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Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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gestaltender Kunst.«
    »O Mann … Und was ist die gute Nachricht?«
    »Die holländischen Cops haben Wares Website auffliegen lassen. Die Computerfachleute vom FBI haben sie aufgespürt; es war ja schon früher Morgen in Holland, und man hat die Cops dort verständigt, und die haben den Betreiber der Website festgenommen. Sie machen jetzt irgendwas Kompliziertes, um Kopien von den Dateien zu ziehen – wie das läuft, weiß ich nicht. Aber sie sagen, es wären sehr umfangreiche Dateien, es müsste sich um Fotos handeln. Hunderte davon.«
    »Hat Ware schon Freilassung gegen Kaution beantragt?«
    »Die Anhörung läuft gerade. Der County-Richter verlangt das Pfandrecht auf sein Haus.«
    »Wer ist sein Anwalt?«
    »Jeff Baxter.«
    »Okay. Ich werde mit ihm reden, sobald er von der Anhörung kommt. Ich gehe gleich rüber und versuche, ihn zu erwischen.«
    »Zu schade, dass die Feds nicht mehr über die Zeichnungen rausgefunden haben«, bedauerte Marcy.
    »Ja …« Lucas zupfte an der Unterlippe, sagte dann: »Ich kenne da einen Künstler in St. Paul. Hat sich einen großen Namen gemacht. Er ist Maler. Ich weiß nichts über ihn, habe mich nur telefonisch mal an ihn gewandt, als ich eine Frage zu einem Gemälde hatte. Er hat mir die Frage sofort und klar beantwortet. Ein Bekannter an der Uni sagte mir, der Mann sei ein Genie. Vielleicht sollten wir ihn bitten, sich die Zeichnungen mal anzusehen …«
    »Wie heißt er?«, fragte Marcy.
    Lucas kratzte sich am Kopf. »Ehm, Kidd. An den Vornamen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber er scheint ziemlich berühmt zu sein.«
    »Ich werde ihn aufspüren«, sagte sie. »Was machst du den Rest des Tages?«
    »Mit Baxter und Ware reden, wenn ich sie antreffe. Über die ganze Sache nachdenken. Alle Papiere lesen … Verdammt, ich wünschte, Wise hätte sich zur Grenze abgesetzt, statt zu uns zu kommen. Wir hätten ihn erwischt und damit einen Verdächtigen in den Fingern.«
    »Zwei Probleme: Er hat sich nicht abgesetzt, und er ist nicht der Täter.«
    »Ja, ja. Aber hast du dir schon überlegt, was das bedeutet? Dieser Deputy aus Menomonie – seine Theorie kommt wieder voll ins Spiel: Ein dünner blonder Mann, der wie ein anderer Filmstar aussieht, nicht wie Bruce Willis.«
    »Edward Fox. Der Bösewicht in ›Der Schakal‹.«
    »Ja. Ich muss mir das alles noch einmal ansehen – ein Gefühl für den Kerl kriegen …«
    Jeff Baxter, Anwalt für Strafsachen, ein Mann in den Dreißigern mit rotblondem Haar, blasser nordischer Gesichtsfarbe und einer kräftigen englischen Nase, lehnte an der Wand vor dem Gerichtssaal und studierte Papiere in einem grünen Aktenhefter. Er sah Lucas kommen und hob grüßend die Hand.
    »Wie läuft’s bei Ihnen?«, fragte Lucas.
    »Schwache Saison«, antwortete Baxter. »Liegt an dem verdammten Dauerregen. Kein Mensch fuchtelt bei diesem Wetter mit einer 7,11-mm-Pistole rum.«
    »Stimmt. Wann haben Sie letztmals einen Typen mit einer 7,11 verteidigt?«
    »Meine Aussage war theoretisch gemeint«, sagte Baxter. Er stieß sich von der Wand ab. »Ist das eine rein zufällige, freundschaftliche Begegnung oder waren Sie auf der Suche nach mir?«
    »Sie verteidigen doch Morrie Ware, nicht wahr?«, fragte Lucas.
    »Ja. Ihre Leute sind gerade damit fertig, ihm das Gesetzbuch um die Ohren zu schlagen. Ich weiß allerdings noch nicht, wie gut der Fall von Ihrer Seite mit Beweisen untermauert ist.« Baxter war ein guter Anwalt und hatte eine feine Nase für einen möglichen Deal.
    »Die gute Beweislage hat in den letzten zwei Stunden noch eine Besserung erfahren«, sagte Lucas. »Die holländischen Cops haben Wares Website hochgehen lassen, und ich vermute, sie steckt voller Fotos von Kinderchen, die an ihrer Pipi rumspielen.«
    »Verdammte Scheiße … Sind Sie sicher, dass es sich um Kinderfotos handelt?«
    »Noch nicht ganz. Die Feds haben das noch in der Mache. Aber Morrie ist ein Mistkerl, was auch immer man finden wird.«
    »Ja … Mal nur zwischen uns beiden – wenn ich ihn in der Nähe eines
meiner
Kinder erwischen würde, würde ich ihm einen Pistolenlauf ins Ohr stecken. Aber ich
bin
nun mal sein Anwalt.«
    »Deshalb will ich ja mit Ihnen reden«, sagte Lucas. »Ware könnte uns in einem anderen Fall, der nichts mit seinen dreckigen Geschäften zu tun hat, helfen. Wir möchten ihn gerne mal ausquetschen … Und bei dem Kokain-Problem könnten wir eventuell einen Deal machen.«
    »Was ist das für ein anderer Fall?«
    »Der Aronson-Mord.«
    »Der Mann

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