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Toedliche Wut

Toedliche Wut

Titel: Toedliche Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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drücke, weiß ich, dass er tot ist.
    » Gottverdammt .«
    Unter normalen Umständen würde ich mich hüten, an einem Tatort etwas anzufassen und zu riskieren, Beweise zu kontaminieren. Aber auf diesem Grundstück hält sich ein bewaffneter Mann versteckt, und mir droht unmittelbare Gefahr. Ich brauche eine gute Waffe, und so öffne ich den Sicherungsriemen vom Pistolenholster des Deputys, ziehe die .40er Glock heraus und trete vom Wagen weg.
    Als Nächstes hole ich sechs Kugeln aus dem Gewehr, stecke sie in die Tasche, werfe die Waffe auf den Boden und sehe zum Haus. Nichts rührt sich, und abgesehen vom Regen, der sanft auf den Wagen platscht, ist es hier absolut still. Doch ich werde beobachtet, das weiß ich so sicher, wie dass mir der Regen das Gesicht runterläuft. Ist Mast im Tunnel zurückgegangen und hat den Ausgang im Schlachtschuppen genommen? Oder beobachtet er mich vom Haus aus, mit juckendem Finger am Abzugshahn?
    In dem Moment höre ich Autoreifen auf Steinen knirschen, und Erleichterung überkommt mich beim Anblick eines Streifenwagens von Trumbull County, der mit Blaulicht den Weg heraufkommt. Ich winke, und er fährt in meine Richtung, hält ein paar Meter hinter dem anderen Streifenwagen. Ein männlicher Deputy springt heraus, eine Flinte auf mich gerichtet. »Waffe fallen lassen! Hände hoch!«
    »Ich bin Polizistin. Ich habe angerufen.«
    »Zeigen Sie mir Ihren Ausweis«, sagt er mit Blick aufs Haus. Die Flinte hat er weiter auf mich gerichtet.
    Langsam greife ich in die Tasche und hole meine Dienstmarke heraus. »Ich bin vom BCI.«
    Der Mann ist kräftig und muskulös, mit strohblondem Haar und Schnauzer. Er sieht sich meine Marke genau an, lässt das Gewehr sinken und zeigt mit dem Kopf auf den anderen Streifenwagen. »Was ist passiert?«
    »Ihn hat’s erwischt.«
    »O Mann.« Er läuft hin und sieht durchs Beifahrerfenster. »Scheißmist!« Er starrt den Toten an, und sein Gesicht versteinert. »Walker! Scheiße!« Er dreht sich zu mir um, das Entsetzen ist ihm ins Gesicht geschrieben. »Wie ist das passiert?«
    »Perry Mast hat ihn erschossen. Er hat ein Gewehr und hält Geiseln in einem unterirdischen Tunnel fest.«
    Er sieht mich an, als spräche ich eine fremde Sprache. » Was? « Mit zittriger Hand drückt er aufs Ansteckmikro am Revers. »Sechs-neun-zwei. Schüsse auf der Mast-Farm. Walker ist tot. Ich brauche Verstärkung.«
    Ein Gewehrschuss fällt, und wir gehen gleichzeitig in die Hocke.
    »Verdammt!«, knurrt er.
    Eine weitere Kugel zischt durch die Luft, bohrt einen halben Meter von mir entfernt ein Loch in den Streifenwagen.
    Wir gehen geduckt auf der anderen Seite des Wagens in Deckung.
    »Wir werden beschossen!«, schreit er ins Mikro. »Mögliche Geiselnahme. Männlicher Verdächtiger, mit Gewehr bewaffnet.«
    »Verstanden«, tönt es aus dem Mikro. »Highway Patrol ist auf dem Weg.«
    Im Wagen des toten Deputy erwacht das Funkgerät zum Leben, und es beginnt ein reger Funkverkehr. Es tut gut, das mitzubekommen, denn nun werden sich im Umkreis von zwanzig Meilen alle Polizisten, egal von welcher Behörde, auf den Weg hierher machen. Diese Form der Zusammenarbeit habe ich sehr zu schätzen gelernt. Wenn ein Kollege getötet wurde, lässt man alles stehen und liegen und fährt los.
    Der Deputy sieht mich an, wischt sich mit dem Jackenärmel den Regen aus dem Gesicht. »Ist das Haus sicher?«
    Ich erzähle ihm von meinem Kampf mit Irene Mast. »Sie liegt gefesselt auf dem Küchenboden.«
    »Ist sie etwa mit von der Partie?«
    »Sie hat versucht, mir den Kopf wegzuschießen.«
    »Klingt wie ein Ja.«
    Ich blicke mit einem unguten Gefühl zum Haus. »Ich hab die Einstiegsluke im Keller zwar blockiert, aber keine Ahnung, wie lange die hält.«
    »Er kann überall sein.«
    »Richtig.«
    Der Deputy blickt zum Weg. »Wo zum Teufel bleibt die Verstärkung?«
    Darauf erwartet er sicher keine Antwort.
    »Ich heiße übrigens Kate.«
    Er sieht mich an, nickt. »Ich heiße Marcus.«
    Ich recke den Hals und blicke über den Kühler hinweg zur Scheune. »Wenn Mast die Luke im Keller des Hauses doch aufkriegen und da rauskommen sollte, geben wir hier eine gute Zielscheibe ab.«
    Wir laufen geduckt zum hinteren Teil des Streifenwagens, als Motorengeräusche laut werden. Ich sehe einen Wagen der Ohio Highway Patrol kommen, gefolgt von Tomasettis Tahoe. Beide Autos bleiben mit quietschenden Bremsen zwanzig Meter von uns entfernt stehen.
    »Da ist die Kavallerie.«
    Ich sehe Marcus an. »Auf

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