Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
angenommen, die von weißen Streifen und Flecken durchbrochen wurde. »Wir müssen nach einem Mädchen suchen, das spitze rote Schuhe getragen hat«, sagte der Cop in dem Grab.
    »Solche Schuhe sind schon seit Jahren aus der Mode«, sagte Lucas.
    »Na ja, sie liegt ja schließlich auch schon ein paar Jahre hier.«
    Unten am Fuß des Hügels fuhr ein weiterer Wagen der Bundespolizei langsam an den Streifenwagen vorbei, hielt dann an, und drei Männer stiegen aus. »Baily«, sagte Del.
    Lucas sah nach unten. Baily war der Chef des FBI-Büros in Minneapolis. Er war ein kräftig gebauter Mann, dessen brutaler Einsatz beim Handballspiel gefürchtet war. »Geh, hol ihn ab und bring ihn ins Kommandozelt«, sagte Lucas zu Del. »Ich hole Marshall und McGrady.«
    McGrady stand an Grab Nummer sechs. Lucas sagte zu ihm: »Die Feds sind angekommen. Del bringt Baily zum Kommandozelt.«
    »Okay … Meinen Sie, sie schalten sich in den Fall ein?«
    »Sie werden sich so was wohl kaum entgehen lassen.«
    Marshall hatte seinen Platz auf dem Kamm des Hügels verlassen und stand an Grab Nummer drei, wo die Ausgräber gerade auf unberührte Erde gestoßen waren. »Kommen Sie mit zur Begrüßung des FBI«, sagte Lucas.
    McGrady und Baily schüttelten sich gerade die Hände, als Lucas und Marshall ins Kommandozelt traten. Baily gab Lucas die Hand und sagte: »Acht …«
    »Ja, Nummer acht wird gerade ausgehoben«, sagte Lucas. »Das ist Terry Marshall, Deputy Sheriff im Dunn County drüben in Wisconsin. Er hat die ganze Sache ins Rollen gebracht.«
    Lucas erklärte die Hintergründe, und als er fertig war, nickte Baily Marshall zu und sagte: »Gute Arbeit. Tut mir Leid, was da mit Ihrer Nichte passiert ist.«
    »Ich hoffe nur, dass wir den Mörder in die Finger kriegen«, sagte Marshall. »Wenn er von der neuen Entwicklung in der Zeitung oder im Fernsehen erfährt, hebt er wahrscheinlich wie ein dreckiger Aasgeier ab und verschwindet irgendwohin.«
    »Er findet keinen Ort, an dem er sich verstecken kann«, sagte Baily. »Wir haben so viele Leichen seiner Opfer gefunden, dass wir ihn durch Nachforschungen in den Lebensläufen dieser Opfer festnageln werden.«
    »Ganz so einfach wird das bestimmt nicht«, sagte Lucas. »Wir haben die Lebensläufe aller Frauen überprüft, denen Zeichnungen zugeschickt wurden, und bis jetzt ist kaum was dabei rausgekommen. Wir haben natürlich Übereinstimmungen in bestimmten Bereichen gefunden, aber keine, die zu handfesten Schlussfolgerungen führen.«
    »Wir bilden eine Task-Force aus der Staatspolizei Wiscon- sin, der Staatspolizei Minnesota und dem FBI. Wir werden jedem kleinsten Hinweis nachgehen. Wir haben alles Personal, das wir dazu brauchen … Ich habe heute Morgen mit dem Direktor persönlich gesprochen, und er hat diesem Fall die höchste Priorität eingeräumt. In den ganzen Vereinigten Staaten wohlgemerkt. Nichts anderes ist wichtiger.«
    »Großartig«, sagte Del. Der Ton, in dem er es sagte, ließ die Auslegung zu, es könnte spöttisch gemeint sein, und als alle ihn ansahen, beeilte er sich zu der Aussage: »Heh, ich meine das ernst. Ich meine es echt ernst …«
    Lucas und Del verließen den Hügel zwanzig Minuten später; was jetzt noch zu tun war, konnte man getrost den Profis überlassen. McGrady versprach, Lucas über das Telefon auf dem Laufenden zu halten, und Lucas sagte noch zu Baily, er werde Rose Marie vorschlagen, einen Cop der Stadtpolizei Minneapolis als Verbindungsmann zu der Task-Force abzustellen. »Wahrscheinlich wird ein Sergeant namens Marcy Sherrill den Job übernehmen.«
    Als sie losgefahren waren, sah Lucas Del an und sagte: »Dieses ›Großartig‹ mit der besonderen Betonung war ein unbedachter Schnellschuss in Richtung Baily …«
    »Ach Mann, das FBI ist doch nichts als ein Klotz an unserem Bein.«
    »Baily ist ein guter Mann«, sagte Lucas.
    »Nein, ist er nicht. Er wird eine Riesenmaschinerie aufbauen und in Gang setzen, und ich habe mich noch nie als Zahnrad in so einem Apparat geeignet.«
    »Aha – du bist eher so was wie ein Schwungrad, oder?«, meinte Lucas. »Oder aber eine Luftdruckbremse …«
    »Na ja … Ich meine, wir sollten uns mit Hochdruck auf die Übereinstimmungen in unseren Listen konzentrieren. Ich will nicht sagen, dass wir uns auf einen Wettstreit mit dieser Task-Force einlassen sollten, aber ich will, dass
wir
dieses verdammte Killer-Arschloch fangen.«
    »Ich hoffe, wir ziehen in dem Spiel nicht den Kürzeren …«
    Im Präsidium sprach

Weitere Kostenlose Bücher