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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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ja noch etwas.«
    »Jetzt zwitschere ich Ihnen mal etwas«, meldete sich Julia zurück, die soeben wieder den Raum betrat. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck näherte sie sich dem Mann, der einen halben Kopf größer war als sie, und baute sich vor ihm auf. »In ein paar Minuten kommen die Kollegen von der KTU und sacken Ihren Laptop ein. Dann ist es vorbei mit Ihren Infos, es sei denn, die E-Mails stammen von Ihnen selbst. Na, wie finden Sie das?«
    »Absurd!«, erwiderte Schumann trotzig, doch von einem Moment auf den anderen wirkte er bei weitem nicht mehr so selbstgefällig und überheblich wie bisher. Julia war nicht entgangen, dass er zusammengezuckt war, als sie die KTU erwähnt hatte. »So ein ausgemachter Blödsinn, wie können Sie denn annehmen …«
    »Wir gehen jeder Theorie nach, und sei sie noch so abwegig«, unterbrach Julia ihn harsch, dann setzte sie nach: »Unverfälschte Polizeiarbeit, verstehen Sie? Das ist unser Ethos, das dürften Sie doch am besten verstehen. Investigativ nennt man das bei Ihnen, nicht wahr? Das können wir auch.«
    »Ach, rutschen Sie mir doch den Buckel runter«, fauchte Schumann und wandte sich von ihr ab. Er ging zwei Schritte in Richtung Schreibtisch, dann stoppte Hellmer ihn mit den Worten: »Halt, Finger weg. Bis die KTU eintrifft, ist Anfassen verboten. Wenn Sie nichts zu verbergen haben …«
    »Ich muss meine Arbeit sichern, verdammt«, zischte Schumann wütend.
    »No Chance.« Hellmer schüttelte den Kopf und presste die Lippen aufeinander. »Jetzt sind zuerst die Kollegen dran.«

Donnerstag, 11.48 Uhr
    D as liebe ich ja«, stöhnte Julia, als sie sich im Wartezimmer niederließen. »Ein ganzes Haus voller Ärzte, aber keiner ist da, wenn man ihn braucht. Ich dachte, wenn man schon ein ganzes Zentrum unterhält, müsste wenigstens immer jemand da sein.«
    »Hättest du wohl gerne.« Gähnend griff Hellmer nach einer Zeitung. »Die Vormittagsbesetzung ist schon zu Tisch, und unser Dr. Schultheiß wird kaum eine Minute vor zwölf hier auflaufen.«
    »Die Löbler hatte laut Aussage ihres Mannes einen Termin gegen elf, oder?«, erinnerte sich Julia. »Wenn diese Halbtagesregelung dauerhaft ist, haben wir da einen Widerspruch, stimmt das?«
    »Elf Uhr oder später hat Löbler ausgesagt«, korrigierte Hellmer. »Aber sie hat ihm gegenüber auch behauptet, sie ginge zum Frauenarzt. Fragen wir also am besten den, der es wissen muss, nämlich den lieben Herrn Doktor. Ich bin gespannt, was der dazu zu sagen hat.«
    Das Wartezimmer der psychologisch-psychiatrischen Praxis war ein separat gelegener Raum, der sich noch vor der Zugangstür zu den Sprechzimmern befand. Die Tür schloss sich durch einen Federmechanismus automatisch, womöglich, um die Kontakte zwischen kommenden und gehenden Patienten zu minimieren. Diskretion, so schloss Julia im Stillen, wird hier anscheinend großgeschrieben. Ein Schild an der Tür, auf dem die Namen der Therapeuten vermerkt waren, wies darauf hin, dass Termine nur nach telefonischer Vereinbarung möglich waren. Eine Anmeldung gab es nicht, die Praxis befand sich in der obersten Etage des dreistöckigen Gebäudes, einer renovierten Villa aus der vorletzten Jahrhundertwende. Die Fensterrahmen waren frisch gestrichen, ebenso die Wände, alles in einem cremefarbenen Weiß. Die dunklen Holztüren waren abgeschliffen und die alten Beschläge poliert, einzig der graue Teppichboden störte etwas, denn er verlieh dem stilvollen Gebäude eine kühle Monotonie. Dennoch wirkte diese Etage von allen am elegantesten, weiter unten, bei Zahnarzt und Gynäkologin, hatten sie im Vorbeigehen die typischen Elemente der 1990er Jahre gesehen: türkisblaue Teppiche, Kunststofftürgriffe und hochglanzlackierte Möbel.
    »Was mache ich denn, wenn ich eine psychische Krise bekomme?«, murmelte Julia. »Dann erreiche ich hier nicht einmal eine Sprechstundenhilfe.«
    »Du rufst einfach Alina an«, gab Hellmer zurück. »Die steht doch sofort Gewehr bei Fuß, oder bin ich da nicht auf dem Laufenden?«
    »Blödmann, ich meine es ernst. Was auch immer die Löbler hatte, weiß man ja nicht, aber sie war doch wohl Patientin hier. Angenommen, ihr geht es extrem schlecht, sie weiß nicht, was sie tun soll, denkt dann an ihren Psychiater und erreicht nur eine Bandansage. Was dann?«
    »Hmm, vielleicht die Seelsorge? Oder er gibt seinen Akutpatienten eine vertrauliche Nummer für den Krisenfall. Mensch, Julia, ich hab doch keine Ahnung, aber wenn sie sich nur deshalb die

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