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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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schüttelte traurig den Kopf. »Wollen Sie jetzt etwa wissen, wie sich die beiden überhaupt kennengelernt haben?«
    Ich lächelte. »Wäre das nicht eine naheliegende Frage?«
    »Unbedingt«, sagte Rick. »Darauf habe ich aber nie eine befriedigende Antwort bekommen.«

43
    E s war früher Abend, als wir bei Rick fertig waren. Eigentlich wollte ich dieses zauberhafte Nest gar nicht verlassen, aber uns fielen einfach keine Fragen mehr ein. Bailey fuhr durch die engen Gassen des Wohnwagenparks und bog dann auf den Pacific Coast Highway ab. Die Autobahn verlief parallel zum Meer, und ich starrte aus dem Fenster, gebannt von dieser endlosen Fläche gewellten Wassers, die sich unter dem grauen wolkenschweren Himmel gen Horizont zog.
    »Hunger?«, fragte ich Bailey. Ich hatte nicht die Energie, zur Arbeit zurückzufahren, und ich war auch nicht scharf darauf, in mein Hotelzimmer zu gehen, wo ich zu viel Zeit hätte, über Graden nachzudenken.
    »Das fragst ausgerechnet du«, sagte Bailey. »Wie wär’s mit Guido’s?«
    In unserem letzten gemeinsamen Mordfall wurde die Leiche des Vergewaltigers in seinem Wagen am Grunde des Malibu Canyons gefunden, aufgespießt auf einen kleinen Baum. Einer der Kriminaltechniker am Tatort hatte uns ein italienisches Restaurant empfohlen, das nur wenige Minuten entfernt auf der Landseite des Pacific Coast Highway lag. Damals hatten wir allerdings keine Zeit mehr dafür gehabt.
    »Perfekt.«
    Fünf Minuten später fuhr Bailey auf den Parkplatz. Lichterketten hingen an den Fenstern, die den Blick auf den kleinen Meereszufluss neben dem Restaurant freigaben, und verliehen der Atmosphäre etwas Feierliches. Es war sechs, und der Speisesaal war noch nicht voll, aber die kleine, gemütliche Bar neben dem Eingang wimmelte bereits von Stammgästen, die redeten oder im von der Decke herabhängenden Fernseher das Basketballspiel verfolgten. Die Stimmung war entspannt und gesellig, und der Chef begrüßte uns, als wären wir seine Lieblingscousinen.
    Er führte uns zu einer kleinen Nische mit Aussicht auf den Meereszufluss. Der Kellner stellte sich als Aris vor, sprach mit uns, als hätten wir uns auf der Highschool zusammen bekifft, brachte uns Wasser, Brot und ein Tellerchen mit Olivenöl und reichte uns dann die Speisekarte. Ich beobachtete die Entenfamilie, die munter übers Wasser schwamm, während das Zwielicht langsam dem silbernen Glanz der vom Mond beschienen Wolken wich. Wunderschön.
    Ein Hilfskellner kam mit einem Krug Wasser an unseren Tisch. »Darf ich Ihre Karaffe auffüllen? Oder haben Sie Angst zu rosten?«, fragte er und lachte dann über seinen eigenen Witz.
    »Danke, wir sind restlos zufrieden«, sagte Bailey.
    Ich lächelte, während ich beobachtete, wie er zu einem anderen Tisch ging. »Was ist bloß mit den Leuten hier los? Ich habe fast das Gefühl, ich sollte sie zum nächsten Familientreffen einladen oder mir wenigstens etwas Geld von ihnen leihen.«
    Aris kam zurück, und ich bestellte einen Rucolasalat und gegrillten Tilapia. Bailey nahm den gegrillten Lachs mit Gemüse. Als Vorspeise wählten wir Bruschetta und für jeden ein Glas Pinot Noir, da wir vermutlich lange genug blieben, um den Alkohol wieder abzubauen. Beim zweiten Glas würde sich dann entscheiden, wer fährt.
    »Und?«, begann Bailey, als der Kellner uns den Wein gebracht hatte. »Wie geht es dir?«
    Genau die Frage, über die ich weder nachdenken noch reden wollte. »Passt schon«, sagte ich und trank einen Schluck. Ich freute mich über das reiche, pfeffrige Aroma und hoffte, das Thema wäre beendet.
    »Ich weiß ja nicht, was zwischen dir und Graden vorgefallen ist, und ich würde auch nicht behaupten, dass ich mich da einmischen sollte …«
    »Aber da kommt auch schon das große Aber«, sagte ich und lehnte mich zurück.
    »Vollkommen richtig«, stimmte Bailey zu. »Aber dein Wohlbefinden geht mich schon etwas an. Und das bedeutet, dass ich es wenigstens ansprechen sollte, wenn ich der Meinung bin, dass du einen großen Fehler machst. Dieses Zerwürfnis ist ein Fehler. Du bist nicht mehr du selbst, liebe Freundin.« Bailey hielt inne und sah mich bedeutungsschwer an. »Und nur damit du es weißt, für Graden gilt dasselbe.«
    Ich wollte schon sagen, dass es mich nicht interessierte, was für Graden gilt, aber Bailey würde die Lüge selbstverständlich durchschauen. Also sagte ich lieber nichts.
    »Ihr passt wirklich gut zueinander und tut einander gut. Du bist es dir selbst schuldig, dich zu fragen, ob

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