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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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ihren Partner nicht weiter zu quälen, der große, muskulöse Mann machte in diesem Moment eine recht klägliche Figur und schien noch nicht dazu bereit, zum ausgelassenen Small Talk überzugehen. Außerdem: Das Thema Hochbegabung schien Hellmer nicht im Geringsten zu beschäftigen, es gab also keinen Grund, ausgerechnet heute Abend damit anzufangen. Aber irgendwann knack ich dich, entschied Julia im Stillen.
    »Gibt’s hier eigentlich auch mal Nachtisch?«, fragte sie mit Unschuldsmiene, und Nadine bedachte sie mit einem erleichterten Grinsen.
    »Ich dachte schon, wir müssten hier jetzt ’ne Runde Kleenex ausgeben«, sagte sie und stand auf. »Bleibt sitzen, ihr zwei, ich hole schnell die Schale. Es gibt ganz banalen Obstsalat, aber mit lauter exotischen Sachen, ich war extra in der Markthalle. Man kann überhaupt nicht genug Vitamin C zu sich nehmen zurzeit, stimmt’s?«
    »Allerdings«, nickte Julia und stellte dabei erleichtert fest, dass ihre jüngsten Erkältungssignale sie momentan nicht weiter quälten. Als Nadine in der Küche verschwunden war, sah sie Hellmer mit ernstem Blick an: »Du hättest mir das schon längst erzählen können, das weißt du auch. Meinetwegen braucht das niemand mitzubekommen, das geht keinen etwas an, aber du wirst es auch in Zukunft nicht vermeiden können, dir dumme Sprüche wegen deines Porsches anzuhören. Das ist dir hoffentlich klar. Wenn du damit nicht klarkommst, schaff dir ’nen Corsa an, so wie ich einen hatte. Die sind momentan auch froh über jedes verkaufte Auto.«
    »So weit kommt’s noch«, murmelte Hellmer patzig, konnte sich aber ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen.
    Nadine kehrte mit einer Glasschüssel zurück und schichtete jedem eine große Portion Obst in die bereitstehenden Schälchen.
    »Sahne habe ich keine geschlagen«, erklärte sie, »aber wir haben Pistazieneis im Gefrierfach, wenn du möchtest.«
    »Danke, dafür jogge ich im Moment zu wenig«, lächelte Julia kopfschüttelnd und sah an sich hinab.
    »Dir bekommen die Jahre doch blendend«, winkte Nadine ab. »Und jetzt erzähl mal endlich von deinem Münchner Kommissar, Frank hat mich zwar vorgewarnt, dich drauf anzusprechen, aber du kannst es mir nicht verdenken. Wenn’s dir deshalb unangenehm ist«, sie nickte in Richtung ihres Mannes und grinste, »schicken wir ihn einfach schon mal in Richtung Abwasch.«
    Frank zog eine Grimasse.
    »Ich hatte es schon befürchtet«, seufzte Julia und füllte sich einen Löffel mit Melone und Kiwi.
    »Du kannst es dir ja überlegen, während ich mich um den Kaffee kümmere«, murmelte Hellmer und erhob sich. Im Hinausgehen säuselte er: »Entweder wilde Gerüchte von uns oder ein Häppchen Wahrheit von dir, ganz wie du möchtest.«
    »Tolle Auswahl«, frotzelte Julia. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir daheim auch ein paar blöde Serien reinziehen können, anstatt hier vorgeführt zu werden.«
    »Jetzt mal im Ernst, so sensibel?«, fragte Nadine, als Frank verschwunden war.
    »Du kennst meine Vergangenheit, und damit meine ich nicht irgendwelchen posttraumatischen Murks«, sagte Julia mit erhobenem Finger. »Aber unterm Strich, wie lange kennen wir uns? Da gab es keine einzige Beziehung, die sauber funktioniert hat, und das war auch, bevor wir uns kannten, nicht anders.«
    »Und jetzt?«, fragte Nadine leise.
    »Was ist jetzt?«
    »Sag du es mir. Ich erinnere mich jedenfalls nicht, dass du auf das Thema Männer früher so sensibel reagiert hast.«
    Julia rieb sich die Schläfen und atmete tief ein und aus. »Was hat Frank dir denn erzählt?«
    »Nicht viel«, antwortete Nadine ehrlich. »Er hat sich gefreut, dass es dir offenbar gutgeht, zumindest war das sein Eindruck am letzten Wochenende. Er sagte wörtlich«, sie kicherte, »dass du strahlst wie ein Honigkuchenpferd, aber verschlossen bist wie eine Auster.«
    »Prima Vergleich«, erwiderte Julia trocken.
    »Aber er trifft zu, oder?«
    »Irgendwie schon. Was ich mit Claus habe, passt in keine Schublade, verstehst du? Das möchte ich nicht zerreden, da gibt es noch so viele offene Fragen, angefangen damit, was sein soll, wenn wir plötzlich merken, dass wir uns, hmm, brauchen. Mehr als ein Mal im Monat, meine ich. Kann ich von einem Mann verlangen, dass er meinetwegen sein Präsidium verlässt und sich versetzen lässt? Ich würde es nicht tun, das ist für mich sonnenklar, aber darf ich ihm das jetzt schon sagen? Er ist Witwer, schon einige Jahre allein, aber er drängt nicht auf eine enge

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