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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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gescholten werden, würden wir einen Container ohne Handschuhe öffnen. Am liebsten wäre es denen, wir würden den ganzen Tag im Schutzanzug herumlaufen.«
    »Ja, das kenne ich«, lächelte Brack müde. »Uns sähen die Herrschaften auch am liebsten im Anzug. Selbst beim Kehren. Außenwirkung, Sie verstehen? So ein Blödsinn.« Er winkte verächtlich ab. »Okay, wenn es das dann war?«
    »Ja, vielen Dank«, lächelte Durant. »Aber behalten Sie Ihr Handy bitte im Auge, okay?«
    »Ja, mal sehen. Aber Sie finden mich meistens hier.«
    Sie verabschiedeten sich, und die beiden Kommissare verließen das Gebäude über die Zufahrt des Hinterhofs, als Julias Handy zu klingeln begann. Es war Michael Schreck, der Fachmann für Computerforensik.
    »Herr Schreck, sagen Sie bloß, Sie haben etwas für uns«, begrüßte sie ihn freundlich.
    »Guten Morgen, Frau Durant. Den Namen der Toten hat bislang noch niemand ermittelt, stimmt’s?«
    »Da haben Sie leider recht.«
    »Prima, dann fangen wir damit an. Es handelt sich um Lara Emmels, gemeldet hier in Frankfurt.«
    »Wow, wie haben Sie das denn gemacht?«, fragte Julia, angenehm überrascht.
    »Moment, ich erkläre es Ihnen gleich. Es gibt nämlich noch mehr.«
    »Schießen Sie los, vergessen Sie aber nicht, die Infos auch an Kullmer und die Rechtsmedizin zu geben. Bisher hocken wir nämlich alle nur mit einem Foto und einem DNA-Profil herum.«
    Schreck lachte kurz und gab dann die Adresse der Toten durch. »Okay«, fügte er hinzu, »jetzt kommt aber noch das Allerbeste: Der interne Speicher des Smartphones war fast problemlos auszulesen. Allerdings sind leider kaum Kontaktdaten drinnen, denn die meisten Menschen speichern ihre Kontakte noch immer auf der SIM-Karte, um bei einem Wechsel des Geräts keinen Datenexport vornehmen zu müssen. Auch wenn das Unsinn ist, weil sich die Datensätze in einem Telefon viel komfortabler verwalten lassen, und außerdem erschwert es Leuten wie mir die Arbeit. Aber zum Glück gibt es ja noch so etwas wie SMS, und diese werden in der Regel standardmäßig im Telefonspeicher abgelegt. Und davon «, kam er endlich zum Wesentlichen, »gibt es hier einige.«
    »Machen Sie es nicht so spannend«, drängte Durant.
    »Okay, dann der letzte Eintrag, eine SMS vom 31. Dezember, 22.09 Uhr. Sie lautet ganz knapp: ›Bin in zwanzig Minuten da.‹ Es gibt von derselben Nummer aber noch einen Eintrag in der Anrufliste um 11.34 Uhr am selben Tag. Das Gespräch dauerte keine zwei Minuten. Es gibt noch ein paar andere Nachrichten, aber alles sicher nicht so relevant wie diese.«
    »Mag sein, danke, geben Sie die Liste zu Kullmer oder wer auch immer greifbar ist. Haben wir denn zu dieser speziellen Nummer schon einen Namen?«
    »Na ja, es ist eine Prepaid-Nummer«, begann Schreck, und Julia seufzte. Prepaid bedeutete nichts Gutes. Doch der IT-Experte war noch nicht fertig. »In amerikanischen Serien nennt man das gerne ›Wegwerf-Handy‹, aber kein Grund zur Verzweiflung, denn das trifft die Sache hier in Deutschland nicht so ganz. Ich sage nur: Vorratsdaten«, ergänzte er amüsiert, dann fuhr er ernst fort: »Hierzulande bekommt man zwar mittlerweile fast überall diese Guthabenkarten, sogar an Tankstellen und in Discountern, und man muss dabei nicht einmal mehr seinen Ausweis zeigen. Zum Registrieren allerdings, und da wird es für uns spannend, ist in der Regel die ID-Nummer des Personalausweises fällig. Die gibt man online ein, und voilà, vorbei ist’s mit Beate Mustermann und Fritzchen Müller.«
    »Ja, gut, verstanden und kapiert«, erwiderte Julia, »aber das Ganze nützt mir trotzdem erst etwas, wenn Sie mir den Namen auch endlich sagen.«
    »Ach, Sie gönnen mir auch gar nichts«, nörgelte Schreck. »Na gut, es ist Karl von Eisner, ich habe das gerade mal schnell gecheckt, er sitzt in einem dieser Büros direkt über dem Fundort der Leiche. Das klingt nicht nach Zufall, oder?«
    »Allerdings nicht«, betonte Julia, »zumal wir uns gerade vor Ort befinden. Vielen Dank, Herr Schreck, ich gebe Berger Bescheid, dann machen wir uns gleich mal auf den Weg zu ihm.«
    Julia wollte bereits auflegen, da kam ihr noch etwas in den Sinn. »Ach, bevor ich es vergesse«, sagte sie schnell.
    »Ja?«
    »Wissen Sie etwas von Sabine? Ich meine …«
    Michael Schreck und Sabine Kaufmann, das war auch Julia nicht entgangen, waren vor einigen Monaten gelegentlich miteinander ausgegangen. Die Abstände zwischen ihren Treffen waren aber entweder sehr groß, oder die

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