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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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euch, wenn wir da sind«, versprach ich. »Außerdem habe ich es meinen Bekannten« – ich zeigte mit dem Daumen auf die Ermittler im Wagen hinter uns – »bereits mitgeteilt, und ich möchte mich doch kooperativ zeigen.«
    Toni und Bailey schnaubten synchron.
    Die Ermittler folgten uns ins Hotel und bezogen, als wir meine Suite betraten, im Flur Stellung.
    »Wieso hast du plötzlich Personenschutz?«, erkundigte sich Bailey.
    Während wir die Mäntel auszogen und über einen Stuhl legten, erklärte ich, wie Eric von dem Überfall erfahren hatte. »Mit der Geheimniskrämerei ist es also jetzt vorbei.«
    »Ich bleibe aber auch«, sagte Bailey. »Mir egal, wie viele dieser Leute hier herumhängen.«
    Ich war zu müde, um zu protestieren. Stattdessen hielt ich eine Flasche Wein hoch und eine eisgekühlte Flasche Russian Standard Platinum Wodka.
    Bailey nahm ein Glas. »Wodka.«
    »Mir ist nach Wein«, sagte Toni.
    Ich öffnete die Flasche und schenkte ihr und mir ein. Bailey überließ ich es, sich vom Wodka selbst zu bedienen. »Wollen wir etwas zu essen bestellen?«
    »Noch nicht«, sagte Bailey. »Zumindest nicht für mich.«
    Toni schüttelte ebenfalls den Kopf. »Ein bisschen Knabberzeug wär aber nicht schlecht«, sagte sie.
    Ich holte Nüsse und Brezelchen, setzte mich dann aufs Sofa und hob mein Glas.
    »Auf eine Wahnsinnswoche«, sagte ich sarkastisch.
    »Ich trinke darauf, dass sie fast vorbei ist«, sagte Toni.
    Wir nahmen alle einen langen Schluck.
    »Was machen wir also auf deinem Zimmer?«, fragte Bailey.
    Ich erzählte ihnen von Phil Hemets jüngstem Versuch, mich und die anderen Mitglieder der Special Trials in den Dreck zu ziehen. Als ich fertig war, kochte Toni. Sie schüttete sich noch ein Glas Wein ein, beugte sich dann vor und trommelte mit den Fingern auf dem Glas herum.
    »Weißt du, was wir brauchen?«, fragte sie schließlich.
    »Eine nicht registrierte Waffe?«, fragte ich.
    Toni starrte mich an. »Nein, Dreck. Um zurückzuschmeißen.«
    »Auch nicht schlecht«, sagte ich, fuhr mir mit der Hand durchs Haar und zuckte zusammen, als ich an eine der vielen wunden Stellen geriet. »Und woher nehmen wir den Dreck?«
    »Überlass das mir«, antwortete Toni.

62
    W ir verließen meine Suite nicht mehr. Auch Toni fuhr nicht nach Hause, sondern schlief auf dem Sofa.
    Am nächsten Tag war es hell und sonnig. Ich stand auf und hielt die Hand aus dem Fenster. Es schien wärmer zu sein als in den letzten Tagen, was vielleicht meine Schmerzen lindern helfen würde. Ich fühlte mich immer noch wie eine Neunzigjährige. Im Gästezimmer hörte ich Bailey rumoren. Und roch ich da etwa Kaffee?
    Ich nahm eine Dusche und machte eine Bestandsaufnahme der Schäden an Gesicht und Körper. Besser, wenn auch nicht gut. Etwas Gelb schien hinter dem Violett auf, was schon ein Fortschritt war. Schnell schlüpfte ich in Jeans und Pullover. Na ja, schnell vielleicht nicht gerade. Es war eher so, dass ich mich hineinquälte. Als ich dann endlich ins Wohnzimmer kam, wartete dort tatsächlich bereits der Kaffee. Und Gebäck. Würde ich länger mit Bailey zusammenwohnen, müsste ich irgendwann in Bettlaken vor Gericht erscheinen. Ich schenkte mir Kaffee ein und brach die Hälfte eines Bagels ab.
    Toni setzte sich auf, gähnte und trottete dann schläfrig ins Bad. Zwei Sekunden später lief die Dusche.
    »Wie geht es dir, mein Sonnenschein?«, fragte Bailey, die in ihrer braunen Röhrenhose und den Stiefelchen bereits perfekt aussah.
    »Besser.« Ich trank einen Schluck Kaffee. »Herzlichen Dank für die Bestellung.«
    Bailey grinste, da sie wusste, dass ich das Angebot nicht goutierte. »Komm schon, das wird dich schon nicht umbringen. Und deine Bodyguards ertragen dich vielleicht besser, wenn du ihnen ein paar Blätterteigteilchen abgibst.«
    »Dann reich sie mir doch mal bitte.«
    Sie gab mir den Teller. »Das lobe ich mir.«
    Ich legte die meisten Teilchen auf einen anderen Teller und verließ das Zimmer. Gary stand direkt neben der Tür, und Mario hatte am anderen Ende des Flurs Stellung bezogen.
    »Ich dachte, wir werden gemeinsam dick«, sagte ich und hielt Gary den Teller hin.
    »Darüber müssen Sie sich doch keine Gedanken machen«, sagte Gary und nahm mir den Teller ab.
    Wenn jemand anderes das gesagt hätte, hätte es vielleicht anzüglich geklungen, aber bei ihm wirkte es einfach wie eine Feststellung.
    »Ihre Gattin muss die glücklichste Frau auf Erden sein«, sagte ich.
    »Das erzähle ich ihr schon seit zehn

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