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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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war, unseren Hausmeister und meinen guten Kumpel Dillan Rudick für die fachmännische Anbringung des Türriegels mit ein paar Bier bei mir zu Hause zu entlohnen.
    Danach fuhr ich auf dem kürzesten Weg heim. Ich stellte Big Blue auf dem Parkplatz ab, verschloss alle Autotüren und winkte Joyce zum Abschied. Joyce klemmte einen Daumennagel hinter die beiden vorderen Schneidezähne und machte eine typisch italienische Geste.
    Ich blieb vor Dillans Kellerwohnung stehen und setzte ihm meinen Wunsch auseinander. Dillan griff sich den Werkzeugkasten, und wir trotteten nach oben. Dillan ist in meinem Alter und lebt in den Eingeweiden des Hauses, wie ein Maulwurf. Er ist ein ziemlich cooler Typ, aber er macht nicht viel, und soweit ich weiß, hat er auch keine Freundin… dafür trinkt erziel Bier, wie man sich denken kann. Und da er auch nicht viel verdient, ist Freibier bei ihm stets willkommen.
    Ich hörte meinen Anrufbeantworter ab, während Dillan den Riegel anbrachte. Fünf Anrufe für Grandma Mazur, nicht ein einziger für mich.
    Grandma kam später nach Hause, als Dillan und ich bereits gemütlich vor dem Fernseher hockten.
    »Das war vielleicht ein Tag«, sagte sie. »Ich bin überall rumgefahren, aber jetzt weiß ich wenigstens ungefähr, wie das mit dem Bremsen geht.« Sie zwinkerte Dillan zu. »Und wer ist, bitte, dieser nette junge Mann?«
    Ich stellte Dillan vor, und da es Abendessenszeit war, machte ich für uns alle Sandwiches mit Erdnussbutter und Kartoffelchips. Wir aßen die Sandwiches vorm Fernseher, und Grandma und Dillan teilten sich das Six-Pack. Während sich die beiden vergnügten, fing ich allmählich an, mir Sorgen wegen Bob zu machen. Bob war allein in Morellis Haus, und bestimmt gab es da nichts zu essen, außer der Pizzaschachtel. Und dem Sofa. Und dem Bett. Und den Vorhängen und Teppichen und Morellis Lieblingssessel. Dann stellte ich mir vor, Morelli würde Bob erschießen, und diese Vorstellung gefiel mir nun überhaupt nicht.
    Ich rief Morelli an, aber es ging niemand ans Telefon. Mist. Ich hätte den Hund niemals in Morellis Haus allein lassen sollen. Ich hielt die Schlüssel bereits in der Hand und zog mir gerade die Jacke an, als Morelli hereinkam, Bob an der Leine.
    »Wolltest du gerade gehen?«, fragte Morelli und nahm mir die Schlüssel und die Jacke wieder ab.
    »Ich habe mir Sorgen wegen Bob gemacht. Ich wollte zu dir fahren und nachsehen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Und ich dachte schon, du wolltest das Land verlassen.«
    Ich grinste ihn schief an.
    Morelli ließ Bob von der Leine, begrüßte Grandma und Dillan und zerrte mich in die Küche. »Ich muss mir dir reden.«
    Ich hörte einen Aufschrei von Dillan und wusste, dass Bob Bekanntschaft geschlossen hatte.
    »Sei bloß vorsichtig«, warnte ich Morelli, »Ich bin bewaffnet. Meine Pistole ist in der Tasche.«
    Morelli nahm mir die Pistole ab und warf sie durch den Raum.
    Oh, oh.
    »Der Kerl in Hannibals Garage war Junior Macaroni«, sagte Morelli. »Er arbeitet für Stolle. Ziemlich seltsam, dass wir ihn in Hannibals Garage gefunden haben. Aber es kommt noch dicker.«
    Ich verdrehte im Geiste die Augen.
    »Macaroni saß in einem Gartenstuhl.«
    »Das war Lulas Idee«, sagte ich. »Na gut, ich hatte auch meinen Anteil daran, aber auf dem nackten Betonfußboden zu liegen, war so unbequem für ihn.«
    Morelli konnte ein Grinsen kaum unterdrücken. »Eigentlich rnüsste ich dich wegen Verwischen wichtiger Spuren festnehmen, aber der Kerl war ein glatter Schweinehund und sah außerdem saudämlich aus.«
    »Woher willst du wissen, dass nicht ich ihn umgebracht habe?«
    »Weil du eine 32er hast, und er wurde mit einer 22er erschossen. Außerdem würdest du nicht mal auf fünf Schritt Entfernung eine Scheune treffen. Das einzige Mal, dass du jemals auf einen Menschen geschossen hast, war auf göttliche Intervention zurückzufuhren.«
    Stimmt.
    »Wie viele Leute wissen, dass wir ihn in den Gartenstuhl gesetzt haben?«
    »Keiner weiß das, aber alle können sich denken, wer es war. Es wird dich niemand verraten.« Morelli schaute auf die Uhr. »Ich muss gehen. Ich habe heute Abend noch einen Termin.«
    »Doch nicht mit Ranger, oder?«
    »Nein.«
    »Lügner.«
    Morelli zog ein Paar Handschellen aus der Jackentasche, und bevor mir klar wurde, was passierte, hatte er mich an den Kühlschrank gefesselt.
    »Darf ich fragen, was das soll?«, sagte ich.
    »Du wolltest mir doch nur nachspionieren. Ich werfe den Schlüssel unten in den

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