Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
… Echtes Feuer. Die Holzscheite im Kamin sehen auch echt aus, nicht wahr, aber es ist Gasfeuer. Sieht aber aus, als ob echte Holzscheite brennen würd’n, oder? Es gibt sogar so ein Scheißzeug, das man reinsprühen kann, und dann riecht’s wie brennendes Buchenholz.«
    Die Frau kam mit zwei Bierflaschen und zwei Gläsern, die sie auf einem Tablett balancierte, aus der Küche zurück. Sie machte das so geschickt, dass Qatar vermutete, sie müsse einmal irgendwo als Kellnerin gearbeitet haben, auch wenn sie eigentlich zu jung dafür zu sein schien.
    »Das Bier«, sagte sie.
    »Guck dir das an«, sagte Randy mal wieder. Er hielt Qatar das Etikett einer der Flaschen vors Gesicht. »Spezial-Exportbier.«
    »Es geht Ihnen offensichtlich gut, mein Freund«, sagte Qatar.
    »Ja, es geht mir gut.« Randy sah die Frau an und sagte: »Setz dich auf den Boden.« Sie tat es, und Randy und Qatar tranken einen Schluck Bier. Dann fragte Randy unverhofft: »Hast du Geld dabei?«
    Qatars Augenbrauen fuhren hoch. »Nicht viel …«
    »Wie viel?«
    »Vielleicht … fünfzig Dollar.«
    »Hast du eine Karte für Geldautomaten?«
    »Nun, ehm …«
    »Wie hoch ist dein tägliches Limit?«
    »Vierhundert«, antwortete Qatar und trat sich im Geist selbst in den Hintern, dass er die Zahl preisgegeben hatte.
    Randy sah ihn einen Moment aufmerksam an, sagte dann: »Ich will dir mal erzählen, was mir heute passiert ist. Ich hab um sechs bei einer Party angefangen, so richtig auf die Pauke zu hauen, aber dann ging mir das Geld aus. Ich also hin zu einem Bankautomaten, und dann hab ich weitergefeiert, und dann ging mir wieder das Geld aus, aber ich hatt’ mein tägliches Limit schon ausgereizt. Ich hab mir also Geld gepumpt, aber das war auch schnell wieder alle, und dann wollt’ mir keiner mehr was pumpen, obwohl jeder gewusst hat, dass ich morgen mit der Bankcard wieder was abheben kann.«
    »Hmmm«, brummte Qatar. Er überlegte, ob er den Schmuck zurückverlangen sollte, aber Randy war ganz schön high, und er schien dazu zu neigen, sich rasch aufzuregen.
    »Also … ich will dich nicht anpumpen«, sagte Randy. »Ich will dir was verkaufen.«
    »Was? Ich meine, ich brauche kaum was …«
    »Die da«, sagte Randy und wies zu der Frau auf dem Boden. Sie sah Qatar an, sagte aber nichts.
    »Ich mach’s nicht mit Prostituierten«, lehnte Qatar ab. »Ich meine, ich habe im Prinzip nichts dagegen, aber ich habe Angst vor AIDS und Syphilis und Tripper und Herpes.«
    Randy legte entrüstet die Hand auf die Brust. »Randy lässt doch nicht zu, dass du den Tripper kriegst, Mann. Randy doch nicht! Du kannst keinen Tripper kriegen, wenn du ihr deinen Schwanz in den Rachen steckst. Von so was kann man ja wohl keinen Tripper kriegen, oder?«
    »Nun, ich …« Qatar sah wieder die Frau an, schüttelte den Kopf. Sie
war
sein Typ, das konnte er nicht leugnen – ihre Füße brauchten allerdings dringend eine intensive Reinigung. Und schließlich war es auch so, dass Barstad ihn völlig auslaugte. Er hatte seit Tagen keine sexuelle Regung mehr verspürt.
    »Sie macht alles, was du nur willst, Dick.« Als Qatar ihn erstaunt ansah – Dick? –, nickte Randy nur und sagte:
»Alles

    »Mann, ich weiß das ja zu schätzen, aber …«
    Randy konnte es nicht glauben, dass sein Vorschlag zurückgewiesen wurde. Er sagte zu der Frau: »Steh auf, Miststück. Zieh dich aus und zeig dem Mann, was du zu bieten hast.«
    Die Frau stand auf und fing an sich auszuziehen. Streifte das Sweatshirt über den Kopf, stieg aus den Jeans, ließ den Büstenhalter fallen, schälte sich aus dem Schlüpfer, stand nackt vor Randy, sah ihn an. Sagte kein Wort. Ihr Schamhaar war vollständig abrasiert, und Qatar sah, dass sich ein Hautausschlag in der Schamgegend ausbreitete. Eingewachsene Haare, dachte er fast mitleidig. Irgendwie rührte ihn diese Sache mit dem Ausschlag. Das Mädchen wirkte so hilflos. Noch so unfertig …
    »Sie macht alles«, wiederholte Randy.
    Qatar sah, dass sich bei Randy jetzt ein Schweißfilm auf dem Gesicht gebildet hatte. Sein körperlicher Zustand schien sich von Minute zu Minute zu verschlechtern, und als er wieder zum Bierglas griff, tat er es mit beiden Händen. »Ich schlage Ihnen einen Deal vor«, sagte Qatar. »Vielleicht gefällt er Ihnen ja nicht …«
    »Wie soll der aussehen?«, fragte Randy.
    »Wenn Sie mir fünftausend für den Schmuck zahlen und mir die vierhundert zurückgeben, die ich aus einem Geldautomaten holen kann –

Weitere Kostenlose Bücher