte Moon.
    Als hätte Dougie nicht schon genug Dreck am Stecken.
    Geklaute Metamucil zu verkaufen, war eine Sache. Crackverkäufer sind von einem ganz anderen Kaliber.
    »Medikamentenverkauf ist vielleicht doch keine
so
gute Idee«, gab ich zu bedenken. »Es könnte eine nachteilige Wirkung auf deine Lebenserwartung haben.«
    Dougie nickte erneut. »Genau das habe ich mir auch gedacht. Jetzt, wo Homer von der Bildfläche verschwunden ist, wird’s knapp.«
    »Wirklich schade, das mit Homer«, sagte Moon. »Er war ein feiner Mensch. Und ein Geschäftsmann wie er im Buche steht.«
    »Homer?«, fragte ich nach.
    »Ja. Homer Ranger. Homer und ich waren so miteinander«, führte Moon aus und hielt zwei eng aneinander liegende Finger hoch. »Wir waren gut befreundet, Mann.«
    »Willst du damit sagen, dass Homer Ranger in Drogengeschäfte verwickelt war?«
    »Natürlich«, sagte Moon. »Sind wir doch alle, auf die eine oder andere Art.«
    »Woher kanntest du Homer Ranger?«
    »So richtig kannte ich ihn eigentlich gar nicht, ich meine, nicht im physischen Sinn. Es war eher eine kosmische Verbindung. Er, der große Drogenguru, und ich, der kleine Konsument. Wirklich echt Pech, dass sie ihm den Kopf durchgelüftet haben. Ausgerechnet, als er diesen teuren Teppich bekommen hatte.« »Was für einen Teppich?«
    »Letzte Woche war ich bei Art’s Carpets. Ich war am überlegen, ob ich mir den Kauf eines Teppichs leisten könnte. Du weißt ja, wie so was ist: Am Anfang steht man da, und jeder Teppich ist absolut einzigartig, und dann, je länger man davor steht, desto mehr scheint es einem so, als würden sie doch alle gleich aussehen. Bevor ich richtig gecheckt hatte, was los ist, war ich irgendwie hypnotisiert von den vielen Teppichen. Es überkam mich, und dann weiß ich nur noch, dass ich auf dem Boden lag, um mich abzuchillen. Während ich da so hinter den Teppichen liege, höre ich Homer reinkommen. Er geht in ein Hinterzimmer, holt einen Teppich und geht wieder. Und der Teppichfritze, ich meine, der Ladenbesitzer und er unterhaken sich darüber, dass der Teppich über eine Million wert ist, und dass Homer aufpassen soll. Echt irre, was?«
    Ein millionenschwerer Teppich? Kurz bevor Homer Ramos getötet worden war, hatte Arturo Stolle ihm doch einen millionenschweren Teppich übergeben. Und jetzt suchte Stolle nach Ranger, nach dem Menschen, der ihn als Letzter lebend gesehen hatte… ausgenommen den Killer. Und Stolle glaubte, Ranger hätte etwas in seinem Besitz, das ihm gehörte. Sollte es sich bei dieser Sache mit Stolle wirklich um einen Teppich handeln? Schwer zu glauben. Das musste ja ein Wahnsinnsteppich sein.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht halluziniert habe«, sagte Moon.
    »Das wäre aber auch eine komische Halluzination«, sagte ich.
    »Nicht so komisch wie die, als ich mal dachte, ich hätte mich in eine Kaugummiblase verwandelt. Das war vielleicht gruselig, Mann. Ich hatte winzige Händchen und Füßchen, und alles andere war Kaugummi. Ich hatte nicht mal ein richtiges Gesicht. Alles war irgendwie gut durchgekaut.« Moon schüttelte sich unwillkürlich bei der Erinnerung. »Ein scheiß Trip, Mann.«
    Die Wohnungstür ging auf, und Morelli spazierte herein. Er sah Moon und Dougie am Tisch sitzen, dann schaute er auf die Uhr und zog die Stirn kraus.
    »Ej, Alter, ej«, sagte Moon. »Lange nicht gesehen. Wie geht’s, Alter?«
    »Kann mich nicht beklagen«, sagte Morelli.
    Dougie, nicht annähernd so sanftmütig wie Moon, sprang beim Anblick von Morelli auf und trat dabei versehentlich Bob auf den Schwanz. Bob jaulte verschreckt, haute Dougie seine Beißer ins Hosenbein und riss einen Fetzen Stoff heraus.
    Grandma Mazur machte die Tür zum Schlafzimmer auf und schaute heraus. »Was ist los hier?«, fragte sie. »Habe ich was verpasst?«
    Dougster massierte sich die Fußballen, bereit, bei der erstbesten Gelegenheit zur Tür zu sprinten. Dougster fühlte sich in Gegenwart von Zivilbullen nie besonders wohl. Dougster mangelte es erheblich an den für einen erfolgreichen Kriminellen notwendigen

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