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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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witterte, bewegten wir uns in Richtung Metalltür. Als wir die Ecke des düsteren Flurs erreichten, hielten wir an und sahen nach rechts und links. In der Tintenschwärze irgendetwas zu erkennen war schlicht unmöglich.
    Bailey bedeutete mir stumm: Bei drei .
    Ich nickte, und sie hielt die Finger hoch. Eins … zwei …
    Bei drei rannten wir los. Dummerweise hatte ich die Entfernung falsch eingeschätzt, und dank des Adrenalinschubs war meine Geschwindigkeit viel zu hoch für den verfügbaren Raum. Ich flog förmlich und knallte direkt gegen die Metalltür. Im Prinzip wäre das lustig gewesen – wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass es der letzte Witz war, über den wir gemeinsam lachten. Schnell suchte ich nach dem Türgriff. Es gab keinen.
    »Vermutlich ist es eine Automatiktür«, sagte Bailey.
    Ich sah mich um. Ob es einen weiteren Ausgang gab, wussten wir nicht, aber die einzige Möglichkeit, es herauszufinden, wäre gewesen, blind durch den tiefschwarzen Gang zu tappen. Nein danke.
    »Wir müssen uns bemerkbar machen«, sagte Bailey.
    Im nächsten Moment trommelten wir bereits gegen die Tür und begannen zu schreien. »Hallo! Wir sind hier drin!«
    Als wir so schrien und hämmerten, spürte ich schon, wie mir ein Messer in den Rücken gestoßen oder eine Kugel ins Fleisch gejagt wurde. Was mich am meisten beunruhigte, war, dass wir es bei dem Lärm gar nicht hören würden, wenn jemand hinter uns auftauchte. Ich bedeutete Bailey aufzuhören und blickte mich um.
    Eine Weile schwiegen wir. Ich versuchte, meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen, aber bei meinem rasenden Puls war das nahezu unmöglich. Das Gefühl der Gefahr bereitete mir körperliche Schmerzen.
    Plötzlich glitt die Tür auf.
    »Entschuldigung.« Gary stand vor uns und wirkte ziemlich verlegen. »Irgendjemand hat sich an das Tastenfeld gelehnt und das Ding aus Versehen geschlossen.«
    Ich war so benommen vor Erleichterung, dass ich beinahe in Ohnmacht gefallen wäre.
    »Ist alles okay?«, fragte er und musterte uns.
    »Alles in Ordnung«, antwortete Bailey.
    »Alles bestens«, stimmte ich zu und schlenderte so unbefangen hinaus, wie meine wackeligen Knie es zuließen.
    Was immer du tust , du darfst jetzt nicht kotzen , sagte ich mir.
    »Wozu dann die Bewaffnung?«, fragte er und nickte zu den Pistolen in unseren Händen hinüber.
    »Oh«, sagte ich. »Wir haben nur ein paar Vergleiche angestellt.«
    »Rachel denkt darüber nach, sich eine Glock zuzulegen«, sagte Bailey.
    Wir stiegen in Baileys Wagen. Gary stieg in seinen, der ein paar Meter weiter parkte. Bailey ließ das Fenster herab.
    »Danke für alles«, rief sie.
    Er bedeutete uns, ihm zu folgen, und wir fuhren hinter ihm her zum Ausgang, wo er den Code eintippte. Das Tor glitt auf. Wir rollten dicht an seiner Stoßstange hinaus.
    Bailey fuhr in Richtung Freeway.
    »Oliven extra, damit mehr Platz fürs Wesentliche bleibt«, sagte ich.
    Sie nickte und trat aufs Gaspedal.

81
    A ls wir meine Suite betraten, waren wir am Ende, aber auch leicht berauscht. Sollten Gary und Kollegen unseren Zustand nach dem Barbesuch registriert haben, waren sie jedenfalls cool genug, kein Wort darüber zu verlieren. Wir nuschelten einen Gutenachtgruß. Ich nahm eine Dusche und war bereits auf dem Weg ins Bett, als ich sah, dass ich auf dem Hoteltelefon eine Nachricht hatte. Komisch, niemand rief mich auf diesem Anschluss an. Ich drückte die Abhörtaste.
    »Hallo, hier ist Daniel. Es ist jetzt … achtzehn Uhr dreißig. Ich habe es schon im Büro versucht, aber dort hat man mir gesagt, du seist unterwegs. Was ich nur wissen wollte: Bist du schon zum Abendessen verabredet? Vielleicht würdest du dich ja über meine Begleitung freuen. Hier meine Nummer …«
    Reflexartig griff ich zu einem Stift und schrieb die Nummer auf den Notizblock, der immer neben dem Telefon lag. Ich legte auf und starrte auf die Zahlen. Mir war klar, dass die Nachricht mehr war als eine spontane Einladung zum Dinner. Was ich nicht wusste, war, wie ich darauf reagieren sollte. Ich war allerdings zu müde, um diese Frage abschließend zu klären, daher fiel ich ins Bett und hoffte auf einen traumlosen Schlaf. Natürlich träumte ich die ganze Nacht, von riesigen, gesichtslosen Ungeheuern mit Macheten in den Klauen verfolgt zu werden.
    Beim Frühstück holte ich die Broschüren heraus, die ich in einer von Simons Kisten gefunden hatte.
    »Hier ist eine Broschüre für eine Anlaufstelle in Glendale und eine für Venice. Venice Community

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