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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sternenlos. Ein leichter Regen hatte eingesetzt. Zu Hause bei Morelli, neben ihm und Bob auf dem Sofa, wäre es ein gemütlicher Abend geworden. Stattdessen war ich allein, stand im Regen und stank nach Krabbenmus und hatte ein bisschen Angst, weil jemand Cynthia Lottes Leben ein Ende gemacht hatte, und vielleicht war ich ja als Nächste dran. Das einzig Gute an dem Mord an Lotte war, dass ich von meinen Gedanken an Arturo Stollo vorübergehend abgelenkt wurde. Mit dem soßenbefleckten T-Shirt und den von Käsebällchen verschmierten Haaren fühlte ich mich, rein sexuell gesehen, nicht gerade sonderlich attraktiv. Ich ging daher zuerst nach Hause, um mich umzuziehen, bevor ich Morelli treffen wollte. Ich stellte den Buick neben Mr. Weinsteins Cadillac, schloss ab und machte einen Schritt auf das Gebäude zu, da merkte ich, dass Ranger an dem Auto unmittelbar vor meinem Buick lehnte. »Du musst vorsichtiger sein, Babe«, sagte er. »Du musst dich umschauen, bevor du aus deinem Auto aussteigst.« »Ich war abgelenkt.«
    »Eine Kugel im Kopf, und du wärst für immer abgelenkt.« Ich zog eine Fratze und streckte ihm die Zunge heraus.
    Ranger lächelte. »Willst du mich anmachen?« Er klaubte einen Essensrest aus meinem Haar. »Frühlingsrolle?«
    »Ich habe einen strapaziösen Abend hinter mir.«
    »Hast du irgendwas von Ramos erfahren?«
    »Er sagte, es gäbe ein Problem in Trenton. Damit meint er wahrscheinlich Junior Macaroni. Aber dann sagte er noch, er würde dafür sorgen, dass das Problem nächste Woche auf ein Boot verladen würde, und mit etwas Glück würde das Boot kentern. Dann kamen zwei von seinen Gorillas herein, um ihn wieder in den Schoß der Familie zurückzuführen. Sie meinten, sie könnten die Fracht nicht finden. Hast du eine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Ja.«
    »Willst du es mir nicht sagen?«
    »Nein.«
    Scheiße. »Du bist echt ein Arschloch. Ich arbeite nicht mehr für dich.«
    »Zu spät. Ich habe dir bereits gekündigt.«
    »Ich meine, ich werde überhaupt nie mehr
für
dich arbeiten!«
    »Wo hast du Bob gelassen?«
    »Bei Morelli.«
    »Ich muss mir also nur um deine eigene Sicherheit Sorgen machen«, sagte Ranger.
    »Ich weiß dein Zartgefühl zu schätzen, aber das ist nicht nötig.«
    »Machst du Witze? Ich habe dir gesagt, du sollst dich raushalten und vorsichtig sein, und zwei Stunden später sitzt Ramos wieder in deinem Auto.«
    »Eigentlich habe ich dich gesucht, aber dann lief mir Ramos über den Weg und ist einfach in meinen Wagen gesprungen.« »Schon mal gehört, dass man Autotüren auch von innen abschließen kann?«
    Ich rümpfte die Nase, es sollte empört aussehen. »Ich gehe jetzt in meine Wohnung, und nur damit du Frieden gibst, werde ich auch brav die Tür hinter mir abschließen.«
    »Pech gehabt. Ich nehme dich mit, und ich werde die Tür hinter
dir
abschließen.«
    »Ist das eine Drohung?«
    »Nein. Ich sage dir nur, was ich vorhabe.«
    »Hör zu, Mister«, sagte ich. »Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Frauen sind kein Besitzgegenstand der Männer. Man kann uns nicht einfach einsperren. Wenn ich etwas noch so Dummes anstellen und mich in Gefahr bringen möchte – ich habe ein verdammtes Recht darauf.«
    Ranger legte mir eine Handschelle an. »Ich glaube nicht.«
    »He!«
    »Es ist nur für ein paar Tage.«
    »Ich fasse es nicht! Willst du mich wirklich einsperren?«
    Er hielt mein anderes Handgelenk umklammert, aber mit einer plötzlichen Bewegung der gefesselten Hand entriss ich ihm die Schellen und sprang zur Seite.
    »Komm her«, sagte er.
    Ich stellte mich hinter ein Auto. Die Schellen baumelten am Handgelenk, und auf eine bizarre Art, über die ich lieber nicht weiter nachdenken wollte, empfand ich es als erotisch. Andererseits nervte es mich auch. Ich fasste in meine Umhängetasche und holte das Reizgas hervor. »Na, komm! Du kriegst mich ja doch nicht«, reizte ich ihn.
    Er legte die Hände aufs Auto. »Willst du mir das hier vermasseln, oder was?«
    »Was hast du denn gedacht?«
    »Du hast Recht. Ich hätte es mir denken können. Bei dir geht es nie ohne Komplikationen ab. Männer fliegen durch die Luft. Autos werden von Müllwagen plattgewalzt. Ich habe schon an groß angelegten Invasionen teilgenommen, aber das war nicht halb so stressig, wie sich mit dir auf einen Kaffee zu verabreden.« Er hielt den Schlüssel hoch, damit ich ihn sehen konnte. »Soll ich die Handschellen lösen?«
    »Wirf mir den Schlüssel rüber.«
    »Nichts da.

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