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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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selbst«, begann ich. »Vermutlich können wir doch davon ausgehen, dass Zack seiner Frau von den Angriffen der Skinheads auf die Polizeiwache erzählt hat, oder?«
    Bailey nickte. »Ich denke schon.«
    »Dann hatte Lilah die Idee, den Skinheads den Mord in die Schuhe zu schieben, vielleicht daher.«
    »Eventuell hat sie sogar einen dafür angeheuert.«
    »Das wäre ziemlich riskant«, sagte ich. »Diese Typen sind keine Chorknaben. Lilah müsste wissen, dass sie, wenn sie geschnappt werden, sofort alles ausplaudern.«
    »Aber wem würde die Polizei glauben?«, fragte Toni. »Ein paar Nazi-Schweinen oder einer Anwältin, die mit einem Polizisten verheiratet ist? Vor allem in Anbetracht der Grausamkeit dieses Mordes.«
    »Genau«, sagte ich.
    »Sollte sie einen Skinhead engagiert haben, wie ist sie dann überhaupt an ihn herangekommen?«, fragte Toni.
    »Ich hätte da eine Vermutung«, sagte ich. »Laut Larry hat sie doch bei der Staatsanwaltschaft ein Praktikum gemacht. Wir hatten eine Einstellungssperre, und sie ist irgendwo in Orange County gelandet …«
    »Die Skinheads da unten sind ziemlich aktiv«, fiel Bailey ein.
    »Richtig. Selbst wenn sie nie mit Skinheadgeschichten zu tun hatte, hatte sie Zugang zu allen möglichen Informationen.«
    »Namen, Adressen, Telefonnummern. Wer die ganz harten Typen waren«, sagte sie. »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Vielleicht sollten wir also dem Public Enemy Number One einen Besuch abstatten«, schlug ich vor. »Ich will damit nicht sagen, dass sie jemanden vom PEN1 angeheuert hat, um Zack umzubringen, aber möglicherweise entdecken wir ja irgendeine Art von Verbindung. Wer weiß, vielleicht hat sie einen von ihnen als Bodyguard engagiert …«
    »Um sich vor Simon zu schützen«, schloss Bailey. »Sie muss Angst gehabt haben, dass er sich an ihre Hacken heftet, so wie er vor Gericht ausgerastet ist. Und es war ja auch in den Nachrichten, dass er das Bundesgericht auf sie ansetzen will.«
    »Richtig«, sagte ich. »Nicht zu vergessen, dass eine ganze Polizeiwache sie für schuldig gehalten und das Urteil ziemlich persönlich genommen hat.«
    »Wenn deine Theorie stimmt, könnte Simons Mörder also tatsächlich ein Skinhead sein«, stellte Bailey fest.
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Falls nicht, weiß aber vielleicht einer dieser Typen, wo sie sich aufhält«, endete sie.
    »Und wenn wir sie finden, können wir sie möglicherweise davon überzeugen, uns etwas über den Messerstecher zu erzählen …«
    »Tut sie das nicht, steht sie nämlich wie eine Helfershelferin und Sympathisantin des Mörders da«, sagte Bailey. »Das finde ich plausibel. Mir ist nur nicht klar, wie wir einen Skinhead dazu bringen sollen, mit uns zu sprechen. Egal wen wir uns vorknöpfen, wir brauchen einen wirksamen Hebel.«
    »Ach, komm schon«, sagte ich. »Wie viele von diesen Jungs haben denn schon nichts auf dem Kerbholz?«
    Vermutlich waren die meisten Bandenmitglieder auf Bewährung oder in Hafturlaub. Einen Verstoß zu finden, für den man sie verhaften könnte, wäre ein Kinderspiel.
    Bailey nickte. »Komplizierter wird es sein, einen Ansprechpartner zu finden, ohne uns selbst einen Platz im Leichenschauhaus zu sichern. Was schlägst du vor, wie wir uns an diese Burschen ranmachen?«
    Ich setzte ein selbstzufriedenes Lächeln auf. »Das ist die Stelle, an der ihr mir für meine Sozialkompetenz danken dürft.« Bailey sah mich an.
    »Mein Kumpel Luis Revelo«, sagte ich. »Der Anführer der Sylmar Sevens.«

52
    B ailey und ich hatten Luis Revelo bei unserem letzten gemeinsamen Fall kennengelernt. Er wurde verdächtigt, eine Vergewaltigung begangen zu haben und mir nach dem Leben zu trachten. Als ich in beiden Fällen seine Unschuld beweisen konnte, hatte ich einen hilfreichen, wenngleich etwas unorthodoxen Verbündeten gewonnen.
    »Hallo?« Toni sah erst mich an, dann Bailey. »Luis ist ein Hispanic. Als mir zum letzten Mal Skinheads über den Weg gelaufen sind, waren sie noch ziemlich weiß.«
    In Zeiten, bevor man der Arischen Bruderschaft, der ältesten der rechtsextremen Gefängnisbanden, besonders strenge Haftbedingungen aufgebrummt hatte, hätte Toni recht gehabt. Deals und Geschäfte mit Nichtweißen waren damals strikt verboten. Dann hatte das Bundesgericht alles darangesetzt, die Arische Bruderschaft kaltzustellen, hatte gegen Dutzende ihrer Galionsfiguren reihenweise Anklagen hervorgebracht und die drakonischsten Haftbedingungen der Gefängnisgeschichte verhängt. In der Folge

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