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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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könnten die Buslinien prüfen, aber ich hielt nicht viel von dieser Theorie. »Wenn Tran eine Spritztour machen wollte, hätte er dann nicht seine Freunde dazu eingeladen? Oder ihnen zumindest Bescheid gegeben, dass er nicht kommt? Laut Duncan war er nicht der Typ, der einfach nicht auftaucht.«
    Bailey starrte auf die Straße. »Es sei denn, er war high.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ein bisschen weit hergeholt, oder?«
    »Du denkst also nicht, dass Tran den Wagen von Bagrams Grundstück gestohlen hat?«
    »Nein.« Ich machte eine Pause, um meine Gedanken zu sortieren. »Die Daten zu Alicia Morris stimmen alle nicht, aber Tran Lee hat definitiv in Lilahs Auto gelegen …«
    »Und er ist mit diesem Auto nicht zum Birds gefahren …«
    »Und er hat seinen Freunden auch nicht Bescheid gesagt, dass er nicht kommt«, schloss ich. »Stattdessen ist er viele Meilen von hier in einem Park gelandet.«
    »Ziemlich merkwürdig«, stimmte Bailey zu. »Dann diese falschen Informationen über Alicia Morris …«
    »Die ihr Auto ungefähr zur selben Zeit gestohlen gemeldet hat, als Lilahs Auto von Bagram gestohlen gemeldet wurde. Was übrigens, nebenbei bemerkt, sechs Monate vor Zacks und Lilahs Hochzeit war.«
    »Und die Zulassungsnummer von Alicias Wagen unterscheidet sich nur um eine Ziffer von derjenigen von Lilahs Wagen. Der Unterschied zum erfundenen Wagen würde also gar nicht groß auffallen.«
    »Lilah ist Alicia Morris«, sagte ich. »So haben sich Lilah und Zack kennengelernt.«
    Bailey dachte über meine Behauptung nach und nickte dann. »Warum hätte sie Zack aber einen falschen Namen, eine falsche Adresse und eine falsche Zulassungsnummer sagen sollen?«
    »Hat sie gar nicht, wenn du mich fragst.«
    Bailey sah mich an, bevor sie sich wieder auf die Straße konzentrierte. Ich konnte sehen, wie die tiefere Bedeutung meiner Worte einsickerte. »Der einzige andere Weg, den Bericht zu fälschen, wäre, wenn Zack …«
    Ich sagte nichts, sondern überließ es Bailey, die Lücke zu füllen. Wir fuhren schweigend weiter. Als sie hinter dem Gerichtsgebäude parkte, verhieß ihre Miene nichts Gutes. Wir redeten erst wieder, als wir die heimwärts strömenden Massen überwunden und mein Büro erreicht hatten. Ich legte meine Tasche ab und zog den Mantel aus. Bailey setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.
    »Lilah hat Tran überfahren und die Leiche dann zum Griffith Park transportiert«, sagte sie.
    »Sie wollte einen Unfall mit Fahrerflucht vertuschen.«
    »Mich hat es die ganze Zeit irritiert, dass Tran Lee seine Freunde im Birds treffen wollte und plötzlich allein in einem gestohlenen Auto eine Böschung runterfährt«, sagte Bailey.
    »Wenn jemand ein Auto gestohlen meldet, dann wird doch Zeit, Datum und Ort des Anrufs registriert, oder?«
    Bailey nickte. »Der Anruf wird sogar aufgezeichnet.«
    »Dann kann man also die Stimme hören und sagen, ob sie weiblich, männlich, jung oder alt war, richtig?«
    »Ja«, antwortete Bailey. »Vermutlich ist die Aufzeichnung nicht deutlich genug, um sie einer Person juristisch einwandfrei zuzuordnen, aber sie reicht, um Stimmen auszuschließen. Und wenn deine Theorie stimmt, dann hat Lilah selbst angerufen …«
    »Man musste also der Tatsache Rechnung tragen, dass es eine Frau war, die den Diebstahl gemeldet hatte. Was auch immer Zack in das Protokoll schrieb, es musste mit dem Anruf übereinstimmen, das war ihm bewusst. Also entschied er sich für Alicia Morris, weiß, weiblich, ähnliche Zulassungsnummer, Gegend von La Poubelle. Die entscheidende Frage ist, wieso Zack das Anzeigeprotokoll überhaupt fälschen wollte? Er hat die Verbindung zwischen Lilah und dem Wagen, in dem Tran gestorben ist, praktisch ausgelöscht.«
    »Stimmt. Und da Lilah eine Kopie von dem Protokoll bekommen hat, konnte sie sehen, dass alle persönlichen Angaben gefälscht waren. Sie muss also von vornherein damit einverstanden gewesen sein.«
    »Willst du wissen, was ich denke? Lilahs Anzeige war von Beginn an falsch. Ihr Auto wurde nie gestohlen«, sagte ich.
    Wir verfielen in Schweigen. Innerlich spielte ich alles noch einmal durch und suchte nach Schwachstellen in meiner Theorie. Ich war mir allerdings sicher, dass ich auf der richtigen Spur war.
    »Wenn Lilah zum Griffith Park gefahren sein sollte, um die Leiche dort zu entsorgen, dann hätte sie Tran ja in den Wagen laden müssen. Sie ist aber keine Gewichtheberin«, gab Bailey zu bedenken.
    Ich sah in den Bericht des Gerichtsmediziners.

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