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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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dauern«, fuhr Manduschek fort. »Und selbst wenn die Putzfrau schon durchgegangen ist, gibt es bestimmt noch genügend Spuren. Die klammern sich jetzt an dich, mein Freund, darauf müssen wir vorbereitet sein. Deine DNA, das kannst du mir glauben, ist dabei das geringste Problem.«
    »Wieso?«
    »Weil wir sie ihnen hinwerfen wie einem Hund einen Knochen«, erläuterte der Anwalt. »In dem Moment, wo sie weitere Spuren finden, knickst du ein und gestehst deine Affäre. Sonst nichts. Du redest dich damit raus, dass du keinen Skandal wolltest und deshalb nichts gesagt hast. Lügen kann man dir nicht vorwerfen, da du es den Beamten gegenüber nicht geleugnet hast.«
    »Hm.« Karl war noch nicht überzeugt, er musste unwillkürlich an Sophie denken, an den Ehevertrag, wusste nur zu gut, dass er damit eine weitere Kriegsfront heraufbeschwören würde. Zum Glück hatte er den gewieften Manduschek an seiner Seite, doch konnte er ihn wirklich hier wieder herauspauken? Der Überfall kam ihm in den Sinn, und es fröstelte ihn. Er hatte Lars noch nichts davon erzählt, wie ihm einfiel, doch der Anwalt sprach bereits weiter.
    »Vertrau mir, Karl, du wirst nicht einrücken, wenn du die Kleine nicht doch gekillt hast und es mir bis dato verschwiegen hast. Es gibt so viel zu entkräften und so viele plumpe Hinweise auf dich, die ich allesamt zu deinen Gunsten darstellen kann. Das wird mir jeder Richter abkaufen, glaub mir.«
    »Na gut, ich vertraue dir«, antwortete Karl, obwohl er noch lange nicht überzeugt war.

Dienstag, 13.10 Uhr
    M ensch, schon wieder so ’ne protzige Bude«, ließ Julia Durant verlauten, als sie auf den Eingang des von Eisnerschen Anwesens zuschlenderten. »Wie fühlst du dich denn eigentlich so, hier, inmitten des Hochfinanzmilieus? Da passt du mit deinem Vermögen doch auch ganz gut rein, oder?«, neckte sie Hellmer.
    »Zwischen wohlhabend und stinkreich ist ja wohl ein gewaltiger Unterschied«, murrte Hellmer. Julia wusste, dass es ihm unangenehm war, zu seinem angeheirateten Reichtum zu stehen, vor allem gegenüber den Kollegen, die sich gelegentlich fragten, warum er überhaupt noch diesen zermürbenden Job machte. Doch Frank Hellmer liebte seine Arbeit, sosehr er auch manchmal auf seinen Sandsack einschlagen musste, um Rückschläge zu verdauen. Niemals hätte er sich zurückgezogen aus dem Team, sich den ganzen Tag in Kunstgalerien herumgedrückt oder Benefizveranstaltungen besucht. Glücklicherweise war seine Frau Nadine, mit der er bereits durch so manches Hoch und Tief gegangen war, ihm da ähnlich. Sie tolerierte seinen Beruf nicht nur, sie akzeptierte ihn sogar und gab ihm stets die Rückendeckung, die er brauchte. Julia versuchte sich zu erinnern, wann sie Nadine und die Kinder zuletzt gesehen hatte. Viel zu lange her, wenn du so lange darüber nachdenken musst, tadelte sie sich. Vielleicht doch ein guter Vorsatz, den sie fassen sollte, entschied sie: mehr Zeit mit den Menschen verbringen, die mir nahestehen. Dann fiel ihr ein, dass sie sich das schon längst vorgenommen hatte, und nicht nur einmal. An der Umsetzung allerdings scheiterte es noch.
    »Ist okay, mein Lieber, ich wollte dich nur aufziehen«, fuhr sie schnell fort. »Aber ich frage mich, ob wir uns deine Erfahrungen mit Kapitalanlagen zunutze machen können, verstehst du, irgendwo andocken.«
    »Falsches Thema«, wehrte Hellmer ab, noch immer brummelig. »Aber im Grundsatz hast du recht, wir sollten sehen, dass wir einen Draht zu ihr finden. Nach allem, was ich recherchiert habe, ist sie so eine typische Millionärsgattin, den ganzen Tag nichts zu tun, dafür aber Mitglied in etlichen wohltätigen Kreisen. Repräsentiert bei jeder Gelegenheit die Firma an der Seite ihres Mannes, besitzt wohl selbst einen nicht unbedeutenden Anteil daran. Ach ja, und sie hat keine Kinder, also Vorsicht. Das kann bei Frauen ihres Alters und ihres Schlages ja durchaus zu einer gewissen Stutenbissigkeit führen.«
    »Trägst ja ganz schön dick auf«, kommentierte Julia patzig. »Ich habe auch keine Kinder, obwohl ich es mir weiß Gott gewünscht hätte. Aber das ist eben nicht jeder Frau vergönnt, schon gar nicht, wenn man mit dem Job verheiratet ist oder nur Kerle trifft, deren Gene sich besser nicht weiterverbreiten sollten. Deine Alltagspsychologie zieht bei mir nicht, mein Lieber.«
    »Dann urteile meinetwegen selbst«, murmelte Hellmer und klang ein wenig beleidigt. »Ich sage dir nur: Sie wird alle Klischees erfüllen, dazu habe ich sie nicht

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