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Toedliche Worte

Toedliche Worte

Titel: Toedliche Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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rauszuschicken. Also, wenn Sie mich entschuldigen, ich habe jetzt eine Einsatzbesprechung vorzubereiten.«

    Es gab bei der morgendlichen Besprechung jämmerlich wenig mitzuteilen. Und das wussten alle. Die Entschlossenheit vom Morgen des Vortags hatte jetzt einen Anflug von Verzweiflung. Alle wussten, dass mit jeder Stunde, die verging, die Chancen, Paula noch lebend zu finden, sich dramatisch verringerten.
    »Wir werden anhand der Daten von der Steuerbehörde weitersuchen«, sagte Carol und versuchte so energisch wie möglich zu klingen. »Ich möchte, dass wir mit jedem Vermieter und jedem Mieter innerhalb des zu durchsuchenden Gebietes auf dieser Karte sprechen. Ich weiß, es ist wie beim Schuss mit einer Schrotflinte, aber bis wir etwas gefunden haben, das es näher eingrenzt, werden wir tun, was immer notwendig ist, um Paula zu finden. Inspector Merrick hat die komplette Liste der Dinge, die heute zu erledigen sind. Außerdem fragen Sie bitte in jedem Gespräch, das Sie führen, ob der Befragte schon einmal von jemandem gehört hat, der Viper genannt wird.« Sie war sich der skeptischen Reaktionen im Raum durchaus bewusst.
    »Es ist mir klar, dass sich das merkwürdig anhört. Aber es ist ein wertvoller Hinweis. Derek Tyler schweigt seit zwei Jahren. Obwohl es möglich ist, dass er eine bösartige Absicht verfolgt, meint Dr. Hill, dass er nicht genug Grips hat, um uns in dieser Sache zu täuschen. Behalten Sie das also im Hinterkopf.
    Die gute Nachricht von der Gerichtsmedizin ist, dass wir DNA haben. Leider ist die Probe nicht rein genug, um sie für einen Vergleich mit der nationalen Datenbank zugrunde legen zu können.« Allgemeines Stöhnen. »Aber«, sagte sie und hob die Stimme, »wir können sie nutzen, um entsprechende Personen auszuschließen. Und man hat mir gesagt, wenn wir den Richtigen erwischen, wird es genug Übereinstimmungen geben, dass man das Ergebnis als Beweis geltend machen kann.«
    Sie drehte sich um und zeigte auf einen detaillierten Plan von Temple Fields. »Da irgendwo ist sie. Lasst uns losgehen und Paula finden.«
    Als die Einsatzbesprechung zu Ende war, gingen die Mitarbeiter in kleinen Gruppen auf Don Merrick zu, der aussah, als hätte er in seinem ganzen Leben nicht geschlafen. »Sam«, rief Carol in dem allgemeinen Durcheinander. Er wandte sich ihr mit einem fragenden Blick zu. »Einen Moment, bitte.«
    Er bahnte sich gegen den Strom einen Weg zu ihr. »Ja, Ma’am?«, sagte er eifrig.
    »Bitte holen Sie die Akten der Fälle von vor zwei Jahren heraus.«
    »Die Morde von Derek Tyler?«
    »Genau. Als wir Tyler verhaftet hatten, kam alles andere zum Stillstand. Sie und ich, wir werden einen sehr langweiligen Vormittag verbringen, diese Akten durchgehen und nach Maßnahmen fahnden, die geplant waren, aber dann nie durchgeführt wurden.«
    Evans versuchte Begeisterung zu heucheln, sehr überzeugend wirkte er aber nicht. Bevor Carol Gelegenheit hatte, etwas zu sagen, sah sie John Brandons vertraute Gestalt, die sich durch das Gedränge vorwärts bewegte und sich einen direkten Weg zu ihr bahnte. »Gehen Sie, Sam«, sagte sie entschlossen.
    Brandon war bei ihr und führte sie auf die Seite. »Carol, ist Tony über die Ermittlungen voll informiert?«
    »Ja, Sir.«
    »Ich glaube, wir brauchen ein offizielles Profil von ihm. Ich habe um zwölf eine Pressekonferenz und würde gerne etwas vorlegen, das so aussieht, als machten wir gewisse Fortschritte. Besonders da uns Nick Sanders entwischt ist«, sagte er bissig.
    Sie versuchte, sich die angedeutete Kritik nicht zu Herzen zu nehmen. »Können wir Videomaterial herausgeben, um zu sehen, ob jemand den Mann erkennt?«
    »Ich finde, es spricht nichts dagegen. Ob sie es nutzen werden, steht auf einem anderen Blatt. Den Medien ist eine Polizeibeamtin in Gefahr bei weitem nicht so wichtig wie uns. Dass ein Serienmörder frei herumläuft, findet man aufregender, als dass DC McIntyre gerettet werden muss.«
    Brandon entfernte sich und nahm sich die Zeit, einige ermutigende Worte zu verteilen, bevor er sich wieder auf den Weg zu seinem relativ friedlichen Büro machte.
    Carol sah sich um, welcher ihrer Mitarbeiter gerade in ihrer Nähe war, und rief: »Jan?«
    Jan sah von den Unterlagen auf, die sie las, schaute zu Carol herüber und kam dann zu ihr. »Gibt’s etwas zu tun für mich?«
    »Können Sie Dr. Hill finden und ihn bitten herzukommen?«
    »Klar. Haben Sie seine Handynummer?«
    Carol kritzelte sie auf einen Zettel und sagte beim

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