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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Tomatensuppenbeuteln einmal abgesehen. Das Klappern der Gabeln auf dem Porzellangeschirr erfüllte den Raum, Nadine erzählte die neuesten Geschichten von den Mädchen, und doch empfand Julia eine eigenartig bedrückte Stimmung, die sie vorhin im Wohnzimmer nicht wahrgenommen hatte. Irgendwann zwischen dem zweiten Nachschlag und dem Nachtisch druckste Hellmer plötzlich herum, Julia bemerkte es sofort, denn Nadine hatte ihm kurz zuvor ein aufforderndes Nicken zugeworfen. Unauffällig, aber es war der Kommissarin nicht entgangen. Es verstrichen einige unangenehme Sekunden, und Julia fragte sich ein wenig bang, was wohl kommen würde. Sie hatte Frank und Nadine beobachtet, die beiden hatten weiß Gott keine ruhige Ehe hinter sich, aber sie gingen wieder völlig zwanglos und unbeschwert miteinander um, beinahe wie frisch verliebt. Und das ohne Therapie, resümierte Julia insgeheim, denn obwohl sie mit Frank darüber gesprochen hatte, war es nie zu einem Termin bei Alina oder jemand anderem gekommen. Zumindest wusste Julia von nichts dergleichen.
    »Na rück schon raus, Frank«, sagte sie schließlich, um dem leidenden Hellmer auf die Sprünge zu helfen. »Wusste ich’s doch, dass ich nicht ohne Hintergedanken eingeladen werde«, fügte sie hinzu, um die Stimmung zu lockern.
    »Nein, so ist es nicht«, erwiderte Frank schnell.
    »Aber irgendetwas ist doch«, bohrte Julia weiter, »seit du nach dem Durchsehen deiner Post zurückgekommen bist, haben Nadine und ich alleine die Unterhaltung bestritten, während du krampfhaft versucht hast, eine gute Miene zu machen.«
    »Verdammt, das passiert, wenn man sich eine Ermittlerin einlädt, siehst du?«, lächelte Frank ein wenig gequält in Richtung seiner Frau.
    Dann blickte er zu Julia. »Hör zu, das fällt mir jetzt nicht leicht«, fuhr er leise fort, »aber es bringt uns ja nichts, wenn ich den ganzen Abend über so tue, als wäre nichts. Wie so oft hat meine Liebste recht gehabt, ich hätte die dämliche Post links liegen lassen sollen, aber jetzt ist es nun mal geschehen. Das Thema beschäftigt mich durch den Eisner-Fall ohnehin tagein, tagaus, jetzt ist das Fass wohl endgültig übergelaufen.«
    Julia schluckte. Das klang nicht gut. »Na, dann raus damit«, erwiderte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel.
    »So einfach ist das nicht«, warf Nadine ein, »zumindest nicht für Frank, obwohl es ihn genau genommen nur indirekt betrifft.«
    »Wieso indirekt?«, murrte dieser. »Sind wir nun verheiratet oder nicht?«
    »Ja, aber du hast nichts damit zu tun. Zumindest hast du nichts verursacht, musst dich also für nichts rechtfertigen.«
    »Na klasse«, murmelte Frank.
    »Weiht mich doch bitte einfach ein in euer Geheimnis«, forderte Julia mit energischem Unterton. »Bislang verstehe ich nur Bahnhof.«
    »Okay, pass auf«, begann Nadine, »ich nehme das Frank am besten mal ab.«
    »Nein, verdammt!« Frank hieb auf den Tisch, es schepperte, und die beiden Frauen zuckten zusammen. Sein Gesicht rötete sich, zweifelsohne war er sehr aufgebracht. »Das wäre ja noch schöner, wenn ich hier jetzt vorgeführt werde! Armer Bulle Hellmer heiratet reiches Mädchen, reiches Mädchen hält ihn aus, reiches Mädchen kauft ihm schickes Auto, reiches Mädchen gerät in Not, und armer Bulle Hellmer ist nichts weiter als ein unnützer Hampelmann.«
    »Liebling, du bist doch kein Hampelmann …«, wollte Nadine ihn beschwichtigen, doch Frank schob ihren Arm von sich und fuhr unbeirrt fort: »Tagein, tagaus muss ich mir im Präsidium dumme Kommentare anhören wegen meines Neunelfers, jeden beschissenen Tag reitet da irgendein Depp darauf rum. Ich weiß, was du jetzt sagen wirst, Julia, es ist meine eigene Schuld, so etwas geschieht nun mal, wenn man so eine Protzkutsche fährt. Aber lass mich bitte ausreden. Es ist kein Geheimnis, dass ich meinen Job mache, weil ich ihn liebe, denn jedermann weiß, dass ich reich geheiratet habe und es noch immer bin, obwohl ich es bei Gott nicht verdient habe. Aber wenn jetzt jemand spitzkriegen würde, dass ich über Nacht einen ganzen Arsch voll Geld pulverisiert habe«, er raufte sich die Haare. »Shit, ich weiß nicht, ob ich das ertragen könnte.«
    »Pulverisiert?«, hakte Julia stirnrunzelnd nach.
    »In den Wind geblasen, verzockt, auf den falschen Gaul gesetzt; nenn es, wie du willst«, antwortete Hellmer. »Ich wollte etwas anlegen für die Kinder, vor ein paar Jahren wurde einiges an Festgeld frei, und ich habe mir einen Anlageberater gesucht. Ein

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