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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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TODESZEITPUNKT GESCHÄTZT AUF 5. BIS 8. DEZEMBER
    LEICHE WURDE AM 13.12. AM NÖRDLICHEN MAINUFER GEFUNDEN
    ANGENOMMENE TODESURSACHE: ERTRINKEN NACH KREISLAUFVERSAGEN DURCH UNTERKÜHLUNG
    SUIZID WIRD VERMUTET
    ZUSTAND DER LEICHE AUFGRUND MEHRTÄGIGER WASSERLAGE SCHLECHT, MASSIVE GESICHTSHAUTABSCHÜRFUNGEN VORHANDEN
    IDENTIFIZIERUNG ZUNÄCHST DURCH AUSWEISDOKUMENTE; IM FOLGENDEN BESTÄTIGT DURCH VERGLEICHS-DNA
    So weit also die Kurzform, dachte die Kommissarin. Hinter den einzelnen Stichpunkten waren Aktennummern und Referenzen vermerkt, es gab demnach, wie in jedem anderen Fall auch, einen ganzen Stapel von Standardformularen, Protokollen und Berichten. Julia kratzte sich am Kopf und wählte die Nummer der Rechtsmedizin.
    »Hallo, Andrea?«, fragte sie, als es in der Leitung knackte.
    »Nein, Frau Sievers ist gerade nicht hier«, teilte ihr eine fremde Männerstimme mit. »Wer spricht denn da?«
    »Durant, K 11. Ist sie noch im Dienst?«
    »Ja, bis halb fünf.«
    »Ich versuche es auf dem Handy.«
    Die Rechtsmedizinerin meldete sich sofort. »Du schon wieder«, klang es in ihrer unbeschwerten Art.
    »Grüß dich. Ich hätte da noch einen Fall für dich.«
    »Schon wieder ’ne Leiche?«, rief es am anderen Ende der Leitung fassungslos.
    »Nein, nicht so ganz. Jedenfalls keine, die zu dir auf den Tisch kommt.«
    »Na, da bin ich aber gespannt.«
    »Es geht um einen Toten aus der Adventszeit 2008, ist also schon ein Weilchen her. Vermutlich von einer der Mainbrücken gesprungen, er wurde tot am Westhafen gefunden, trug einen schicken Anzug, ein paar Accessoires, und seine Papiere hatte er bei sich. Ich zermartere mir das Hirn, aber das muss wohl in der Woche gewesen sein, als ich Urlaub hatte.«
    »Puh, ich bin gerade nicht in Reichweite der Akten, aber Wasserleichen gibt’s hier ja nicht jeden Tag«, antwortete Andrea. »Deine Beschreibung lässt nichts bei mir klingeln, mit dem Datum bist du dir sicher?«
    »Klar, ich habe doch die Akte vor mir.«
    »Ist ja gut, ich prüfe das mal. Dezember null acht, Wasserleiche. Schätze mal, die hatte Professor Bock auf dem Tisch. Der gute alte Bock«, seufzte sie. »Nun, was genau interessiert dich denn an dem Fall?«
    »Wenn ich das wüsste. Alles, was es an Ungereimtheiten gibt, Auffälliges, Bemerkenswertes, zur Not müssen wir es eben gemeinsam durchgehen.«
    »Verstehe. Wie dringend ist es denn?«
    »Vorgestern?«, schlug Julia vor.
    »Alles klar, das war eindeutig«, lachte Andrea. »Du hörst von mir.«
    Kaum hatte die Kommissarin den Hörer aufgelegt, zirpte das Handy, und ein freudiges Lächeln zog sich über ihren Mund. Viel besser, dachte sie. Im Gegenteil zu dem Tonprofil, das Hellmer ihr einmal angelegt hatte – man konnte damit beinahe schon Tote erwecken –, fuhr ihr das neue dezente Piepen nicht jedes Mal durch Mark und Bein. Tatsächlich war es niemand anderer als Frank, der ihr schrieb. »Bin gleich oben«, verkündete der Text.
    »Zuerst die gute oder die schlechte Nachricht? Kannst du dir aussuchen«, verkündete Hellmer drei Minuten später, als er in Julias Blickfeld kam. Seine Stirn glänzte vom Schweiß, und er roch nach frischem Rauch, aber alles in allem wirkte er nach dieser Woche noch immer verhältnismäßig frisch.
    »Mir steht der Sinn zwar nicht nach Ratespielen, aber mal was Gutes zwischendurch wäre schon ganz nett«, antwortete Julia, neigte den Kopf und nickt auffordernd. »Raus damit.«
    »Du hast heute Abend ein Date«, grinste Hellmer spitzbübisch.
    »Ach komm …«
    »Nein, ehrlich«, versicherte er ihr unbeirrt. »Sogar fast ein Doppeldate, na ja, eben ein Treffen mit zwei Personen gleichzeitig. Ist ja auch egal, also pass auf. Ich habe vorhin mit Nadine telefoniert, wir haben ein kinderfreies Wochenende, und sie hat mich sinngemäß gefragt, ob du überhaupt noch in Frankfurt lebst, verstehst du?«
    »Ja, ist schon ziemlich lange her«, sagte Julia nachdenklich.
    »Eben. Und weil Freitag ist und wir beide den guten Vorsatz gefasst haben, dass wir uns in diesem Jahr endlich mal wieder etwas öfter sehen, fangen wir heute damit an. Egal, ob nun künftig zu dritt oder zu viert, aber du bist hiermit zum Essen eingeladen«, strahlte Hellmer. »Widerrede ausgeschlossen, du weißt ja, dass Nadine kein Nein akzeptiert.«
    Julia musste lachen. Nadine Hellmer war eine der geduldigsten und tolerantesten Personen, die sie kannte. Sie war nicht naiv, keineswegs, aber so gutherzig, dass Julia sich manchmal fragte, ob Hellmer es überhaupt zu

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