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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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Krawatte. Jeder einzelne Gegenstand rief Erinnerungen und das Gefühl der Vertrautheit wach. Was für ein Mensch er auch gewesen sein mochte, seine Familie kannte nur den liebenden Sohn und großen Bruder. Jede Sekunde an diesem Ort, zwischen all diesen Dingen, musste sie an den brutalen Verlust erinnert haben.
    »Und wo hat Simon gewohnt, bevor er …« Ich hielt inne und hasste mich selbst dafür, dass ich wieder auf diesen schmerzlichen Moment zu sprechen kommen musste.
    »Er hatte eine kleine Wohnung hier in der Nähe«, sagte Claire. »Mit einer Garage, die er als Werkstatt dazugemietet hatte.«
    »Kennen Sie den Vermieter?«, fragte ich.
    Claire nickte. »Mrs Kluffman – eine reizende ältere Dame. Sie lebt im Haupthaus. Simons Apartment war ein Anbau über der Garage, aber es ist sicher schon eine Weile wieder vermietet«, sagte Claire. »Ich könnte Mrs Kluffman aber anrufen und nachfragen, wenn Sie wollen.«
    Wollte ich, und sie verließ den Raum. Gary teilte uns mit, dass sie mit der Suche fertig seien. Gefunden hatten sie nichts. Ich beugte mich vor und flüsterte: »Tun Sie mir einen Gefallen. Lassen Sie die Jungs ein paar Kisten besorgen und sie zum Auto tragen.«
    »Verstanden«, sagte Gary. »Wir werden uns alle Mühe geben.«
    »Danke.« Ich lächelte.
    Schwitze, Lilah, schwitze.
    Ein paar Minuten später kam Claire zurück.
    »Wir haben Glück«, sagte sie. »Mrs Kluffman hat die Wohnung ein paar Monate nach Simons Auszug weitervermietet, aber zurzeit steht sie leer. Ich habe ihr von Ihnen erzählt, und sie sagt, Sie sollen ruhig kommen und sich umsehen.«
    »Wunderbar«, sagte ich.
    Wir ließen uns Adresse und Telefonnummer geben und fuhren zu Mrs Kluffman. Das war der nächste Schuss ins Blaue, aber da die Wohnung kleiner war, würde die Aktion wesentlich weniger Zeit schlucken.
    Als unsere kleine Kolonne zu Simons letztem privatem Wohnsitz fuhr, klappte ich die Sonnenblende herunter und versuchte, im Spiegel zu erkennen, ob uns jemand folgt.
    »Das funktioniert nur bei Nancy Drew«, sagte Bailey altklug.
    Da hatte sie recht. Mit einem genervten Stöhnen schob ich den Spiegel wieder zu und klappte die Sonnenblende wieder hoch.
    Mrs Kluffman war eine große, dicke Frau, das Klischee einer Großmutter. Sie nickte freundlich, als wir ihr von unseren Plänen erzählten, und führte uns eine Außentreppe zu einem kleinen Ein-Zimmer-Apartment hoch. Die Garage darunter, wo sich Simon seine Werkstatt eingerichtet hatte, war mittlerweile ein Lagerraum.
    Gary sondierte das Terrain mit geübtem Auge und entwickelte ein neues Suchraster. Drei Stunden später waren die Ermittler fertig, hatten aber erwartungsgemäß nichts gefunden – außer zwei von Simons Kreationen: eine Schale und eine Servierplatte. Dieses Mal ließ Gary unaufgefordert drei leere Kisten zum Auto schleppen.
    Wir bedankten uns bei Mrs Kluffman. Dann rief ich die Bayers an, um ihnen mitzuteilen, dass die Suche nichts erbracht hatte. Im Laufe der Aktion war mir aber etwas durch den Kopf gegangen, wonach ich Claire noch fragen wollte.
    »Was ist eigentlich mit Simons Sachen geschehen, nachdem er das Haus von Mrs Kluffman verlassen hat?«, fragte ich. »Haben Sie die alle bei sich zu Hause gelagert?«
    »Oh Gott, nein«, sagte sie. »Das Apartment war zwar klein, aber er hat es geschafft, es total vollzustopfen. Und natürlich nimmt auch die Töpferscheibe immer eine Menge Platz weg.«
    »Und was haben Sie mit den Sachen gemacht?«, fragte ich.
    »Die haben wir in ein Lager gebracht«, antwortete Claire. Dann schnalzte sie mit der Zunge. »Natürlich, warum habe ich nicht sofort daran gedacht? Das Lager ist nicht weit von Ihnen entfernt. Ich komme sofort hin.«
    Das hielt ich für eine großartige Idee.
    Bis ich das Lager sah.

79
    A ls wir die Adresse erreichten, dämmerte es bereits. Die Dunkelheit verbreitete sich am Himmel und schluckte die letzten Sonnenstrahlen. Unser Ziel – U-Store Lockers – war ein großer beiger Betonklotz und stand am Stadtrand, wo die Grundstückspreise niedrig waren und vorwiegend hässliche Lagerhallen aus dem Boden schossen. Umgeben von einem hohen schwarzen Stahlzaun wirkte das Gebäude wie ein verlassenes Haus auf einem aufgegebenen Grundstück. Menschen, die hier Lagerräume anmieten mussten, hatten meist nicht viel Glück im Leben. Das Gebäude selbst strahlte bereits Enttäuschung, Verlust und Entwurzelung aus.
    Claire stand am Tastenfeld, mit dem man das Tor öffnete, als unsere kleine Entourage

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