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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Büro. Es ist gleich vor Ort im Krankenhaus. Und danach – tut mir leid, aber dann muss ich zu einer Patientin. Wenn es dir nichts ausmacht, lasse ich dich am Bahnhof raus.«
    »Kein Problem. Musst du zu Betsy McKenna?«, fragte er.
    Sie warf ihm einen überraschten Blick zu. »Ja, tatsächlich. Ihre Chemotherapie fängt heute an. Ich bin erstaunt, dass du dir gemerkt hast, wie sie heißt.«
    »Ich besitze ein gutes Namensgedächtnis.« Außer bei diesem Gary Brooks. »Erzähl mir mehr von Dr. Brooks. Wie kommt es, dass er sich heute Zeit für mich nehmen kann?«, erkundigte sich Tom. »Das ist ziemliches Glück, was?«
    »Nicht wirklich«, antwortete Kelly. »Ich wusste, dass Gary um halb zwölf frei hat, weil wir da eigentlich zum Mittagessen verabredet waren.«
    Tom war total überrascht. Kelly hatte eine Verabredung mit Gary .
    Warum zur Hölle hatte sie ihn dann letzte Nacht geküsst und redete über verdammte Schlagsahne, wenn sie eigentlich mit Gary verabredet war?
    »Also«, sagte Tom betont gelassen, »macht es diesem Gary nichts aus, dass er die Gelegenheit verpasst, mit dir essen zu gehen?«
    Kelly machte einen Schulterblick, bevor sie Gas gab und den Wagen auf den Highway lenkte, wo sie sich sofort in die linke Spur einfädelte. Sie fuhr schnell mit der Gelassenheit und der gesunden Selbstsicherheit einer geübten Fahrerin, wobei sie eine Hand am Lenkrad und die andere an der Gangschaltung ließ.
    Komisch, aber er wäre nicht weiter überrascht gewesen, sie ängstlich hinter dem Steuer sitzen zu sehen. Genau genommen hatte er das sogar fast erwartet und ihr beinahe schon angeboten, selbst zu fahren, bevor sie ins Auto gestiegen waren.
    »Gary ist wahrscheinlich genauso erleichtert darüber, dass das Essen nicht stattfindet, wie ich es bin«, antwortete Kelly. »Wir treffen uns vielleicht alle zwei Monate mal, nur um in Kontakt zu bleiben. Es ist der Versuch, sich zivilisiert zu verhalten, weil wir immerhin in derselben Stadt leben. Aber wenn wir damit fertig sind, von den medizinischen Wundern zu prahlen, mit denen wir zu tun hatten, wissen wir nicht mehr, worüber wir noch reden sollen. Als wir miteinander verheiratet waren, ging es uns im Grunde genauso.«
    Pling! Der Groschen war gefallen.
    Deshalb kam ihm der Name bekannt vor. Bei Gary Brooks handelte es sich um Kellys Exmann.
    »Und du bist dir sicher, dass dein Exmann als mein Hirn chirurg infrage kommt?«, wollte Tom wissen. »Er wird doch nicht etwa einen ungerechtfertigten Eifersuchtsanfall bekommen und mich hirnamputieren, oder?«
    »Wir sind seit fast achtzehn Monaten geschieden«, teilte sie ihm mit. »Er ist wieder verheiratet, und seine Tochter hat gerade ihren ersten Geburtstag gefeiert.« Sie schaute ihn an. »Als Navy SEAL bist du wahrscheinlich ziemlich gut in Mathe, oder?«
    Das war er. Zwölf plus neun ergaben einundzwanzig Monate. Gary hatte Ehefrau Nummer zwei also vor der Trennung von Kelly geschwängert. »Autsch, das muss wehgetan haben.«
    »Genau genommen«, sagte sie so ehrlich, dass er ihr glaubte, »war es eine große Erleichterung. Keiner von uns wollte wirklich zugeben, dass unsere Ehe, na ja, scheiße war. Wir wären vermutlich immer noch verheiratet und würden uns durch unser erbärmliches Leben schleppen, wenn Gary nicht Miss Titten kennengelernt hätte.«
    Tom verschluckte sich an seiner Cola.
    Und Kelly wurde erneut leicht rot. »Tut mir leid. Das ist mein geheimer Spitzname für sie. Ich hätte ihn wohl besser für mich behalten sollen.«
    »Nein, das … kam nur so unvorbereitet, das ist alles.« Tom versuchte, die Cola aus seiner Lunge abzuhusten.
    »Eigentlich ist sie sogar ziemlich nett«, fuhr Kelly ernst fort. »Sie kann ja nichts dafür, dass sie, na ja … du weißt schon, so einen Körper besitzt. Offen gestanden, bin ich immer noch ein bisschen überrascht darüber, dass Gary das überhaupt wahrgenommen hat.«
    »Gary muss ein ganz schöner Trottel sein, wenn ihm nicht aufgefallen ist, was er bereits besessen hat«, entgegnete Tom.
    Sie lächelte ihn sichtlich erfreut an. »Oh, danke.«
    »Sind wir heute Abend immer noch zum Essen verabredet?« Oh Gott, warum hatte er das denn gefragt? Dabei sollte er doch eigentlich Abstand zwischen ihnen wahren und ihr nicht irgendwelche Flausen über den Verlauf der Nacht in den Kopf setzen.
    Aber er mochte sie. Er mochte sie wirklich. Und jedes Mal, wenn er mit ihr sprach, wurde es ein Stück mehr. Sie war anders, als er es in Erinnerung hatte und als in seiner

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